08.05.2025 •

Erkenntnisse aus der Weltraumexpeditionsmedizin für das Gefechtsfeld

die TEMPUS I+II-Studien

Lara Valentina Dietlein, Sylwia I.Kaduk, Hakon Rusch, Lukas Fatai, Raphael Kneffel, David Cyrol, Janina Post, Stefan Sammito

Im Rahmen militärischer Konflikte kommt es häufig zu einer hohen Anzahl von Verwundeten und Verletzten, die initial in der Konfliktzone behandelt werden müssen, wobei Ersthelfer die erste medizinische Laienhilfe sicherstellen. Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Vitalwertmonitor mit einer im Gerät verbauten integrierten Schritt-für-Schritt-Anweisung hinsichtlich der Nutzbarkeit durch medizinische Laien mit nur minimaler Basiseinweisung für die Erfassung von Vitalwerten zu überprüfen. Insgesamt 64 Probanden mit maximaler Erste-Hilfe-Ausbildung nutzten den Tempus ALS PRO zur Ableitung eines Ruhe-EKGs sowie zur nichtinvasiven Messung des Blutdrucks, der peripheren Sauerstoffsättigung und der Hauttemperatur. In einer Subanalyse wurden 39 Probanden gebeten, einen „focused assessment with sonography for trauma“ (FAST)-Ultraschall durchzuführen. Es wurde die Zeit bis zum ersten Messwert, die aufgetretenen Fehler sowie die subjektive Belastung mittels NASA-Task Load Index ermittelt.

Nahezu alle Probanden waren in der Lage, einen Vitalwert innerhalb von fünf Minuten zu ermitteln. Dabei wurde die integrierte Anleitung bei 77 % der Messungen genutzt. Die subjektive Belastung war insgesamt niedrig. Im Gegensatz hierzu konnte keiner der Probanden einen nutzbaren FAST-Ultraschall durchführen.

Die Ergebnisse zeigen auf, dass medizinische Laien durch Unterstützung eines integrierten Assistenzsystems in Vitalwertmonitoren in der Lage waren, Vitalwertbestimmungen erfolgreich durchzuführen. Demgegenüber ist es ihnen aber nicht möglich, darüber hinausgehende erweiterte Untersuchungen, wie einen FAST-Ultraschall, sicher durchzuführen. Für die Erstversorgung in der Konfliktzone könnten solche inno­vativen Medizingeräte eine Steigerung der ersten ­Einschätzung der Kreislaufsituation auch ohne medizinisches Fachpersonal ermöglichen.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


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