AUFTRAG UND ARBEITSSCHWERPUNKTE DER ABTEILUNG STRATEGIE UND EINSATZ
Auftrag der Abteilung Strategie und Einsatz (SE) im BMVg
Die Abteilung Strategie und Einsatz ist insbesondere für die Vorbereitung, Planung und Steuerung von Einsätzen der Bundeswehr, die weltweite Krisenfrüherkennung, -bewertung und Bedrohungsanalyse sowie für die Maßnahmen der Nationalen Krisenvorsorge und für die Information des politisch-parlamentarischen Raums über die Auslandseinsätze der Bundeswehr verantwortlich.
Weiterhin ist die Abteilung für militärpolitische Grundsatzentscheidungen sowie die Wahrnehmung deutscher Interessen in den internationalen militärischen und militärpolitischen Gremien im Aufgabenbereich des Generalinspekteurs der Bundeswehr zuständig. Zudem verantwortet sie die fachliche Aufsicht und Steuerung des Militärischen Nachrichtenwesens sowie des Geoinformationswesens der Bundeswehr.
Darüber hinaus ist sie das Verbindungselement zu anderen Abteilungen hinsichtlich der Ausrüstung im Einsatz und des dringenden Einsatzbedarfs. Ferner ist die Abteilung für alle Hilfeleistungen der Bundeswehr im Bereich Katastrophen- und Humanitäre Hilfe im In- und Ausland zuständig.
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte
Aktuelle leitungsrelevante Arbeitsschwerpunkte sind die Planungen des Übergangs des ISAF-Einsatz in eine mögliche Nachfolgemission „Resolute Support Mission“ und die bereits parallel laufende Rückführung des Materials des Deutschen Einsatzkontingents ISAF aus Afghanistan.
Die perspektivische Weiterentwicklung der Einsätze, insbesondere die Operation Active Endeavour, die EU Training Mission Somalia, die EU Training Mission Mali bzw. United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali sowie die Ausgestaltung möglicher Unterstützungsleistungen für die Zentralafrikanische Republik stehen im Fokus. Darüber hinaus arbeitet die Abteilung Strategie und Einsatz der Abteilung Politik zur Vorbereitung der Folgemandate für 2014 zu.
In der konzeptionellen Weiterentwicklung liegt der Schwerpunkt im Militärischen Nachrichtenwesen insbesondere in der Fähigkeitsentwicklung sowie im Bereich von Computernetzwerkoperationen.
Für alle Einsätze der Bundeswehr liegt der besondere Fokus in der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Betreuung und Fürsorge im Einsatz („Optimierung Einsatzbegleitender Faktoren“).
Sanitätsdienst im Einsatz
In der Abteilung Strategie und Einsatz sind zwei Sanitätsstabsoffiziere im Referat BMVg SE III 4 (Logistik, Verwaltungsunterstützung und Sanitätsdienst im Einsatz) eingesetzt.
Zu ihren Aufgaben gehören unter Anderem die sanitätsdienstliche Lagebeurteilung in den Einsätzen, die sanitätsdienstliche Einsatzplanung und Einsatzführung auf militärpolitischer und strategischer Ebene, die Bewertung von Material- und Ausrüstungsanforderungen sowie die Koordinierung der multinationalen ressort- und militärischen Organisationsbereichs - übergreifenden Zusammenarbeit des Sanitätsdienstes im Einsatz.
Ebenfalls bearbeiten die beiden Sanitätsstabsoffiziere federführend die Fragen der strategischen Verwundeten-/ Verletztenevakuierung (StratAirMedEvac) bei politisch relevanten Aufträgen, sind für die Bearbeitung von Anfragen aus dem parlamentarischen Raum (im Schwerpunkt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages) die einen Bezug zum Sanitätsdienst im Einsatz haben zuständig und sind mitverantwortlich für die sanitätsdienstliche Erstberatung der Leitung des Bundesverteidigungsministeriums.
Über jeden einzelnen Aspekt des angeführten Aufgabenportfolios könnte sicherlich ein mehrseitiger Beitrag verfasst werden, es seien an dieser Stelle jedoch nur einige Beispiele aufgeführt:
- So wurde beispielsweise auf Bitten des Auswärtigen Amtes hin in intensiver interministerieller Abstimmung und enger Kooperation mit dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr die Identifikation und der Ausflug von syrischen zivilen Bürgerkriegsverletzten zur Behandlung in Bundeswehrkrankenhäusern auf strategischer Ebene initiiert.
- Ebenfalls wurden für die EU Training Mission Somalia kurzfristig aus der deutschen Role 1 - Behandlungseinrichtung in Bihanga Medikamente zur Behandlung von an Malaria erkrankten somalischen Soldaten unter der Federführung von BMVG SE III 4 unentgeltlich bereitgestellt.
- Auch die Etablierung einer hochmobilen Damage Control Surgery befähigten Sanitätseinrichtung als Interimslösung für den ISAF Einsatz wurde durch BMVg SE III 4 ministeriell eng in Zusammenarbeit mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr und dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr begleitet.
- Ebenfalls wurde der Einsatz einer sanitätsdienstlichen Ebene 2 - Versorgung für die EU Training Mission in MALI seitens BMVg SE III 4 ministeriell ausgeplant und in Zusammenarbeit mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr und dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr umgesetzt.
Die Arbeit der bei BMVg SE III 4 eingesetzten Sanitätsstabsoffiziere erfolgt jedoch in einem ausgeprägten Spannungsfeld:
Die sanitätsdienstliche Erstberatung der Leitung Bundesverteidigungsministeriums erfolgt zumeist unter einem hohen Zeitdruck und üblicherweise primär ohne die Möglichkeit, den nachgeordneten Bereich beteiligen zu können.
Aus diesem Grunde ist es bereits im Vorfeld potentieller Entscheidungen zwingend erforderlich, eine enge Abstimmung zwischen dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr, dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr und dem Bundesverteidigungsministerium herbeizuführen.
Dabei ist die regelmäßige und intensive gegenseitige Information und Beratung von essentieller Bedeutung. Dies geschieht in einem gemeinsamen Verständnis der dem Sanitätsdienst zur Verfügung stehenden Kräfte und Mittel, um einen effizienten und zielführenden Einsatz derselben zu gewährleisten ohne dabei eine Überdehnung der Fähigkeiten des Sanitätsdienstes zu riskieren.
Aufmacherbild: Kathrin Antrak/pixelio.de
Datum: 29.05.2014
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2014/1