18.05.2020 •

Wehrpharmazie in der Streitkräftebasis

O. Haupt

Die Wehrpharmazie der Bundeswehr besteht aus den Teilbereichen der wissenschaftlichen und praktischen Pharmazie, der Lebensmittelchemie sowie der Sanitätsmateriallogistik (SanMatLog).

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Sanitätsdepot Bad-Zwischenahn 1962
Die Wehrpharmazie in der Streitkräftebasis (SKB) als dem zentralen (Logistik)-dienstleister der Bundeswehr ist maßgeblich durch die SanMatLog geprägt. Dies mag auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär wirken. Welche Anforderungen und Aufgaben jedoch mit der Fokussierung der Ausrichtung der SanMatLog auf Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) verbunden sind und welche Bereiche der SKB dies leisten müssen, soll im folgenden Beitrag näher beleuchtet werden.

Historie

Der heute vielseitig verwendete Begriff „Logistik“ war ursprünglich rein militärisch definiert.

Bereits die römischen Legionen verfügten über einen Tross impedimenta, der die Truppe mit Nachschub versorgte. Der Ursprung des Wortes im militärhistorischen Sinne ist abgeleitet aus der französischen Bezeichnung loger für unterbringen/einquartieren und wurde als Überbegriff hinsichtlich der Planung, Organisation und Bereitstellung aller für eine Truppe notwendigen Mittel ­erstmals durch den Schweizer Militärstrategen Antoine-Henri Jomini (1779 - 1869) verwendet. Als ehemaliger General unter Napoleon Bonaparte (1769 - 1821) definierte er Logistik als die praktische Umsetzung der Kunst, Armeen zu bewegen und damit die Truppe an einem von der Strategie vorgegebenen Punkt zu platzieren. Somit war eine gut organisierte Logistik, neben der Strategie und Taktik, damals wie heute, Voraussetzung für militärische Erfolge.

Die Logistik in der Bundeswehr, und damit insbesondere auch die SanMatLog, umfasst die ganzheitliche Planung, Steuerung und Koordinierung von Leistungen und Prozessen zur Sicherstellung der materiellen Einsatzbereitschaft. Von Sanitätsmateriallogistik im heutigen Sinne kann seit der Aufstellung der ersten Sanitätsdepots der Bundeswehr im Jahr 1957 und der damit verbundenen Übernahme von Apothekern als Sanitätsoffiziere, gesprochen werden. Historisch gesehen bildet die Sanitätsmateriallogistik daher die Basis der Wehrpharmazie.

Wehrpharmazie in der Streitkräftebasis

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Das Referat Wehrpharmazie beim Generalarzt der Streitkräftebasis
„Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und das Führen mit Auftrag sind die Basis für eine erfolgreiche Auftragserfüllung“.

Wesentlicher Bestandteil der Wehrpharmazie in der Streitkräftebasis ist die SanMatLog mit dem übergreifenden Ziel, die Gesundheitsversorgung aller Soldatinnen und Soldaten durch die Bereitstellung von Sanitätsmaterial (SanMat) im In- und Ausland dauerhaft sicherzustellen. Der Begriff „Sanitätsmaterial“ umfasst dabei eine große Bandbreite; vom klassischen Medizinprodukt wie dem Verbandpäckchen über eine Vielzahl von Arzneimitteln bis hin zu medizinischen Großgeräten. Entscheidend dabei ist vor allem die Zweckbestimmung. Schließlich handelt es sich bei Sanitätsmaterial um ein ethisch wertvolles Versorgungsgut, das auf die Gesundheitsversorgung sowie den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung ausgerichtet ist. Daher unterliegt es auch – ebenso wie Transporte von Sanitätsmaterial – dem Schutz des Humanitären Völkerrechts und wird entsprechend mit dem Schutzzeichen des roten Kreuzes gekennzeichnet.

In der SKB, mit einer Vielzahl an unterstellten Dienststellen im In- und Ausland sowie Attaché-Stäben weltweit, übernimmt die Leitende Apothekerin bzw. der Leitende Apotheker der SKB mit dem Referat Wehrpharmazie beim Generalarzt SKB die Verantwortung und fachliche Dienstaufsicht für den Betrieb des gesamten SanMat im Organisationsbereich (OrgBer). Sie bzw. er verantwortet ebenso alle Leistungen der Sanitätsmateriallogistik in der SKB und vertritt die Interessen der Sanitätsmateriallogistik für die SKB.

Dies ist deshalb von großer Bedeutung, da die SanMatLog zwei Bereichen zuzuordnen ist; zum einen der „klassischen“ Logistik als integralem Bestandteil des logistischen Systems der Bundeswehr (LogSysBw) und zum anderen der Wehrpharmazie. Diese Dualität wird mit Blick auf die Prozesslandschaft der Bundeswehr deutlich, in der die SanMatLog in zwei Leistungsprozessen (LP) abgebildet ist: In Bezug auf die Durchführung logistischer Verfahrensweisen ist sie Bestandteil des LP Logistische Leistungen erbringen und folgt damit den Abläufen und Prozessen des ­LogSysBw. Darüber hinaus stellt die SanMatLog eine Kernkompetenz zur Gewährleistung des LP Gesundheitsversorgung sicherstellen dar, für den der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (InspSan) verantwortlich ist. Sie ist somit als gemeinsame logistische und sanitätsdienstliche Aufgabe zu verstehen und in Einklang zu bringen.

Dienstleister für Sanitätsmaterial weltweit

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Logistische Ebenen der Versorgungskette
Die Streitkräftebasis ist hinsichtlich der Versorgung mit Sanitätsmaterial zentraler Dienstleister für alle Bedarfsträger der Bundeswehr im In- und Ausland. Leistungserbringer der SKB sind dabei das Kommando Streitkräftebasis (KdoSKB) in BONN, das Logistikzentrum der Bundeswehr (LogZBw) in WILHELMSHAVEN sowie die Sanitätsmateriallager (SanMatLgr) in GRONAU-EPE sowie in KRUGAU.

Im LogZBw ist auf Abteilungsebene die „Fachaufsicht“ Sanität/Wehrpharmazie mit zwei fachdienstlich unterstellten Dispositionsdezernaten die zentrale Ansprech- und Steuerstelle zur Sicherstellung der Sanitätsmaterialversorgung aus dem Bereich der SKB. Sie leistet mit der Instandsetzungssteuerstelle für Sanitätsmaterial (InstStSt SanMat) einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit von Medizingeräten. Das LogZBw ist zudem verantwortlich für die Bestands- und Bedarfsdisposition des zentrallogistisch bewirtschafteten Sanitätsmaterials. Die zentrale InstStSt SanMat im LogZBw ist bundeswehrweit für Planung, Steuerung und Koordination der Instandsetzung von Sanitätsgeräten zuständig und stellt infolgedessen eine Besonderheit im LogSysBw dar. Dabei wirkt sie über die Organisationsbereiche hinweg als Schnittstelle zwischen verschiedenen Truppenteilen und militärischen sowie zivilen Instandsetzungseinrichtungen.

Liegt im Inland, Ausland oder Einsatz ein Defekt oder ein Wartungsbedarf bei Sanitätsmaterial vor, der mit eigenen Kräften und Mitteln des Haltertruppenteils nicht behoben oder gedeckt werden kann, erfolgt eine Instandhaltungsmeldung an die InstStSt SanMat. Diese erstellt dann einen Instandhaltungsauftrag an die zuständige Instandsetzungseinrichtung oder sorgt bei dringlichem Ersatzbedarf für die Bereitstellung eines Ersatzgerätes. 

Falls eine Instandsetzung mit bundeswehreigenen Kräften und Mitteln möglich ist, richtet sich der Auftrag an eine Instandsetzungseinrichtung für Sanitätsmaterial der Bundeswehr, meist ein Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial (VersInstZ SanMat). Andernfalls wird ein ziviler Dienstleister beauftragt.

Das instand zu setzende Sanitätsmaterial wird auf Basis eines durch die InstStSt SanMat initiierten Materialbelegs von seinem Einsatzort zur „Werkbank“ transportiert und dort repariert. Abschließend erfolgt der Rücktransport des funktionsfähigen Sanitätsmaterials entweder direkt aus dem VersInstZ SanMat oder aus einem Sanitätsmateriallager zurück zum Haltertruppenteil im In- oder Ausland. Sofern auf das Gerät während der ­Reparaturzeit nicht verzichtet werden kann, wird bereits bei der Bearbeitung der Instandhaltungsmeldung im LogZBw die Bereitstellung eines Austauschgerätes festgelegt. In diesem Fall geht das instand zu setzende Gerät nach Abschluss der Reparatur in den Vorrat eines Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial oder eines Sanitätsmateriallagers über.

Basis Inland – die Sanitätsmateriallager der SKB

Als Teileinheit der Bundeswehrdepots (BwDepot) West und Ost der SKB übernehmen die SanMatLgr neben ihrem Grundauftrag der Versorgung mit zentral bewirtschafteten Sanitätsmaterial, eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben. Während das SanMatLgr KRUGAU u. a. zum Kompetenzzentrum der Bundeswehr für die Inspektion und Instandsetzung von Containern als Querschnittsmaterial der Modularen Sanitätseinrichtungen (MSE) weiterentwickelt wurde, trägt das SanMatLgr EPE dafür Sorge, dass für alle Einsätze und einsatzgleichen Verpflichtungen die Sanitätsausstattungen für Nicht-Sanitätspersonal (Einsatzersthelfer-A und Einsatzersthelfer-B sowie Combat-First-Responder) zur Verfügung stehen. Beide Lager sind Bundeswehr-Apotheken und erfüllen eine wichtige Aufgabe in Bezug auf die Landes- und Bündnisverteidigung, da sie zukünftig nach ministerieller Vorgabe zwei Drittel der Einsatzvorräte an Sanitätsmaterial lagern werden, um diese im Bedarfsfall für die Folgeversorgung bereitzustellen. Das verbleibende Drittel zur Versorgung der Truppen und Verbände ist für die ersten 30 Tage in den VersInstZ SanMat vorzuhalten.

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Sanitätsausstattung Einsatzersthelfer-B
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Zwischenlagerung und Bewirtschaftung von MSE-Containern
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Satzzusammenstellung von chirurgischem Instrumentarium

Das SanMatLgr EPE bevorratet im Schwerpunkt Einzelverbrauchsgüter (EVG) San; allen voran essentielle, also unverzichtbare Arzneimittel und Medizinprodukte. Dabei handelt es sich aktuell um rund 150 Arzneimittel (insgesamt umfasst der Einsatzvorrat EVGSan ca. 1500 Artikel), wie beispielsweise Analgetika, Antibiotika und C-Antidote wie die Atropin-Autoinjektoren. Letztere werden bereits im SanMatLgr EPE in großer Stückzahl bevorratet; mit der Besonderheit, dass sie nicht-verfalldatiert sind und daher regelmäßig durch das Zentrale Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZInstSanBw) MÜNCHEN auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sowie Funktionsfähigkeit überprüft werden. Dieses Vorgehen wurde während des „Kalten-Krieges“ bereits angewendet, hatte sich lange Zeit bewährt und war etabliert. Anfang der 2000er haben geänderte sicherheitspolitische Rahmenbedingungen und ökonomische Zwänge zur Aufgabe dieses eingeschwungenen Bevorratungsverfahrens geführt.

Die Festlegung, welche EVGSan in welcher Menge bevorratet werden, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. So kommt es beispielsweise immer wieder zu Lieferengpässen z. B. für bestimmte Antibiotika und Analgetika, was auf die weltweiten und miteinander verflochtenen Handelsnetze und -strukturen zurückzuführen ist. Wenn ein Teilstück der Lieferkette (Supply Chain) ausfällt, kann sich das negativ auf die gesamte Produktion auswirken. Auch Handelsembargos oder die Blockade von Handelsrouten können die Arzneimittelversorgung gefährden. Dies betrifft nicht nur die Bundeswehr, sondern auch den zivilen Katastrophenschutz, der im Rahmen der Gesamtverteidigung ebenfalls zu beachten ist. Hier gilt es, Synergien zu nutzen und wo erforderlich, gemeinsame Strategien für eine sichere Arzneimittelversorgung festzulegen, wie beispielsweise eine abgestimmte Nachfrage der bereits erwähnten nicht-verfalldatierten Arzneimitteln gegenüber der Industrie, um die Bereitschaft der Hersteller zu erhöhen, speziell diese Arzneimittel für die Anforderungen der Bundeswehr und des Katastrophenschutzes rentabel zur Verfügung zu stellen.

Um im Bedarfsfall eine schnelle Verfügbarkeit des Sanitätsmaterials sicherzustellen, verfügen beide SanMatLgr über einen ­Hubschrauberlandeplatz. Somit kann einsatzwichtiges Sanitätsmaterial (z. B. Notfallbehandlungseinheiten für die Versorgung von Brandverwundeten bzw. für den Katastropheneinsatz) im Bedarfsfall unverzüglich für den Lufttransport bereitgestellt werden. Dies gilt uneingeschränkt bei Tag und bei Nacht.

Das SanMatLgr KRUGAU bevorratet im Schwerpunkt Nichtverbrauchsgüter (NVG) San und dient u. a. als Ort für Übernahmen von SanMat aus der Industrie. Aber auch die Übernahme modularer sanitätsdienstlicher Funktionscontainer (MSE-Container) aus dem Einsatz, einschließlich der damit verbundenen Aufgaben wie Prüfungen auf Vollzähligkeit, Vollständigkeit, Wartung und Kennzeichnung sowie die im Anschluss werterhaltende Lagerung und Bewirtschaftung in einem bestimmten Zustandscode gehören zum Aufgabenportfolio des SanMatLgr KRUGAU. Die Aufnahmekapazität beträgt dabei ca. 80 - 100 MSE-Container. Hierfür steht entsprechendes, teils ziviles, Fachpersonal bereit sowie eine umfassende Ausstattung mit speziellen Werkzeugsätzen, Mess- und Prüfmitteln. Beide SanMatLgr sind zudem anerkannte Ausbildungsstätten für die Ausbildung zur „Fachkraft für Lagerlogistik“.

Als „Alleinstellungsmerkmal“ verfügt das SanMatLgr KRUGAU über ein Bewirtschaftungszentrum für chirurgisches Instrumentarium und ist damit zuständig für die Erfassung, Zusammenstellung und Kontrolle chirurgischer Instrumentensätze, die speziell für die Einsatzszenare der Bundeswehr konzipiert wurden. Dabei handelt es sich um serialisiertes Instrumentarium, das über ein Prozessdokumentationssystem eindeutig dem jeweiligen Instrumentensieb zugeordnet wird. Die einzelnen Sätze werden zu „OP-Gruppen“ zusammengestellt, die alle notwendigen Instrumente für die Durchführung verschiedener Operationen enthalten. Diese OP-Gruppen werden alle zwei Jahre bzw. bei Bedarf aus der Truppe oder dem Einsatz an das SanMatLgr KRUGAU zur Wartung überführt. Defekte Instrumente werden durch die Herstellerfirmen ausgetauscht. Im Anschluss wird die entsprechende OP-Gruppe auf Vollzähligkeit geprüft, die serialisierten Instrumente über das Prozessdokumentationssystem gescannt und wieder den jeweiligen Instrumentensieben zugeordnet. Danach erfolgt die Lagerung des Materials bis zur nächsten Anforderung.

Damit die SanMatLgr ihrem Auftrag der Bevorratung und Bewirtschaftung von zwei Dritteln der Einsatzvorräte adäquat nachkommen können, bedarf es, neben einer stringenten Standardisierung des Artikelspektrums, eines zentralen Dispositions- und Wälzungsmanagements. D.h. der Versorgungsstrang über alle logistischen Ebenen (LogEbene), ausgehend von den SanMatLgr der LogEbene 3 über die VersInstZ SanMat (LogEbene 2) bis hin zu den verbrauchenden SanEinr (LogEbene 1), wird im Idealfall von einer zentralen Stelle aus strategisch gesteuert, die einen entsprechenden Überblick über die Verfalldatierung und Verbrauchsmengen des Gesamtvorrats aller Bundeswehr-Apotheken hat und über die erforderliche pharmazeutische Fachkompetenz verfügt.

Darüber hinaus wird es unerlässlich sein, im Rahmen einer robusten Bevorratungsstrategie eine Bewertung der Verfügbarkeit für jeden Artikel gesondert vorzunehmen, um daraus die Art der Bevorratung ableiten zu können. D.h. welche Artikel können beispielsweise problemlos über den Großhandel abgerufen werden, welche müssen aufgrund von Lieferengpässen zwingend eingelagert oder ggf. durch die Bundeswehr selbst hergestellt werden.

Anhand solcher Fragestellungen wird deutlich, welche Aspekte noch umfänglich zu betrachten sind und welch hohen Stellenwert eine Harmonisierung der Prozess- und Betriebsabläufe zwischen den VersInstZ SanMat und den SanMatLgr hat, um eine bruchfreie Versorgung vom Lagerort bis zur Truppe dauerhaft sicherstellen zu können. Zudem zeigt sich sehr deutlich, wie eng Logistik und Gesundheitsversorgung miteinander verwoben sind.

Résumé und Ausblick:

Das logistische System der Bundeswehr (LogSysBw) ist definiert als Wirkverbund aus Führung, Kräften, Mitteln und Verfahren der Basis- und Einsatzlogistik, der Territorialen Wehrverwaltung und des Rüstungsbereiches, unter Abstützung auf Leistungen der gewerblichen Wirtschaft sowie nationaler und multinationaler Agenturen. Wie eingangs erwähnt, ist die SanMatLog integraler Bestandteil des LogSysBw. Vor dem Hintergrund der Refokussierung auf LV/BV gilt es, das LogSysBw und die SanMatLog im Hinblick auf diese Entwicklungen auszurichten. Für die SanMatLog in der SKB bedeutet dies konkret, die zentrale Bevorratung und Disposition von SanMat so aufzustellen, dass die Folgeversorgung der Truppen und Verbände im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung und unter Berücksichtigung der aktuell verfügbaren Ressourcen stets sichergestellt ist.

Besonderes Augenmerk wird dabei zunehmend auf die Berücksichtigung alternativer Möglichkeiten der Leistungserbringung gelegt, z. B. durch multinationale Kooperation, Host Nation Support oder gewerbliche Dienstleister bzw. durch technologische Entwicklungen (3D-Druck, digitalisierte Systeme, unbemannte Transporter etc.). Führungsaufgaben hingegen sind militärische Kernfähigkeiten und können nicht durch Leistungen Dritter ersetzt werden. Somit gilt es, für die Weiterentwicklung der SanMatLog Möglichkeiten für eine Vergabe an Dritte zu identifizieren und gleichzeitig von den zwingend militärisch verankerten Kernfähigkeiten abzugrenzen. Parallel dazu müssen die Einsatzvorräte so konzipiert werden, dass insbesondere die essentiellen Arzneimittel und Medizinprodukte in der vorgegebenen Qualität, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. All diese Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen und sowohl OrgBer übergreifend als auch ministeriell abzustimmen ist die große sanitätsmateriallogistische Aufgabe unserer Zeit. 

Alle Abbildungen bei Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Oberstabsapotheker Dr. Haupt¹
Kommando Streitkräftebasis – Abteilung Führung
Generalarzt der Streitkräftebasis
Fontainengraben 150, 53123 Bonn
E-Mail: KdoSKBFueGenArztSKBWehrPharm@bundeswehr.org 

¹ Aus dem Referat Wehrpharmazie des Kommandos Streitkräftebasis – Generalarzt der Streitkräftebasis (Oberstarzt Dr. Grohmann) – Abteilung Führung (Abteilungsleiter: Flottillenadmiral Busse)

Datum: 18.05.2020

Quelle:

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 1/2020

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