Akutes rotes Auge an Bord – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung (Kasuistik)
Andreas Klement, Ingo Buchholz, Dennis Ziegler, Ramon Roßnick, Karsten Wegner
Hintergrund: Schifffahrtmedizin an Bord ist durch limitierte diagnostische und therapeutische Ressourcen gekennzeichnet. Daher sind auf See für die gefährdungsminimierende Erstbehandlung sowie Indikationsstellung zur Überführung in eine spezialisierte Behandlung das Erkennen einfach zu erhebender klinischer Zeichen (sog. „Red Flags“) ausschlaggebend. Telemedizin ist hilfreich, aber nicht immer verfügbar.
Falldarstellung: Es wird ein Fall mit akutem einseitigen und nicht-traumatischen „roten Auge“ vorgestellt. Anfänglich zeigte sich das Bild einer unspezifischen Konjunktivitis. Im weiteren Verlauf entwickelten sich jedoch trotz Behandlung ein zunehmender Augenschmerz, eine Visusverschlechterung sowie Lichtscheu und Reizmiosis.
Diskussion: Für das Beratungsergebnis „rotes Auge“ werden die wichtigsten klinischen „Red Flags“ mit ihren Konsequenzen für die kalkulierte Therapie und Indikationen für eine Ausschiffung von Bord bzw. Isolation von Patienten an Bord vorgestellt.
Schlussfolgerung: Wenn Internet und Telemedizin nicht verfügbar sind, sind „Red Flag“-Symptome beim nicht-traumatischen „Roten Auge“: Augenschmerz, ipsilaterale Effloreszenz, ipsilateraler Kopfschmerz, Visusverschlechterung sowie stärkere Lichtscheu. In diesen Fällen sind Hygienemaßnahmen, Akutbehandlung und zeitnahe Ausschiffung nötig.
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Wehrmedizinische Monatsschrift 10-11/2023
Flottillenarzt d. R. Prof. Dr. med. Andreas Klement
Einsatzflottille 2 – Abteilung Sanitätsdienst
Opdenhoffstraße 24, 26384 Wilhelmshaven
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