Schlaf ist so wichtig wie tägliches Essen und Trinken: Aspekte von Erschöpfung und Schlafstörungen während Einsätzen
Reinhard Stark, Ulrich Vortkamp
Zusammenfassung
Schlaf als lebenswichtige Ressource für das Militär bekommt häufig bei Einsatzplanung und Durchführung noch nicht den Stellenwert, der ihm zustehen sollte. Übermüdete und somit in der Einsatzbereitschaft nachhaltig eingeschränkte Soldatinnen und Soldaten sind einerseits die Folge, andererseits ist chronisch reduzierter Schlaf ein Risikofaktor für eine Reihe von ernsthaften psychiatrischen Erkrankungen (Suchterkrankungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, etc.), die in Einsätzen bereits isoliert gesehen und in deutlich gehäufter Form auftreten. In der Längsschnittbeobachtung der letzten 20 Jahre zeigte sich parallel zur Zunahme der individuellen Häufigkeit und Intensität der Auslandseinsätze eine erschreckende Häufung an Schlafstörungen mit begleitender Fatigue bei den betroffenen Soldaten. Der hohen Anzahl Betroffener muss eine rasche und breitgefächerte (psycho-)therapeutische Hilfe gegenübergestellt werden. Es wird sich zeigen, ob internetbasierte Psychotherapieprogramme zur Schlafverbesserung im Einsatz einen ähnlich guten Erfolg zeigen, wie zivile Studien dies hoffen lassen.
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Wehmedizinische Monatszeitschrift 10/24
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Dr. Reinhard Stark
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Klinik IX – Neurologie
Lesserstr. 180, 22049 Hamburg
E-Mail: reinhardstark@bundeswehr.org