Die Infektionskette unterbrechen
Mit dem Betrieb der Stuben sollen die Bundeswehrkrankenhäuser und das zivile Gesundheitssystem entlastet werden. Die Kapazität auf der Isolierstation im Gebäude 1 der Sanitätsakademie wird dazu bis Ende April 2020 bei Bedarf auf bis zu 75 Personen erhöht. Soldatinnen und Soldaten aus dem Versorgungsbereich des Sanitätsunterstützungszentrums München, die positiv auf das Coronavirus getestet werden, Krankheitssymptome zeigen, und für die, z. B. aus Gründen des Schutzes von Angehörigen, keine Möglichkeit einer häuslichen Isolation besteht, können auf den vorbereiteten Zimmern untergebracht werden.
Betreuung von leichten Krankheitsverläufen
Die medizinische Betreuung erfolgt durch Fachpersonal des Sanitätsversorgungszentrums München in Zusammenarbeit mit der Sanitätsstaffel Einsatz Bischofswiesen, die den Transport dieser Patienten sicherstellen. Auf vier Etagen verteilt, können Patientinnen und Patienten mit leichten bis mittelschweren Symptomen, die keine stationäre Krankenhausbehandlung benötigen, durch das Fachpersonal medizinisch betreut werden. Durch die Einführung eines Schichtsystems wird die Versorgung der Soldatinnen und Soldaten rund um die Uhr gewährleistet.Vorbeugende Isolation
Zusätzliche 15 Quarantänestuben stehen weiterhin für die Isolierung von Corona-Verdachtsfällen zur Verfügung. Wichtig bei einer längeren Quarantäne ist neben den medizinischen Maßnahmen auch die soziale Betreuung. Hierzu wird an der Sanitätsakademie ein umfangreiches Angebot sichergestellt. Die Maßnahmen reichen dabei von psychologischer Betreuung bis hin zu Organisation von Aktivitäten, die den Isolationsvorgaben entsprechen. Die Quarantänestuben sind vom 23.03. bis 07.04.2020 bereits von Soldatinnen und Soldaten genutzt worden, die im Rahmen der Einsatzverlegung nach Afghanistan 14 Tage isoliert worden sind. Die Vor-Ort Verhältnisse waren sicherlich nicht einfach, trotzdem wurde von Seiten der SanAkBw alles versucht, ihnen den ungewohnten Aufenthalt so einfach zu machen wie möglich. So konnten täglich im begrünten Innenhofbereich Sport und Kommunikation unter Wahrung der Auflagen gewährleistet werden.
Stubenabnahme durch die Kommandeurin
Nach Abschluss der Vorbereitungen besichtigte die Kommandeurin der Sanitätsakademie, Frau Generalstabsarzt Dr. Krüger, persönlich die Zimmer und ließ sich über Details der hygienischen Schutzmaßnahmen und die medizinische Versorgung durch den Leiter des Sanitätsversorgungszentrums München, Herrn Oberstarzt Wanning, informieren. Mit der Einrichtung dieses Versorgungsschwerpunktes in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne wird ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie geleistet.
Abbildungen bei Verfasser
Verfasser:
Oberleutnant Simon Höpfl, SanAkBw Presse, München
E-Mail: SimonHoepfl@bundeswehr.org
Datum: 20.07.2020
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2/2020