Schwermetall-Monitoring des aktuellen nutritionalen Bundeswehr-Warenkorbs unter besonderer toxikologischer ­Berücksichtigung der Kontaminanten Cadmium und Blei

Michel Meyer, Britta Schröder, Christian Scheunert

Zusammenfassung

Die Schwermetalle Cadmium, Blei, Quecksilber und Arsen stellen durch ihre ubiquitäre Verbreitung und toxikologische Potenz ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, insbesondere in Lebensmitteln. Sie können gravierende akute und chronische Gesundheitsschäden ­verursachen. Die Kontamination innerhalb der Lebensmittelversorgungskette ist oftmals unbeabsichtigt. Terror- und Sabotageakte als Kontaminationsquellen sind jedoch zunehmend realistisch. Für die Wehrpharmazie und Wehrmedizin ist es daher bedeutsam, die Lebensmittelbelastung durch Schwermetalle zu überwachen und zu bewerten, um eine adäquate Truppenversorgung sicherzustellen und Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Im Zentralen Institut der Bundeswehr München, Außenstelle Koblenz, wurden dazu im Zeitraum von 2022 bis 2024 insgesamt 564 Lebensmittelproben auf die Schwermetalle Cadmium, Blei, Quecksilber und Arsen untersucht. Probennahme und -untersuchung erfolgten nach akkreditierten Standards. Die Ergebnisse wurden nach lebensmittelrechtlichen und toxikologischen Kriterien bewertet. Cadmium wurde in 26 % der Proben nachgewiesen, wobei die Werte bei 10 % deutlich erhöht waren. Dies betraf insbesondere Tomatenerzeugnisse. 6 % der untersuchten Lebensmittel enthielten nachweisbare Mengen Blei. Auffällig erhöhte Gehalte wiesen 1 % der Proben auf. Quecksilber wurde in 41 % der Erzeugnisse gefunden. Die Gehalte waren jedoch allesamt unbedenklich. 29 % der Proben enthielten erhöhte Mengen Arsen. Betroffene Erzeugnisse waren zumeist aquatischen Ursprungs. Das darin organisch gebundene Arsen gilt als gesundheitlich unbedenklich.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die derzeitige Schwermetallbelastung von Lebensmitteln im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) insgesamt als niedrig einzustufen ist. Dennoch wurden bei vereinzelten Proben erhöhte Schwermetallgehalte festgestellt, insbesondere bei pflanzlichen Lebensmitteln. Diese Befunde unterstreichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Expositionsminimierung nach dem ALARA-Prinzip. Ein toxikologisches Risiko war insgesamt für keine untersuchte Lebensmittelprobe ableitbar.

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