WM: Sehr geehrter Herr Generalarzt, seit etwas mehr als zweieinhalb Jahren sind Sie Leiter des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) und Generalarzt der Luftwaffe. Wenn Sie auf diese Zeit zurückblicken, was würden Sie als persönliches Highlight sehen?
Generalarzt Dr. Groß: Diese zweieinhalb Jahre waren so ereignisreich wie ich es selten zuvor in einer Verwendung erlebt habe. Schon zwei Tage nach meiner Übernahme der Dienstgeschäfte war das ZentrLuRMedLw massiv gefordert in der Vorbereitung europäischer Verlegeflüge für intensivpflichtige COVID-Patienten. Die Flüge aus Frankreich, Italien, Portugal und Rumänien und später auch innerhalb Deutschlands sind uns allen noch in Erinnerung.
Wenn wir von Highlights sprechen, dann muss ich auf alle Fälle auch unseren tatsächlichen Einstieg in die Raumfahrtmedizin erwähnen. Bis 2020 hatte das ZentrLuRMedLw zwar diesen Auftrag, aber kaum praktische Expertise in diesem Bereich. Beginnend mit der Vorbereitung von Matthias Maurer 2021 auf seine ISS-Mission haben wir inzwischen den zweiten Fliegerarzt der Luftwaffe zur Weiterbildung in der Raumfahrtmedizin zur ESA abgestellt und damit einen Einstieg in diese spannende Facette unseres Auftrages realisiert.
Und ganz aktuell haben wir im Oktober dieses Jahres den Umzug aus Fürstenfeldbruck nach Köln erfolgreich durchgeführt und den Betrieb in unserem neuen Gebäude auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) e. V. aufgenommen. Wenn Sie mich allerdings nach ganz persönlichen Highlights fragen, dann ist das vor allem die mehr als beeindruckende Erfahrung, wie man auch nach vielen Jahren der Verwendung in anderen Bereichen in der Luftwaffe wieder aufgenommen wird und sich vom ersten Augenblick an zuhause fühlt. Da wird sofort greifbar, dass das „Team Luftwaffe“ keine leere Hülse ist, sondern täglich erlebte Realität.
WM: Was macht den Luftwaffensanitätsdienst im Vergleich mit den Sanitätsdiensten der anderen Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche so besonders?
Generalarzt Dr. Groß: Ich möchte an dieser Stelle zunächst ganz klar betonen, dass ich ein absoluter Befürworter des Zentralen Sanitätsdienstes bin. Die inzwischen erreichte fachliche Qualität und auch die Erfüllung der zahlreichen Anforderungen an den Sanitätsdienst der Bundeswehr im In- und Ausland wären mit den verfügbaren Ressourcen anders überhaupt nicht möglich gewesen.
Die in den Teilstreitkräften verbliebenen Anteile des Sanitätsdienstes bedienen deren jeweils sehr spezifische Bedarfe. Im Fall der Luftwaffe ist das die hochspezialisierte Medizin an der Schnittstelle zwischen Luft- und Raumfahrt, modernster Technik, der Medizin und dem Menschen, der diese Systeme bedient und nutzt. Wir leisten damit einen großen Beitrag zum Erhalt und Steigerung der Einsatzbereitschaft der fliegenden Waffensysteme aller Teilstreitkräfte, aber auch zur Flugsicherheit im militärischen Flugbetrieb. In Anbetracht der zeitaufwändigen und kostenintensiven Ausbildung der fliegenden Besatzungen lautet unser Credo „Keep them Flying”. Wir unternehmen alles medizinisch Sinnvolle, um Bewerberinnen und Bewerbern für den fliegerischen Dienst das Fliegen zu ermöglichen und die ausgebildeten Pilotinnen und Piloten am Fliegen zu halten. Um unseren Beratungsauftrag für die fliegenden Verbände, aber auch für die Luftwaffenführung, zu gewährleisten, ist die Stellung der FliegerärztInnen in den Verbänden eine ganz besondere. Sie sind direkt der Verbandsführung unterstellt und nicht nur für die medizinische Versorgung des fliegenden Personals zuständig, sondern beraten die Führung in allen medizinischen Belangen.
WM: Wo liegen die größten Herausforderungen der sanitätsdienstlichen Versorgung der Einheiten und Verbände der Luftwaffe?
Generalarzt Dr. Groß: Die sanitätsdienstliche Versorgung der Einheiten und Verbände der Luftwaffe wird durch den Fliegerärztlichen Dienst im engen Schulterschluss mit dem Zentralen Sanitätsdienst sichergestellt. Alles, was jenseits der fliegerärztlichen Versorgung erforderlich ist – z. B. die truppenärztliche Versorgung, Unterstützung bei den Flugunfallbereitschaften, Ersthelferausbildung und Begleitung von Ausbildungs- und Übungsvorhaben der Verbände – wird durch den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr bereitgestellt.
Die größte Herausforderung liegt in den knappen Ressourcen. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr dankbar, dass wir uns auf die Unterstützung durch den Zentralen Sanitätsdienst fest verlassen können. Innerhalb der Luftwaffe betrifft der Mangel neben den FliegerärztInnen vor allem das flugmedizinische Assistenzpersonal. Am gravierendsten und auch nicht aus anderen Bereichen kompensierbar ist der Engpass im Bereich der hochqualifizierten Medizingerätetechniker.
WM: Haben Sie den Raum, um eigene fachliche Schwerpunkte zu setzen oder sehen Sie sich eher als Repräsentant, der die Bedürfnisse des Luftwaffensanitätsdienst bundeswehrintern und bundeswehrextern vertritt?
Generalarzt Dr. Groß: Mit der Aufstellung des ZentrLuRMedLw im Jahr 2013 wurden alle Aufgaben der Luft- und Raumfahrtmedizin in und für die Bundeswehr in einem Kompetenzzentrum vereinigt. Das Spektrum der Aufgaben und potenziellen Betätigungsfelder reicht von der Steuerung und Weiterentwicklung des fliegerärztlichen Dienstes, über die Befähigung zum taktischen und strategischen Verwundetenlufttransport, die vielfältigen nationalen und internationalen Trainings und Ausbildungen, die wir täglich durchführen, bis hin zu Begutachtungsgrundsätzen, Forschung und Wissenschaft im Rahmen unseres Ressortforschungsauftrages und den Eignungsfeststellungsverfahren für Verwendungen im fliegerischen Dienst und im Flugsicherungskontrolldienst.
Darüber hinaus habe ich eine beratende Funktion für die Luftwaffenführung ebenso wie für den Amtschef des Luftfahrtamtes der Bundeswehr. Diese Vielzahl an Rollen und Aufgaben bringt es mit sich, dass permanent priorisiert und Schwerpunkte gesetzt werden müssen. Mit der Rolle eines Repräsentanten würde ich mich keinesfalls zufriedengeben – und das würde meinem Auftrag auch nicht ansatzweise gerecht.
WM: Führen die verschiedenen truppendienstlichen und fachlichen Zuständigkeiten manchmal im Bereich der Luftwaffe aber auch in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationsbereichen – vor allem dem Sanitätsdienst der Bundeswehr – zu konträren Ansichten oder auch Konflikten?
Generalarzt Dr. Groß: Manchmal ist es nicht einfach, allen Bereichen gerecht zu werden. Nehmen wir alleine die Unterscheidung zwischen truppendienstlicher Unterstellung innerhalb der Luftwaffe und fachdienstlicher Zuordnung zum Inspekteur des Sanitätsdienstes, während gleichzeitig der leitende Fliegerarzt des Zentralen Sanitätsdienstes in dieser Aufgabe wiederum mir direkt fachdienstlich unterstellt ist. Das ist manchmal kompliziert, aber es funktioniert gut. Durch die Zusammenführung aller Fäden der Luft- und Raumfahrtmedizin in der Bundeswehr im ZentrLuRMedLw ist immer eine Lösung aus einer Hand möglich. Am Ende kommt es darauf an, gemeinsam unseren Auftrag für die Einsatzbereitschaft der fliegenden Waffensysteme zu leisten – ganz nach unserem Motto „Volanti Subvenimus“ sind wir für die fliegenden Besatzungen da. Es besteht ein sehr enger und vertrauensvoller Zugang in die Luftwaffenführung und ein ebenso guter Dialog mit dem Kdo SanDstBw und natürlich ein enger Draht zu den beiden jeweiligen Inspekteuren.
WM: Die Luftwaffe ist mit Flugzeugen ständig in multinationalen Aufgaben wie z. B. Lufttransport oder Luftraumüberwachung eingebunden. Wie stellt sich die Zusammenarbeit mit den Luftwaffensanitätsdiensten der Partnerstaaten dar?
Generalarzt Dr. Groß: Militärische Luftfahrt in der NATO und damit auch der fliegerärztliche Dienst waren und sind stark auf internationale Zusammenarbeit ausgelegt. Daher ist die Zusammenarbeit bei Übungen und im Einsatz über viele Jahre etabliert und eingeübt und funktioniert sehr gut. Die internationale Zusammenarbeit erstreckt sich aber nicht nur auf gemeinsame Übungen und Einsätze, sondern auch auf die Forschung. Mit Blick auf ein mögliches stärkeres Engagement der Luftwaffe im pazifischen Raum, für das in diesem Jahr mit der Übung Rapid Pacific ein Grundstein gelegt wurde, rückt für uns eine engere Kooperation mit den fliegerärztlichen Diensten dieser Region in den Fokus. Vor allem Australien, gegebenenfalls auch Japan und Südkorea, dürften für uns in absehbarer Zeit zu wichtigen Partnern werden.
WM: Das ZentrLuRMedLw stellt die Fachkompetenz in allen Fragen der Flugmedizin dar. Dies beschränkt sich nicht nur auf Begutachtungen, Untersuchungen und Therapien, sondern es findet auch gezielte Forschung statt. Was können Sie uns dazu sagen? Welche Forschungsprojekte gibt es derzeit?
Generalarzt Dr. Groß: Das ZentrLuRMedLw ist die einzige Ressortforschungseinrichtung in der Luftwaffe und wurde im Oktober 2022 durch den Wissenschaftsrat der Bundesregierung evaluiert. In der militärischen Flugmedizin steht überwiegend die sogenannte Mensch-Maschine-Schnittstelle, also das Zusammenwirken der fliegenden Besatzungen und der Luftfahrzeuge unter den speziellen Anforderungen des militärischen Flugbetriebs, der sich von der zivilen Fliegerei erheblich unterscheidet, im Zentrum der Forschung.
Aktuelle Forschungsprojekte sind beispielsweise die Entwicklung einer hochmodernen Laserschutzbrille und die Erprobung eines neuen Anti-G-Schutzanzuges, der ohne die bisher übliche hohe Überdruckbeatmung bei hohen g-Belastungen auskommt. Neben solchen „spektakulären“ Projekten geht es aber auch um die Anpassung von Tauglichkeitskriterien für die militärische Luftfahrt und um Projekte zur Optimierung der Prävention. In Manching bearbeiten wir beispielsweise aktuell ein Projekt zur präzisen Bestimmung des Kopfschwerpunkts als Voraussetzung für eine optimale Anpassung von Fliegerhelmen für Kampfflugzeuge, um die Belastungen der Halswirbelsäule zu reduzieren.
WM: Hat das Zentrum eine Art Partnerinstitut? Welche nationalen und internationalen Kooperationen bestehen?
Generalarzt Dr. Groß: Im wissenschaftlichen Bereich arbeiten wir sehr eng mit den Bundeswehruniversitäten, mit zahlreichen zivilen Universitäten, den Bundeswehrkrankenhäusern, zivilen Forschungsinstituten und internationalen Partnern zusammen. Besonders spannend sind für uns die Möglichkeiten, die sich mit dem Umzug auf das DLR-Gelände und dem in Köln entstehenden Campus für Luft- und Raumfahrtmedizin ergeben. Das DLR hat uns zur Mitarbeit bei der „BedRest-Studie“ im Envihab in Köln eingeladen, bei der im Auftrag der NASA Forschungsfragen zu Veränderungen des menschlichen Körpers in der Schwerelosigkeit untersucht werden.
Im internationalen Bereich sind wir ein gesuchter Ansprechpartner zu verschiedensten Aspekten der Flugmedizin, insbesondere im Bereich der klinischen Begutachtung, des Verwundetenlufttransports und der Flugpsychologie.
WM: Auch wenn das Zentrum mit der Masse an Personal am Standort Köln konzentriert ist, sind weiterhin bestimmte Bereiche in anderen Teilen Deutschlands ausgelagert. Was bedeutet das für die Führung aber auch für die tägliche Zusammenarbeit?
Generalarzt Dr. Groß: Neben dem Standort Köln haben wir im Augenblick noch die Phase III der Eignungsfeststellung für den Fliegerischen Dienst in Fürstenfeldbruck (Flächenflugzeuge) und Bückeburg (Hubschrauber), die Ergonomie und Erprobung in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 61 in Manching und natürlich unser flugphysiologisches Trainingszentrum in Königsbrück bei Dresden. Natürlich ist diese Dislozierung eine Herausforderung, aber mit dem Umzug der wesentlichen Anteile aus Fürstenfeldbruck in diesem Herbst haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Phase III der Eignungsfeststellung wird voraussichtlich 2025 ebenfalls nach Köln umziehen. Was den Anteil der Ergonomie und Erprobung betrifft, bietet die Kolozierung mit der WTD 61 in Manching uns große Vorteile durch den jederzeitigen Zugang zu Testflugzeugen und Technik. Insofern müssen wir nochmal überdenken, ob ein Umzug dieser Anteile nach Köln überhaupt sinnvoll wäre.
WM: Die bereits erwähnten regelmäßigen Luftraumüberwachungen sind sicherlich zum Teil eine große Belastung für das Personal. Wie stellt sich aktuell die personelle Lage im Bereich der Fliegerärzte und der Flugmedizinischen Assistenten dar? Führen die besonderen Auslandsmissionen zu Einschränkungen im Grundbetrieb?
Generalarzt Dr. Groß: Von außen betrachtet besteht häufig der Eindruck, die Personallage im fliegerärztlichen Dienst sei üppig und weitaus besser als in anderen Bereichen. Dabei spielt auch eine Rolle, dass früher in den fliegenden Verbänden im Regelfall nur ein Fliegerarztdienstposten ausgeplant war, während es heute auch in den Jet-Verbänden bis zu drei Dienstposten sind.
Durch diverse Abwesenheiten ist die Verfügbarkeit des Personals im Vergleich zu früher erheblich eingeschränkter. Auch die früheren Luftwaffensanitätsstaffeln mit dem Flugmedizinischen Assistenzpersonal sind heute nicht mehr verfügbar. Neben Grundbetrieb, Einsätzen und Übungen im In- und Ausland bindet der qualifizierte Patientenlufttransport nicht unerheblich Ressourcen, was uns immer wieder an die Grenzen der personellen Belastungen bringt. Einschränkungen im Grundbetrieb gibt es derzeit jedoch nicht. Den größten Engpass sehe ich im Bereich der Medizingerätetechnik.
Zukünftig müssen Umverteilungen vorhandener Ressourcen geprüft werden, beispielsweise die Zusammenfassung der Kräfte für den Aeromedical Evacuation Auftrag in einer speziellen Kompanie.
WM: Stichwort Material: Über viele Jahre galten die „Fliegenden Intensivstationen“ als wichtiges Aushängeschild des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und des Luftwaffensanitätsdienstes. Mittlerweile sind die MEDEVAC-Flugzeuge an die Multinational Multirole Tanker Transport Unit abgegeben. Wie beteiligt sich der Luftwaffensanitätsdienst weiterhin am Betrieb der fliegenden Einheiten?
Generalarzt Dr. Groß: Die Fähigkeit zum hochspezialisierten Verwundetenlufttransport wird auch in Zukunft ein Markenzeichen der Bundeswehr sein. Nach Außerdienststellung der A310-Flotte wird diese Aufgabe auf strategischer Ebene überwiegend durch den A400M und den A321LR sichergestellt. Taktisch kommt der A400M und später auch die C130J sowie der schwere Transporthubschrauber CH-53 bzw. dessen Nachfolger zum Einsatz. Mittlerweile wurden zusätzlich neun A330-Flugzeuge von mehreren europäischen Nationen für unterschiedliche Aufgaben gemeinsam beschafft und multinational betrieben. Für den strategischen Verwundetenlufttransport z. B. stellt Deutschland dafür das medizinische Equipment und das fliegerärztliche und anästhesiologische Fachpersonal bereit.
WM: Während des Baus der neuen Gebäude des ZentrLuRMedLw in Köln gab es augenscheinlich immer wieder Verzögerungen. Viele Beobachter befürchteten bereits, dass die Gebäude nach Fertigstellung bereits nicht mehr den Anforderungen entsprechen oder vom Flächenbedarf her der Dienststelle nicht mehr ausreichen. Wie bewerten Sie die derzeitige infrastrukturelle Lage des Zentrums? Sind bereits weitere Baumaßnahmen geplant?
Generalarzt Dr. Groß: Da kann ich Ihnen ganz klar sagen: Solche Sorgen sind vollkommen unbegründet. Das Gebäude ist hochmodern und entspricht unseren Anforderungen uneingeschränkt. Weitere Baumaßnahmen sind im Augenblick nicht geplant. Mittel- bis langfristig müssen wir uns aber mit der Frage beschäftigen, ob im Rahmen einer Regeneration der flugphysiologischen Großgeräte eine Zusammenlegung auch dieser Anteile in Köln sinnvoll ist.
WM: Zum Abschluss noch zwei persönliche Fragen. Wo sehen Sie die zukünftigen größten Herausforderungen für den Luftwaffensanitätsdienst?
Generalarzt Dr. Groß: Die größte Herausforderung sehe ich angesichts der vielfältigen und komplexen Aufgaben darin, mit den begrenzten Ressourcen all diesen Anforderungen gerecht zu werden. Es wird darauf ankommen, dass sich der Luftwaffensanitätsdienst in einem spürbaren Nutzen und Mehrwert für die Flugsicherheit und die Einsatzbereitschaft der fliegenden Waffensysteme aller Teilstreitkräfte niederschlägt. Dann – und nur dann – werden wir unserem Auftrag gerecht und rechtfertigen die dafür investierten Ressourcen.
WM: Welche Schwerpunkte stehen zurzeit noch auf Ihrer Agenda?
Generalarzt Dr. Groß: Ein Schwerpunkt der nächsten Monate ist es, unser Team – bedingt durch die personellen und räumlichen Veränderungen – im Zentrum neu zu formen und Routinen in den Abläufen wieder zu etablieren. Zwei weitere Schwerpunkte sehe ich ganz vorne auf der Agenda. Das ist zum einen die Intensivierung unserer nationalen und internationalen Kooperationen, die aufgrund der Pandemie und auch des Umzugs zuletzt etwas zu kurz gekommen sind.
Zum anderen müssen wir uns sehr intensiv der Weiterentwicklung der Fähigkeiten des Verwundetenlufttransports widmen. Hier befinden wir uns durch den Wechsel der Luftfahrzeuge und der materiellen Ausstattung in einer Phase des intensiven Umbruchs, der uns zwar stark fordert, aber auch große Möglichkeiten bietet.
WM: Herr Generalarzt, vielen Dank für das Gespräch!
Wehrmedizin und Wehrpharmazie 4/2022
A. Müllerschön, H. Lange