Ungewöhnliche Erscheinungsformen spinaler Schwannome
4 Fallbeispiele mit erhöhtem diagnostischem und chirurgischem Aufwand
C. Schulz
Zusammenfassung
Hintergrund: Schwannome machen einen Großteil der intraspinalen extramedullären Tumore bei jungen Erwachsenen aus. Sie gehen im Regelfall von einer Nervenwurzel aus und sind meist benigne. Ihre klinische und radiologische Präsentation ist recht einheitlich und typisch. Das therapeutische Vorgehen besteht aus der neurochirurgischen Komplettentfernung. Gelegentlich bereiten die Diagnose und Therapie jedoch Schwierigkeiten, wenn die klinische und radiologische Präsentation der Schwannome untypisch sind, was in der Folge inkomplette Resektionen mit der Notwendigkeit einer postoperativen Strahlentherapie bedingen kann.
Falldarstellung: Es werden 4 Fälle mit untypischem Wachstumsverhalten und den daraus resultierenden Schwierigkeiten bei Diagnostik und Therapie gezeigt. Im Einzelnen präsentieren wir Fälle mit zystischen statt soliden Tumoren, mit retroperitonealem statt intraspinalem Wachstum, knochendestruierende statt -verdrängende Schwannome sowie Tumore mit intra- statt extramedullärer Lokalisation.
Diskussion: Atypische Präsentationen führen zu Diagnoseunsicherheiten und erhöhtem technischen Aufwand bei Feststellung und Entfernung sowie Nachbehandlung der Tumore.
Schlüsselwörter: Schwannome, Neurinome, Wirbelsäule, spinale Tumore
Wehrmedizinische Monatsschrift 12/2020