Der Sanitätsdienst der Marine

Maritime Einsatzrealität heute

Die Deutsche Marine leistet in multinationalen und zivil-militärischen Kooperationen einen ständigen und einzigartigen Beitrag zur maritimen Sicherheit Deutschlands. Dazu besitzt sie ein vielfältiges und leistungsstarkes Fähigkeitsspektrum, das sie weltweit zum Einsatz bringen kann. Einsätze wie ATALANTA oder UNIFIL, Teilnahme an den ständigen maritimen Einsatzverbänden der NATO, wie auch einsatznahe, internationale Übungen mit Partnernationen in See demonstrieren diese Leistungsfähigkeit.

Maritime Einsatzrealität heute

Die Deutsche Marine leistet in multinationalen und zivil-militärischen Kooperationen einen ständigen und einzigartigen Beitrag zur maritimen Sicherheit Deutschlands. Dazu besitzt sie ein vielfältiges und leistungsstarkes Fähigkeitsspektrum, das sie weltweit zum Einsatz bringen kann. Einsätze wie ATALANTA oder UNIFIL, Teilnahme an den ständigen maritimen Einsatzverbänden der NATO, wie auch einsatznahe, internationale Übungen mit Partnernationen in See demonstrieren diese Leistungsfähigkeit. 

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Abb. 1: Vielfalt der zu versorgenden Bereiche.

Der Marinesanitätsdienst (MSanDst) ist für die sanitätsdienstliche Unterstützung der Marine, egal ob Übung oder Einsatz, weltweit verantwortlich. Im Wirkverbund mit dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr (ZSanDstBw) stellt der MSanDst die sanitätsdienstliche Versorgung der Besatzungen der Schiffe, Boote und fliegenden Verbände sicher. Das Spektrum der Versorgung reicht von der truppenärztlichen (hausärztlichen) Versorgung über die Tauch- Schifffahrt- und Flugmedizin bis zur Notfallmedizin und klinischen Akutmedizin.

Abteilung Marinesanität im Marine­kommando

Der AdmArztM ist für die Einsatzbereitschaft des MSanDst verantwortlich, er führt diesen fachdienstlich und berät die Inspekteure der Marine und des Sanitätsdienstes bei entsprechenden Fragestellungen. Er ist zugleich Inspizient für Schifffahrt-, Tauch- und Überdruckmedizin der Bundeswehr. Für die Wahrnehmung seiner Aufgaben steht ihm die Abteilung Marinesanität im Marinekommando am Standort Rostock zur Verfügung. Diese setzt gesetzliche und andere Vorgaben für den MSanDst um und erstellt die konzeptionellen Grundlagen für Struktur, Fähigkeiten und Verfahren des MSanDst. Daneben überwacht sie die heilfürsorglichen Angelegenheiten und Begutachtungsergebnisse für die Marine und erstellt Ausbildungsgrundsätze bzw. entwickelt diese ständig weiter. Für Übungen und Einsätze der Marine erstellt die Abteilung die fachdienstlichen Anteile der operativen Grundsätze, Planungen und Befehle bzw. arbeitet hier dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) zu.

Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine (SchiffMedInstM)

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Abb. 2: Abteilung Marinesanitätsdienst.
Der Leiter SchiffMedInstM untersteht truppen- und fachdienstlich dem AdmArztM und arbeitet mit dem Havariebeauftragten der Marine (BHavM) in dessen Eigenschaft als Vorsitzender des Tauchunfalluntersuchungsausschusses zusammen. Das SchiffMedInstM in Kronshagen gliedert sich in drei Fachabteilungen:

Die Abteilung Maritime Medizin erarbeitet die Grundlagen der maritimen Einsatzmedizin und stellt die Expertise für die Marine in den Bereichen Schifffahrtmedizin, Überleben auf See, Hygiene und Präventivmedizin, Telemedizin, Arbeits- und Umweltmedizin, Zahnmedizin, Wehrpharmazie sowie Ergonomie und Arbeitspsychologie. Zudem werden von hier aus die Schiffe telemedizinisch beraten und in besonders herausfordernden Situationen mit Personal für die psychologische Betreuung unterstützt. Außerdem ist die Abteilung als beauftragte Gutachterstelle für die Beurteilung der Borddienstverwendungsfähigkeit, sowie für die Beratung bei Einführung marinespezifischen Wehrmaterials zuständig. 

Die Abteilung Tauch- und Überdruckmedizin ist die tauchmedizinische Expertenstelle für die Bundeswehr. Sie führt Eignungsfeststellungen und die gesundheitliche Überwachung bei U-Bootfahrern und tauchendem Personal durch und ist für die medizinischen Untersuchungen bei Tauchunfällen innerhalb der Bundeswehr zuständig. Auch der Taucherarztlehrgang wird von hier aus gesteuert und im Zusammenwirken mit dem Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr der Marine (EAZS) in Neustadt durchgeführt.

Das Druckkammerzentrum des SchiffMedInstM stellt eine Einsatzbereitschaft der stationären Druckkammeranlage für Notfallbehandlungen von Tauchunfällen in der Marine sowie Tauglichkeitsuntersuchungen, Erprobungen und leistungsphysiologische Untersuchungen sicher. Ebenso werden hier verunglückte zivile Taucher behandelt.

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Abb. 3: Leistungsspektrum des Marinesanitätsdienstes.

Die Abteilung Forschung und Lehre leistet praxisnahe wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der maritimen Medizin, Tauch- und Überdruckmedizin und betreibt, neben fachlichen Aufgaben auf dem Gebiet des Medizinischen ABC-Schutzes/der B-Detektion, an Bord den Teamtrainer Schiffslazarett für die notfallmedizinische Ausbildung von Schiffsarztteams.

Eines der wichtigsten Arbeitsgebiete des Instituts liegt in diesem Zusammenhang in der Organisation und Durchführung der Vorbereitungs- und Weiterbildungslehrgänge für angehende Schiffsärzte, Schifffahrtmedizinische Assistenten und weiteres für Bordeinsätze vorgesehenes Personal. Ziel ist es, das Fachpersonal spezifisch für den Dienst an Bord auszubilden.

Der Sanitätsdienst der Einsatzflottillen

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Abb. 4: Arbeitsplatz Schiffslazarett.
In den Einsatzflottillen ist der Bordsanitätsdienst beheimatet. In den Einsatzflottillen (EinsFltl) 1 und 2 in Kiel und Wilhelmshaven führen die Leiter des Sanitätsdienstes (LtrSanDst) diesen fachdienstlich nach den Vorgaben des AdmArztM. Sie nehmen Beratungsaufgaben wahr, bringen sanitätsdienstliche Gesichtspunkte in die operative Planung ein, überwachen das Meldewesen sowie das Sanitätsmaterial der Einheiten und koordinieren die Aus- und Weiterbildung des Sanitätspersonals und die Sanitätsausbildung der Soldaten.

In der EinsFltl 2 wird die materielle Einsatzbereitschaft der Rettungszentren SEE (RZ SEE)[1] außerhalb der Einsätze sichergestellt. Die EinsFltlt 2 trägt mit den Fregatten die Hauptlast der maritimen Einsätze. Hier liegt innerhalb des Marinesanitätsdienstes der Schwerpunkt der maritimen Medizin. Die hohe Zahl an Einsätzen führt zu einer Fülle von Erkenntnissen und Erfahrungen, die in die Weiterentwicklung der maritimen Medizin, insbesondere in die Weiterentwicklung der medizinischen Leistungserbringung an Bord einfließen.

Die Einsatzflottille 1 verfügt über den vielseitigsten Sanitätsdienst innerhalb der Marine. Das Spektrum reicht von der hochspezialisierten Uboot-Medizin (im Schwerpunkt Tauch- und Überdruckmedizin sowie Arbeitsmedizin), über die klassische maritime Medizin und Tauchmedizin bis hin zur ebenfalls hochspezialisierten taktischen Verwundetenversorgung der Kampfschwimmer der Marine sowie des SeeBtl. Grund für dieses bereite Spektrum der Versorgung ist die Verschiedenartigkeit der zu versorgenden Verbände. Mit dem SeeBtl und den Kampfschwimmern verfügt die Marine über sog. „grüne“ Verbände, in denen sowohl die maritime Medizin als auch die landgebundene sanitätsdienstliche Unterstützung und taktische Verwundetenversorgung zum Einsatz kommen. Dazu kommt das 1. Uboot-Geschwader mit dem Schwerpunkt U-Boot-Medizin, sowie das 1. Minengeschwader und Versorgungsgeschwader.[2]

Materielle und Personelle Voraussetzungen der medizinischen Leistungserbringung in See

Für die Versorgung in See stehen auf allen Einheiten, außer U-Booten und Mineneinheiten, Schiffslazarette für die truppenärztliche Versorgung in See zu Verfügung.

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Abb. 5: Einsatzgruppenversorger, Fregatte, Hubschrauber.

Das Lazarett wird von einer Schiffsarztgruppe bestehend aus einem Schiffsarzt (Sanitätsoffizier Arzt), einem SanMeister (Schifffahrtmedizinischer Assistent) und einem Mannschaftsdienstgrad betrieben.

Die Ausstattung orientiert sich am Facharztstandard Innere-/Allgemeinmedizin und verfügt über entsprechende Diagnostikeinrichtungen, wie Labor, EKG und Sonographie. Integraler Bestandteil ist die Fähigkeit zur Notfallversorgung, orientiert an der Zusatzbezeichnung Nofall- bzw. Rettungsmedizin, mit einem Behandlungstisch (OP-Tisch), Überwachungs- und Beatmungsgeräte. Ein telemedizinischer Arbeitsplatz gehört ebenfalls zur Standardausstattung der Lazarette.

Die Schiffslazarette der Fregatten sind aufgrund ihrer besonderen Einsatzrolle zusätzlich mit einem Röntgengerät und einem Sterilisator für den Zahnarzt ausgestattet. Zur Risikovorsorge in den Einsätzen verfügt die Fregatte zusätzlich zur Schiffsarztgruppe über eine Bordfacharztgruppe und Bordzahnarztgruppe.

Die Bordfacharztgruppe aus Chirurg, Anästhesist und Fachpfleger Anästhesie und Intensivmedizin stellt die Fähigkeit zur chirurgischen Intervention bei besonderen Notfallsituationen dar. Diese ist von besonderer Bedeutung, da die Fregatten häufig autark in großen Seegebieten operieren und die Verfügbarkeit einer entsprechenden klinischen Behandlungseinrichtung nicht gegeben ist bzw. zeitlich bis zu Tage entfernt ist.

Ähnliches gilt für die Bordzahnarztgruppe. Diese besteht immer aus einem Zahnarzt und einer zahnmedizinischen Fachangestellten.

Eine besondere Herausforderung stellt die Versorgung auf UBooten und Mineneinheiten dar. Die Versorgung wird hier durch einen SchiffMedAss (Notfallsanitäter) sichergestellt. Dieser ist neben der sanitätsdienstlichen Versorgung der Besatzung auch für die sanitätsdienstliche Beratung des Kommandanten verantwortlich. UBoote verfügen über keine eigene sanitätsdienstliche Infrastruktur. Die Versorgung von Verletzten oder Verwundeten muss, den gesetzlichen Vorgaben folgend, an improvisierten Plätzen durchgeführt werden. Das verlangt eine hohe fachliche Kompetenz und Flexibilität der eingesetzten SchiffMedAss.

Auf den Mineneinheiten verfügt der SchiffMedAss über einen kleinen Behandlungsraum, der in seiner Ausstattung in etwa einem Rettungswagen entspricht. Dazu kommt auf einigen Mineneinheiten noch eine Taucherdruckkammer. Der SchiffMedAss übernimmt bei einem Tauchunfall die Erstbehandlung und wird bis zum Eintreffen des Taucherarztes oder Abtransport des verunfallten Tauchers, innerhalb der Druckkammer zur Behandlung des Tauchers eingesetzt.

Die Einsatzgruppenversoger (EGV) der Marine bilden das seegestützte logistische Zentrum eines maritimen Verbandes. Dem zugeordnet ist mit dem RZ SEE das sanitätsdienstliche Zentrum. Das RZ See entfaltet seine Fähigkeiten aus dem Verbund von Infrastruktur innerhalb des EGV, Containern und entsprechendem Fachpersonal.

Der Systemverbund RZ SEE besteht aus der Bettenstation des EGVs, einem Containerverbund (bestehend aus 28 Funktionscontainern), dem Schiffslazarett des EGV und den Lagermöglichkeiten an Bord des EGV. In Funktion gebracht wird dieser Verbund durch Fachpersonal des Zentralen Sanitätsdienstes. Das RZ SEE bzw. der Systemverbund ist in der Lage eine akut-klinische Versorgung mit der Fähigkeit zur chirurgischen Intervention im Rahmen der Damage Control Surgery und zur Intensivmedizin autark in See darzustellen. Durch Bereitstellung entsprechend spezialisierter Ärzte wie Internisten etc. können weitere Fähigkeiten auftragsorientiert abgebildet werden. Die Abbildung der unterschiedlichen Fähigkeiten erfolgt auftragsorientiert mit den entsprechenden Komponenten des Verbundes. Allein mit dem Schiffslazarett und der Bettenstation kann eine chirurgische Fähigkeit mit entsprechend hoher stationärer Bettenzahl dargestellt werden.

Der „grüne“ Marinesanitätsdienst

Die beiden sog. „grünen“ Verbände der Marine, Kommando Spezialkräfte Marine und Seebataillon erfordern einen entsprechend angepassten Sanitätsdienst.

Der Sanitätsdienst dieser beiden Verbände verfügt über die Fähigkeit, die truppenärztliche Versorgung bei Übungen und Einsätzen, sowohl in See, als auch an Land sicherstellen zu können. Dazu ist er mit speziellen Fahrzeugen ausgestattet, die als BAT eingesetzt werden können. Das KS M verfügt zusätzlich über spezielle Fahrzeuge, um den Sanitätsdienst auch im schwierigen Gelände beweglich zu machen. Der Grundsatz lautet, dass sich der Sanitätsdienst in Mobilität und Schutz der zu versorgenden Truppe anpasst.

Die Special Operations Medical Support Teams (SOMST) des KS M sind kleine hochspezialisierte Teams, die die Angehörigen des KS M in Übungen und Einsätzen weltweit, in allen Geländeformen und Klimazonen unterstützen.

Die Versorgung des SeeBtl erfordert neben den entsprechenden Fahrzeugen auch eine komplett unterschiedliche Einbindung der sanitätsdienstlichen Kräfte. So müssen Teams zur Unterstützung von Minentauchern sich an Bord einschiffen können, um die Minentaucher sowohl von Land aus als auch von See aus betreuen zu können. Für den Küsteneinsatz bedeutet es, dass die SanKräfte in den Infanteriezug (Küstenkompanie) integriert werden, um im Einsatz ihre Aufgaben zu erfüllen.

All das erfordert für das KS M und SeeBtl eine breite Ausbildung des sanitätsdienstlichen Personals und eine noch größere Flexibilität in der Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung.

Sanitätsdienst der Marineflieger­geschwader

Der fliegerärztliche Dienst der Marine wird in den Marinefliegergeschwadern 3 und 5 sowie, bei Einschiffung von Bordhubschraubern, an Bord der Fregatten und Einsatzgruppenversorger geleistet. Die Fliegerärzte der Marinefliegergeschwader sind für die truppen- und fliegerärztliche Versorgung des fliegenden Personals und des Flugsicherungspersonals in den Stützpunkten zuständig. Sie stellen im Zusammenwirken mit dem ZSanDstBw die Flugunfallbereitschaft sicher und wirken bei der Sicherstellung der Flugsicherheit im Geschwader mit. Darüber hinaus sind sie in Abstimmung mit dem ZSanDstBw verantwortlich für die sanitätsdienstliche Versorgung von Verlegekontingenten der Marineflieger. Die Vorbereitung und Durchführung des Lufttransportes Verwundeter, die Teilnahme am SAR-Dienst sind weitere Aufgaben. An Bord der Schiffe wird die fliegerärztliche Betreuung durch die entsprechend ausgebildeten Schiffsärzte sichergestellt. In See leisten die Marinehubschrauber einen wesentlichen Beitrag bei der Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Rettungskette. Ohne den Lufttransport ist in See ein Verbringen von Patienten in höherwertige Behandlungseinrichtungen nur sehr eingeschränkt möglich. Die verfügbaren sanitätsdienstlichen Rüstsätze der Bordhubschrauber vom Typ SEA LYNX MK 88 A ermöglichen einen kurzzeitigen Patiententransport unter notfallmedizinischer Überwachung durch den Arzt. Die Hubschrauber des Typs SEA KING MK 41 werden sowohl an Land stationiert, wie auch von Bord der Einsatzgruppenversorger eingesetzt. Deren sanitätsdienstlicher Einbausatz enthält eine qualifizierte Ausstattung, die mit der eines Notarztwagens vergleichbar ist. Sie ermöglicht eine intensivmedizinische Betreuung während des Fluges.

Prozess der Gesundheitsversorgung im maritimen Umfeld

Ohne eine streng prozessorientierte Organisation der Gesundheitsversorgung in See ist die Maxime der sanitätsdienstlichen Versorgung nicht zu realisieren. Die medizinische Versorgung im maritimen Umfeld wird im Wirkverbund mit dem ZSanDstBw in der geforderten Qualität (Maxime des Sanitätsdienstes) realisiert.

Der Prozess der Gesundheitsversorgung in See beginnt beim erkrankten, verletzten oder verwundeten Soldaten in See und endet mit der Entlassung des gesunden Soldaten aus der entsprechenden Gesundheitseinrichtung in Deutschland. Die Teilprozesse im maritimen Umfeld sind die truppenärztliche Versorgung inklusive der Notfallversorgung (Role 1) und die klinische Akutversorgung, präziser die spezialisierte präklinische Versorgung, (Role 2). Die entscheidende Schnittstelle für die Versorgung im maritimen Umfeld ist die zum StratAirMedEvac, des weltweiten strategischen Verwundetentransportes, der das Bindeglied zur Weiterbehandlung in Deutschland darstellt. Die besonderen Herausforderungen dieser Schnittstelle sind die möglichen Einschränkungen durch Entfernungen und Wetterbedingungen. Entfernungen bedingen eine entsprechende Fahrzeit für das Schiff. Das Wetter kann diesen Transit negativ beeinflussen, indem es die Marschgeschwindigkeit der Einheit einschränkt. Ab bestimmten Wellenhöhen wird auch die medizinische Leistungserbringung an Bord eingeschränkt. 

Die Verfügbarkeit einer seegestützten stationären Behandlungskapazität mit Fähigkeit zur Intensivmedizin und der Fähigkeit zur chirurgischen Intervention hat eine entscheidende Bedeutung, um die Teilprozesse bis zur Schnittstelle SEE/Land abbilden zu können. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, die Transportfähigkeit entsprechend der Verletzungsschwere des Patienten herzustellen und bis zur Übergabe an die StratAirMdEvac-Crew zu halten. Dies kann innerhalb von Stunden erfolgen, aber auch Tage in Anspruch nehmen. Die Systeme, die Verfahren und das Personal an Bord sind dafür ausgerichtet, den Zeitraum entsprechend zu überbrücken.

Der MSanDst leistet mit dem ZSanDst zusammen einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Einsatzautarkie der Marine. Gleichzeitig wird eine qualitativ hochwertige medizinische Leistungserbringung im maritimen Umfeld realisiert, die vollumfänglich der Maxime des Sanitätsdienstes entspricht. 

 

[1] Der Begriff Rettungszentrum SEE wurde zur Harmonisierung der Begriffe eingeführt und ersetzt den Begriff MERZ (MarineEinsatzRettungsZentrum).

 

[2] Das 7. Schnellbootgeschwader wird zum 2016 aufgelöst. Die Umgliederung des 3. und 5. MSG erfolgt in 2016.

 

Datum: 06.11.2015

Quelle:

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2015/3

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