REHABILITATION NACH EXPLOSIONSTRAUMA

Interdisziplinäre Versorgung und Rehabilitation einer kraniomaxillofazialen Explosionsverletzung

Andreas Munda,c, Axel Mayera, Sandra Schmidtb, Andreas Pabsta, Kay Webela, Kai Lorenzb, Thomas Egerc, John Rudata, Daniel A.Veitd, Richard Werkmeistera

a Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik VII – Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie

b Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik V – Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

c Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Abteilung XXIII – Zahnmedizin

d Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik VIII – Radiologie und Neuroradiologie

Zusammenfassung

Das BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz ist als Teil des Systemverbunds der Bundeswehrkrankenhäuser ein Krankenhaus der vierten Behandlungsebene (Role 4). Zu den Kernaufträgen der Bundeswehrkrankenhäuser gehört die medizinische Versorgung von aus den Einsatzgebieten repatriierten Soldatinnen und Soldaten. Bei dieser Versorgung stehen aufgrund der Verletzungsmuster von Einsatz- oder Kriegsverletzungen meist die Unfallchirurgie, die Allgemeinchirurgie und die sogenannten „Kopffächer“ Neurochirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie und die Zahnmedizin mit in erster Reihe. 

Das hier vorgestellte Fallbeispiel beschreibt die aufwendige, insgesamt 15 Monate dauernde Weiterversorgung und Rehabilitation eines ukrainischen Soldaten, der durch eine Explosion bei Gefechten in der Ukraine schwer verwundet und in seiner Heimat erstversorgt wurde. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und den Kliniken des Kopfzentrums des BundeswehrZentralkrankenhauses Koblenz wird beschrieben.

Schlüsselwörter: Einsatzchirurgie, Traumatologie, MKG-Chirurgie, HNO-Chirurgie, Kopfzentrum, Rehabilitation

Zum Ausgangsbefund

Vorgeschichte

Am 11. April 2019 wurde ein damals 38-jähriger ukrainischer Soldat Opfer einer Kriegsverletzung. Nach eigenen Angaben war er an diesem Tag Beifahrer eines PKW, als dieser von einem Panzer beschossen wurde. Hierbei habe er eine Schussverletzung des linken Oberarms erlitten und es sei zu einer Explosion gekommen. In der Folge sei er zwei Wochen später im Militärkrankenhaus in Kiew aufgewacht. Dort habe man ihm erzählt, dass er während der Dauer seines Komas 6-malig habe reanimiert werden müssen. Im Militärkrankenhaus in Kiew erfolgte auch die Erstversorgung seiner durch das Explosionstrauma verursachten komplexen Verletzungen.

Die Diagnosen umfassten eine Le Fort III-Fraktur rechts, eine Orbitabodenfraktur rechts, multiple Gesichtsverletzungen durch Schrapnelle, eine Nasenbeinfraktur, eine schussbedingte Humerusfraktur links, multiple Hautmazerationen im Bereich der linken Schulter, eine Unterschenkelfraktur links, eine Trommelfellperforation links und eine Radialisparese links.

Im Rahmen der humanitären Hilfe, die die Bundeswehr in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt leistet, wurde er am 14. Mai 2019 aus Kiew zur Weiterversorgung ins BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz verlegt.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.



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