Problem: Kinder psychisch erkrankter Eltern
Julia Glaub, Felix Bleckmann
Hintergrund
Kinder psychisch erkrankter Eltern sind diversen und oftmals chronischen Belastungsfaktoren ausgesetzt. Diese gehen mit einer Vielzahl von Entwicklungsrisiken einher und zeigen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein bis zu achtfach erhöhtes Risiko, im Verlaufe ihres Lebens ebenfalls eine psychische Störung zu entwickeln [3]. So zeigen Längsschnittstudien, wie z.B. die Mannheimer Risikokinderstudie [2], dass die Beziehung zwischen elterlichen Belastungen durch eine psychische Erkrankung eines Elternteiles und die hieraus resultierenden kindlichen Belastungen keine einseitige Wirkrichtung hat.
Prävalenz
In der frühen Kindheit zeigt sich, dass zunächst mehr Jungen als Mädchen (Geschlechterverhältnis 2:1 Jungen vs. Mädchen) mit psychischen Auffälligkeiten in Erscheinung treten und somit empfänglicher für familiäre Spannungen bei psychischen Belastungen von Elternteilen sind. In der Adoleszenz verschiebt sich dann allerdings das Geschlechterverhältnis, Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Auch im Erwachsenenalter zeigen sich emotionale Störungen beim weiblichen Geschlecht häufiger, wohingegen aggressiv ausagierende Syndrome und andere Verhaltensstörungen bei Männern dominieren. Sowohl bei Mädchen als auch bei Frauen zeigen sich tendenziell eher ängstlich gehemmte Syndrome.
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Wehrmedizinische Monatsschrift 2-3/2022
Für die Verfasser
Oberstabsarzt Julia Glaub
Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
Klinik VI – Psychiatrie
E-Mail: juliaglaub@bundeswehr.org