Pferdegestützte Intervention bei Veteranen mit einer einsatzbedingten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS): Ein systematisches Review

Katharina Kirsche, Stephan Heske, Wolfgang Schäberle

Zusammenfassung

Hintergrund: Veteranen, die an einem militärischen Auslandseinsatz teilnahmen, haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko, an einer PTBS zu erkranken [24]. Nicht alle Geschädigten sprechen adäquat auf eine leitliniengerechte Therapie an und leiden auch nach deren Abschluss weiterhin unter Belastungssymptomen. Immer wieder gibt es auch Therapieabbrechende unter den Erkrankten.

Fragestellung: Es wurde untersucht, ob eine pferdegestützte Therapie bei Veteranen mit einer einsatzbedingten PTBS zu einer evidenten Verbesserung der Krankheitssymptome führen kann.

Methodik: Die Datenbanken Researchgate und PubMed wurden systematisch analysiert. Es wurden kontrollierte-, nicht kontrollierte- und Pilotstudien extrahiert, die im Zeitraum 2016–2021 in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht wurden. Die untersuchte Intervention umfasste eine komplementär pferdegestützte Psychotherapie oder -edukation.

Ergebnisse: Nach Überprüfung von Titel, Abstract und der Ein- und Ausschlusskriterien konnten 5 Studien eingeschlossen und evaluiert werden. In 4 Studien konnten signifikante Veränderungen der PTBS-Symptomatik bei den teilnehmenden Veteranen festgestellt werden. In einer Studie kam es trotz postinterventioneller signifikanter Verbesserung der PTBS-Symptome im Follow-up zu einer Verschlechterung der Symptomatik nach 3 Monaten.

Diskussion und Fazit: Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass pferdegestützte Interventionen positive Veränderungen der PTBS-Symptome bei Veteranen bedingen können. Jedoch konnte aufgrund der Datenlage keine Evidenz nachgewiesen werden. Um diese zu klären, bedarf es zukünftig randomisiert kontrollierter Studien.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Verwandte Artikel

Mutmacher: Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

Mutmacher: Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

Mit einer Buchübergabe startete am 16.04.2021 das Projekt "Mutmacher - stark für Bundeswehrfamilien", eine Initiative der Katholischen Familienstiftung für Soldaten (KFS) und der Deutschen Härtefallstiftung (DHS).

Auswirkungen des Terroranschlags 2016 in Berlin auf die Einsatzkräfte und Ableitungen für Vor- und Nachsorgemaßnahmen

Auswirkungen des Terroranschlags 2016 in Berlin auf die Einsatzkräfte und Ableitungen für Vor- und Nachsorgemaßnahmen

¹ Psychotraumazentrum, Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Deutschland
² Feuer- und Rettungswache Wedding, Freiwillige Feuerwehr, Berlin, Deutschland
³ Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, Deutschland
⁴ Bern...

Sichtweise Angehöriger von Soldatinnen und Soldaten mit einer -einsatzbedingten Posttraumatischen Belastungsstörung –  qualitative Auswertung einer aktivierbaren Ressource

Sichtweise Angehöriger von Soldatinnen und Soldaten mit einer -einsatzbedingten Posttraumatischen Belastungsstörung – qualitative Auswertung einer aktivierbaren Ressource

Aus der Sektion Forschung (Leiter: Oberstarzt Dr. G. Willmund) des Psychotraumazentrums der Bundeswehr (Leiter: Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. P. Zimmermann) des Bundeswehrkrankenhauses Berlin (Kommandeur und Ärztlicher Direktor: Admiralarzt Dr. K....

Meist gelesene Artikel

Photo

Snus in der Bundeswehr

Das rauchfreie Tabakprodukt Snus erfreut sich beim Militär aufgrund seiner einfachen Handhabung großer Beliebtheit. Trotz des Verkaufsverbots in Deutschland importieren Konsumenten Snus über…