30.06.2021 •

„Zukünftige Aufgaben sind nur durch eine enge ­Zusammenarbeit des Marinesanitätsdienstes mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr zu lösen“

Interview mit Admiralarzt Dr. Apel, Admiralarzt der Marine

MrKdo

WM: Sehr geehrter Herr Admiralarzt, seit ziemlich genau fünf Jahren sind Sie im Marinekommando als Admiralarzt der Marine tätig. Wenn Sie auf diese Zeit zurückblicken, was würden Sie als persönliches Highlight sehen? 

Admiralarzt Dr. Apel: Als einen großen Erfolg sehe ich, dass es uns gelungen ist, die Effizienz des Marinesanitätsdienstes durch organisatorische und strukturelle Anpassung der Abteilung Marinesanitätsdienst im Marinekommando deutlich zu steigern. Seit einem Jahr haben wir ein Referat für Weiterentwicklung und Konzeption, das vor allem in den vergangenen sechs Monaten viele Projekte vorangebracht hat.

Das Zweite, was mich sehr freut, ist die grundsätzliche „Wiederbelebung“ der ehemaligen Marinesanitätsoffiziertagung, auch wenn wir diese 2020 pandemiebedingt aussetzen mussten. Wichtig war und ist mir dabei die mentale Öffnung des Marinesanitätsdienstes gegenüber dem Sanitätsdienst der Bundeswehr. Wir erinnern uns alle noch an Zeiten, in denen das Verhältnis der beiden Sanitätsdienste zum Teil von Vorurteilen geprägt war.

Mein großer Wunsch wäre die erste Übung des Rettungszentrums See seit dem Einsatz in Südostasien vor über 15 Jahren gewesen. Leider hat die Pandemie auch dieses Vorhaben verhindert. Und das Letzte, was ich hier ansprechen möchte, ist die erfolgreiche Reevaluierung des Schifffahrtmedizinischen Instituts der Marine (SchiffMedInstM) durch den Wissenschaftsrat im letzten Jahr.

WM: Was macht den Marinesanitätsdienst im Vergleich mit den Sanitätsdiensten der anderen Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche so besonders und wo liegen die größten Herausforderungen der sanitätsdienstlichen Versorgung der Einheiten und Verbände der Deutschen Marine? 

Admiralarzt Dr. Apel: Der Marinesanitätsdienst ist nahezu ständig in alle Bereiche der Marine eingebunden, sogar da, wo keine organischen Kräfte zur kurativen Versorgung zur Verfügung stehen. Er begleitet den einzelnen Marinesoldaten vom ersten bis zum letzten Tag seiner Dienstzeit. Beginnend mit der Ersten-Hilfe-Ausbildung während der Grundausbildung über die medizinische Versorgung und Begutachtung auf seegehenden Einheiten und weiterer sanitätsdienstlicher Ausbildung.

Die Besonderheit der Schiffe und Boote der Marine ist, dass sie nach dem Auslaufen zumeist vollständig auf sich selbst angewiesen sind. Sie müssen alles dabeihaben, was an Land durch unterschiedliche Strukturen oder Organisationsbereiche bereitgestellt werden würde. Gerade die hohe Beweglichkeit unserer Kräfte, eine Fregatte kann innerhalb von 24 Stunden 1 000 km zurücklegen, hat erhebliche Auswirkungen auf den Sanitätsdienst, da eine rückwärtige Versorgung oftmals nicht mehr möglich ist. Was ich als Sanitätspersonal nicht dabeihabe und nicht vorbereitet habe, wird in der Not auch nicht zugeführt werden können. 

Tägliche Arbeitsroutine
Tägliche Arbeitsroutine
Quelle: MrKdo

WM: Haben Sie den Raum eigene fachliche Schwerpunkte zu setzen? Führt die unterschiedliche truppendienstliche und fachliche Unterstellung manchmal zu Konflikten? 

Admiralarzt Dr. Apel: Natürlich habe ich die Möglichkeit, eigene fachliche Schwerpunkte zu setzen und nehme dies auch in Anspruch. In allererster Linie bin ich für die Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Versorgung im Bereich der Marine und für alle Aspekte der Schifffahrt- und Tauchmedizin im Bereich der Bundeswehr zuständig. Trotz reichlicher Vorgaben habe ich dabei einen Gestaltungsspielraum. Hier bin ich aber nicht nur Marine-, sondern auch Sanitätsoffizier und diene somit zwei Herren: dem Inspekteur der Marine und dem Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Meine Aufgabe ist es, einerseits die besonderen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Beschränkungen der maritimen Welt gegenüber dem Sanitätsdienst der Bundeswehr zu vertreten und andererseits der Marine zu erläutern, wie die Einsatzgrundsätze und Versorgungsprinzipien des Sanitätsdienstes der Bundeswehr funktionieren. Ich sehe mich dabei auch in der Rolle des Vermittlers. Damit bin ich auch ein Wanderer zwischen den Welten. Ohne meine zwölf Jahre im Zentralen Sanitätsdienst würde es mir sicherlich schwerfallen, die Denk- und Arbeitsweise des Sanitätsdienstes der Bundeswehr zu verstehen. Nach nunmehr fünf Jahren im Amt stelle ich fest, dass unter den Marinesanitätsoffizieren ein gewisser Wandel eingesetzt hat. Die Einsicht in Weisungen und Empfehlungen, aber auch das Verständnis der gedanklichen Zusammenhänge innerhalb des Sanitätsdienstes der Bundeswehr nimmt in der gesamten Marine immer mehr zu.

WM: Natürlich müssen wir an dieser Stelle auch über die Covid-19-Pandemie reden. Wie stellt sich die aktuelle Lage in der Deutschen Marine dar? Welche präventiven Maßnahmen werden ergriffen?

Admiralarzt Dr. Apel: Die Marine ist gut durch die erste und zweite Welle gekommen. Vor allem das Verständnis und die Mitarbeit aller Marineangehörigen in der ersten Welle hat dazu beigetragen, dass es in dieser Pandemiephase zu keinen relevanten Ausfällen im Bereich der Marine kam. Natürlich war dabei auch ein Vorteil, dass Einheiten und Verbände überwiegend im Norden stationiert sind und dort eine niedrige Inzidenz vorherrschte. Das hat sich am Ende der zweiten und zu Beginn der dritten Welle deutlich geändert als sich die Fallzahlen auch im Norden Deutschlands erhöht haben. Trotzdem haben wir, abgesehen von einzelnen Infektionseinträgen aus dem zivilen Bereich, bislang nur einen Ausbruch an Bord gehabt. Gerade aufgrund der engen Lebens- und Arbeitsbedingungen (beispielsweise ist eine isolierte Unterbringung an Bord nahezu ausgeschlossen) auf einem Schiff hat ein Ausbruchsgeschehen dort schwerwiegende Folgen. Nach den Erfahrungen der Amerikaner mit dem Flugzeugträger Theodor Roosevelt und der Franzosen auf dem Flugzeugträger Charles de Gaulle im April letzten Jahres ist es klare Verfahrensvorgabe der Marine, dass bei einer bestätigten Covid-19-Infektion oder einem ernsthaften entsprechenden Verdacht das Schiff sofort einen Hafen anläuft und den vorgesehenen Einsatz oder die Ausbildungsfahrt zunächst unterbricht. Auch wenn die Seefahrt immer mit gewissen Risiken verbunden ist, gilt es vor allem sicherzustellen, dass kein Angehöriger der Marine aufgrund von Covid-19 bleibende gesundheitliche Schädigungen erleidet. Ebenso muss ein Infektionseintrag in ein Gastland oder bei der Rückkehr nach Deutschland verhindert werden. Daher bleibt die Besatzung während eines Aufenthaltes in Auslandshäfen überwiegend an Bord. Wichtig ist, dass nur durch ein regelmäßiges Überprüfen und Anpassen der Schutzmaßnahmen die Gesundheit aller gewährleistet werden kann. Dabei sind die wirksamsten Maßnahmen weiterhin Abstand, Maske, Hygiene und Kontaktreduzierung. Dies führt dazu, dass insbesondere in den Einsätzen, in denen die Besatzungen über einen Zeitraum von vier bis sechs Monate nicht von Bord kommen und wo auf einer Schifflänge von 40 bis 130 m bis zu 200 Personen eng zusammenleben, erhebliche Ansprüche an das Vertrauen und die Mitarbeit der Besatzungen gestellt werden.

Gleichzeitig ist die Marine in allen übrigen Aspekten genauso wie vor der Pandemie gefordert. Wir haben im Augenblick fast täglich bis zu 20 Einheiten auf See. In den multinationalen NATO- und EU-Missionen ist Deutschland verpflichtet, Covid-freie Schiffe zu entsenden. Um dies sicherzustellen, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Eine vierzehntägige isolierte Einzelunterbringung vor dem Auslaufen mit einer abschließenden PCR-Testung, was aktuell der Goldstandard ist. Alternativ ist eine zweiwöchige Kontaktisolierung an Bord mit anschließender Testung möglich. Diese Variante kann aber nur dann umgesetzt werden, wenn die seegehende Einheit über ein Vita-PCR-Testgerät und einen Arzt verfügt.

Zwischenzeitlich laufen zumindest die Einsatzbesatzungen vollständig gegen Covid-19 geimpft aus – dies stellt hinreichend sicher, dass kein Besatzungsangehöriger im Einsatz durch Covid-19 ernsthafte Schäden erleiden wird. Ob damit Erleichterungen für die Besatzungen in Auslandshäfen verbunden sein werden, wird sich in den kommenden Wochen erst langsam zeigen und ist letztlich von der Quarantänepolitik der Gastländer abhängig.

WM: Stichwort Material: Seit einem Brand im Jahre 2015 steht nur ein Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) an Bord des Einsatzgruppenversorgers (EGV) Berlin zur Verfügung. Was bedeutet das für die sanitätsdienstliche Versorgung während maritimer Missionen? Wie ist der Sachstand des neuen integrierten MERZ, das fest auf einem EGV verbaut werden soll? 

Admiralarzt Dr. Apel: In den derzeit stattfindenden internationalen Einsätzen befinden sich die Einheiten immer in der Nähe von Versorgungsstrukturen an Land, so dass der Ausfall eines MERZ derzeit zu keinen operativen Einschränkungen führt. Zusätzlich werden zum Beispiel Chirurgengruppen eingeschifft, die mit weiteren sanitätsdienstlichen Kräften an Bord Maßnahmen der Damage Control Surgery über eine gewisse Zeit durchführen können, bis eine Anschlussversorgung an Land sichergestellt ist.

Die vermeintlichen Vorteile des containergestützten MERZ, vor allem der wechselnde Einsatz auf mehreren Einsatzgruppenversorgern, haben sich nicht bestätigt. Beispielsweise sind 28 Tage für Transport, Aufbau und Zeitspanne bis zur vollen Einsatzfähigkeit einfach zu lang. Neben einem großen Platzbedarf durch die separate Versorgung der einzelnen Container stellte sich die Empfindlichkeit der Verbindungssysteme zwischen den einzelnen Bestandteilen des MERZ als besonders problematisch dar. Dies wird sich mit dem integrierten MERZ absehbar ändern. Zukünftig stellen die medizinischen Funktionsräume einen abgeschlossenen Bereich dar, der dauerhaft mit dem Schiff verbunden ist. Die Medienversorgung erfolgt ausschließlich durch den EGV, eine eigene Stromerzeugung oder Klimatisierung für jeden einzelnen Container ist nicht mehr notwendig. Aus Sicht der Marine ist der entscheidende Vorteil, dass das iMERZ ohne lange Vorlaufzeit bei Alarmierung des EGV aktiviert werden kann.

Neben dem iMERZ nimmt natürlich die Versorgung mit Nichtverbrauchsgütern einen großen Platz ein. Derzeit wird die gesamte medizinische Ausstattung überarbeitet. Dabei werden immer wieder die besonderen Anforderungen für einen Einsatz auf See, zum Beispiel erhöhte Belastungen des Materials durch ständige Vibrationen, zu berücksichtigen sein. Bereits in der Beschaffung sind neue bordgestützte Krankentransportmittel.

Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist die Förderung der Telemedizin und der damit verbundenen Hard- und Software. Dies gelingt nur durch eine umfangreiche Digitalisierung der Schiffe und den Ausbau medizinischer IT-Netze an Bord, da nur so alle Vorgaben zur Datenverschlüsselung und Datensicherheit umgesetzt werden können.

WM: Die Deutsche Marine ist mit ihren Schiffen und Booten immer wieder in ständige maritime Einsatzverbände der NATO eingebunden. Wie stellt sich die Zusammenarbeit mit den Marinesanitätsdiensten der Partnerstaaten dar? 

Admiralarzt Dr. Apel: Die Zusammenarbeit während gemeinsamer Einsätze in See gestaltet sich seit Jahrzehnten völlig unproblematisch, wobei eine besondere Herausforderung immer die ­Einhaltung der unterschiedlichen nationalen Standards und Rechtsnormen der einzelnen Mitgliedstaaten des Verteidigungsbündnisses ist.

Planerisch und konzeptionell gibt es da sicherlich noch Verbesserungspotential, gleichwohl ist durch die vom NATO Medical Naval Panel erarbeiteten Standardisierungsvereinbarungen eine gute Basis vorhanden. In der Praxis findet aber eine gemeinschaftliche sanitätsdienstliche Planung durch die Multinationalen Kommandos nur begrenzt statt. Trotzdem leben wir Multinationalität zwischen den diversen Seestreitkräften. So war ­beispielsweise im letzten Jahr für über sechs Monate ein norwegischer Sanitätsoffizier an Bord eines unserer Tender tätig. Aber wie schon erwähnt, sind für derartige Vereinbarungen im Vorfeld unzählige Rechtsnormen zu prüfen und zu klären.

 WM: Das SchiffMedInstM stellt die Fachkompetenz in allen Fragen der Maritimen Medizin dar. Beschränkt sich diese lediglich auf Begutachtungen, Untersuchungen und Therapien oder findet gezielte Forschung im maritimen Kontext statt? Gibt es dabei nationale oder internationale Kooperationen? 

Admiralarzt Dr. Apel: Das SchiffMedInstM ist eine Ressortforschungseinrichtung der Bundeswehr und wurde im letzten Jahr durch den Wissenschaftsrat mit Erfolg reevaluiert. Mit den Forschungsschwerpunkten Maritime Medizin sowie Tauch- und Überdruckmedizin ist es in Deutschland in dieser Form nahezu einzigartig. Durch Kooperationen mit der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie dem Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin in Hamburg findet ein regelmäßiger Wissenstransfer statt. Im Zuge der für 2025 geplanten Verlegung des Institutes nach Hamburg streben wir an, die Zusammenarbeit mit dem Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) Hamburg und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen mit verwandtem Forschungsschwerpunkt in der Hansestadt zu vertiefen. International steht das SchiffMedInstM mit nahezu allen maritimen Forschungszentren der NATO in regelmäßigem Austausch. Besonders hervorzuheben ist dabei die Zusammenarbeit mit unseren französischen Partnern. 

Zusätzlich stellt das SchiffMedInstM die Notfallversorgung nach Überdruckunfällen im Bereich der Bundeswehr sicher, begleitet fachlich den Beschaffungsprozess für maritimes, sanitätsdienstliches Material und nimmt die Aufgaben der Arbeitsmedizin für die Marine wahr. Seit drei Jahren ist das Institut in Zusammenarbeit mit dem BwKrhs Hamburg auch wieder aktiv in der hyperbaren Medizin für zivile Patienten.

Darüber hinaus ist das Institut seit einigen Jahren verstärkt in den Bereich Ausbildung involviert. Durch die Vereinheitlichung und Bündelung der Sanitätsausbildung im zentralen Sanitätsdienst bekommen die Marineangehörigen bis zum Abschluss des Feldwebel/Bootsmannlehrgangs keine marinespezifischen Inhalte vermittelt. Es ist daher notwendig, die jungen Soldaten mit marinespezifischen Rettungsverfahren und den sanitätsdienstlichen Einsatzgrundsätzen auf See vertraut zu machen. Darüber hinaus erfolgt die medizinisch-fachliche Ausbildung von Einsatzersthelfern B (Bord) für den Bereich der Marine ebenfalls zentral im SchiffMedInstM.

WM: Zum Abschluss noch einmal zwei persönliche Fragen. Wo sehen Sie die zukünftigen größten Herausforderungen für den Marinesanitätsdienst? Welche Schwerpunkte stehen zurzeit noch auf Ihrer Agenda? 

Admiralarzt Dr. Apel: Eine der größten Herausforderung sehe ich im Bereich Personal. Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels wird es immer schwieriger, Interessenten für eine Verwendung im Marinesanitätsdienst an Bord zu gewinnen. Auch bei der Integrierung und Sozialisierung von Soldaten, die bereits ausgebildet zur Marine kommen und nicht durch gemeinsame Lehrgänge bereits Zeit mit anderen Besatzungsmitgliedern verbracht haben, müssen wir besser werden, damit sich dieser Personenkreis an Bord der seegehenden Einheiten nicht als „Fremdkörper“ fühlt. Nur so kann langfristig eine Bindung an die Marine erreicht werden.

Aktuell versuchen wir, durch eine stringentere Reservistenorganisation Personalreserven zu bilden und gleichzeitig den Verlust von Wissen und Erfahrung durch Ausscheiden aus dem aktiven Dienst auszugleichen. Ohne die Möglichkeit des Rückgriffs auf einen derartigen Personalpool wird der Marinesanitätsdienst seine Aufgabe in der Landesverteidigung nur schwerlich dauerhaft erfüllen können.

Zusätzlich bin ich fest davon überzeugt, dass zukünftige Aufgaben nur durch eine enge Zusammenarbeit des Marinesanitätsdienstes mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr zu lösen sind. Die Abschottung der Vorjahre war für ein gemeinsames Miteinander mehr als schädlich. Hier müssen in erster Linie die Folgeplanungen der Organisationsbereiche, die sich aus den Vorgaben des aktuellen Eckpunktepapiers ergeben, durch den Marinesanitätsdienst eng begleitet werden, um dem Bedarf der Marine ­weiterhin gerecht zu werden. Insbesondere verlangt die hohe Komplexität der Interaktion von Marinesanitätsdienst und ­Sanitätsdienst der Bundeswehr bei der sanitätsdienstlichen Unterstützung der Marine außerordentlich differenzierte und vielschichtige Planungsüberlegungen, um eine umfassende sanitätsdienstliche Versorgung im gesamten Aufgabenspektrum für die Marine auch zukünftig sicherzustellen. Natürlich darf der materielle Aspekt nicht vergessen werden. Bei der Modernisierung der medizinischen Ausstattung an Bord handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, der immer wieder mit Schwierigkeiten verbunden sein wird. Gerade auf dem Gebiet der Digitalisierung hat der Marinesanitätsdienst, wie bereits angesprochen, umfangreichen Nachholbedarf. 

WM: Herr Admiralarzt, wir bedanken uns für dieses Gespräch!


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