Militärisch-Dienstlich orientierte Rehabilitation (MDOR) bei psychischen Erkrankungen
Konzeption und Ergebnisse der Pilotprojekte in Berlin und Rostock (Vortrags-Abstract)
Franziska Langner et al., Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Hintergrund
Bei psychisch erkrankten Soldaten kann bei langwierigen Behandlungsverläufen im Rahmen einer psychischen Grunderkrankung (Depression, einsatzassoziierte Angststörung usw.) die fehlende Wiederaufnahme der Dienstfähigkeit den Gesundungsprozess beeinflussen. Dieses stellt ein erhebliches Hindernis in der weiteren Betreuung für das gesamte professionelle Umfeld dar.
Die Thematisierung dienstlicher Aspekte sollte frühzeitig in den Behandlungsprozess integriert werden (siehe Abbildung 1). Daher wurde am Psychotraumazentrum im Bundeswehrkrankenhaus Berlin ein dienstlich orientiertes Rehabilitationstraining konzipiert und erfolgreich im Rahmen eines Pilotversuchs umgesetzt.
Pilotversuch
In dem Pilotversuch eines kliniknahen stationären Rehabilitationstrainings mit insgesamt N = 17 Teilnehmenden und einer Evaluation vor, unmittelbar und 3 Monate nach dem Training zeigten sich folgende Effekte:
- Zunahme der täglichen Dienstzeit und
- Reduktion von Krankschreibungstagen.
Die ermutigenden Ergebnisse dieses Pilotprojekts sollen im Rahmen einer kontrollierten Studie mit Parallelgruppendesign weiter untersucht werden.
Mit einer ähnlichen Ausrichtung wurde das Konzept des dienstlich-orientierten Rehabilitationstrainings an die Bedürfnisse der regionalen Sanitätseinrichtungen adaptiert und konnte bereits einmalig am Facharztzentrum Rostock angewendet werden.
Wehrmedizinische Monatsschrift 2/2021
Oberfeldarzt Dr. Franziska Langner
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Psychotraumazentrum der Bundeswehr
Scharnhorststr. 13, 10115 Berlin
E-Mail: franziskalangner@bundeswehr.org