29.02.2024 •

Miconazol – breite antiinfektive Wirkung

Mareike Niehaus, Apothekerin / Medical Advisor Dermatology

Miconazol ist ein Hemmstoff der Ergosterolsynthese und als Breitband-Antimykotikum (ATC Code D01AC02) bekannt. Untersuchungen zeigen aber auch weitere konzentrationsabhängige Wirkmechanismen wie zum Beispiel die Inhibierung verschiedener membrangebundener Enzyme und die Veränderungen der oxidativen und peroxidativen Enzymaktivitäten, die zum intrazellulären Konzentrationsanstieg von H2O2 führen.

Miconazol – breite antiinfektive Wirkung
Quelle: James Gathany, Public domain, via CDC, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=16813

Dieser komplexe Mode of action kann für die Erklärung ausbleibender Resistenzen herangezogen werden [1]. Weiter lässt sich hierdurch auch die gute Wirksamkeit von Miconazol gegen grampositive Bakterien erklären. Nenoff et al. untersuchten in-vitro bei 62 Isolaten aus oberflächlichen Hautinfektionen die Miconazol-Empfindlichkeit. Die Ergebnisse waren beeindruckend, auch Methicillin- und Fusidinsäure-resistente Staphylococcus aureus Stämme waren empfindlich [2]. Das Kombinationspräparat aus Miconazol und dem Klasse-II Glukokortikoid Flupredniden (Vobaderm® Creme, ATC-Code: D07XB03) ist deshalb nicht nur zur Initialtherapie von oberflächlichen entzündlichen Dermatomykosen zugelassen, sondern auch zur Therapie von infizierten Ekzemen.

[1] Quatresooz P. et al. Expert Opin. Pharmacother., 2008, 9. Jg., Nr. 11, S. 1927-1934. 
[2] Nenoff P. et al. Mycoses, 2017, 60. Jg., Nr. 8, S. 552-557.

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Almirall Hermal GmbH, Hamburg.
Interessenkonflikte: Mareike Niehaus ist Angestellte bei Almirall Hermal GmbH


Vobaderm®. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: 1 g Creme enthält: Flupredniden-21-acetat 1 mg, Miconazolnitrat 20 mg. Sonstige Bestandteile: Gereinigtes Wasser; Propylenglycol; Stearylalkohol (Ph.Eur); Glycerolmonostearat-Macrogolstearat 5000 (1:1); Glycerolmonostearat 40-55; mittelkettige Triglyceride; weißes Vaselin (enthält Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.)); Dimeticon 100. Anwendungsgebiete: Zur Initialtherapie von oberflächlichen entzündlichen Dermatomykosen, hervorgerufen durch Dermatophyten und Hefepilze sowie von Ekzemen, die durch Pilze und/oder grampositive, gegenüber Miconazol empfindliche Bakterien infiziert sind. Nach Abklingen der Entzündung kann die Pilzerkrankung der Haut - wenn nötig - mit einem reinen Antimykotikum weiterbehandelt werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, andere Imidazol-Derivate, oder einen der sonstigen Bestandteile, spezifische Hautprozesse (Lues, Tbc), Varizellen, Vakzinationsreaktionen, periorale Dermatitis, Rosazea, Akne, primäre eitrige Hautinfektionen. Nicht auf Augenlidern, atrophischer Haut, auf Wunden und Ulcera anwenden. Vorsicht bei Anwendung im Gesicht. Schleimhautkontakt meiden. Generell sollte eine Langzeitanwendung, Anwendung auf mehr als 10 % der Körperoberfläche und Anwendung unter Okklusivbedingungen, besonders bei Kindern, unterbleiben. Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren ist kontraindiziert. Schwangerschaft: Keine Anwendung im ersten Trimenon. Später nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung anwenden. Eine großflächige (mehr als 10 % der Körperoberfläche) oder langfristige Anwendung und okklusive Verbände während der Schwangerschaft vermeiden. Bei Anwendung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fötus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich macht. Stillzeit: Bei einer großflächigen und langfristigen Anwendung nicht während der Stillzeit anwenden, bzw., wenn eine Anwendung erforderlich ist, sollte abgestillt werden. Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien vermeiden. Warnhinweise: Propylenglycol und Stearylalkohol können Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Butylhydroxytoluol kann Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. Nebenwirkungen: Selten: Allergische oder irritative Hauterscheinungen, Hautausschlag. Sehr selten: Hyperpigmentierung der Haut. Bei großflächiger und/oder länger dauernder Anwendung und besonders unter Okklusivbedingungen sind lokale Hautveränderungen wie Atrophien, Teleangiektasien, Striae distensae, Steroidakne, periorale Dermatitis, Hypertrichose und Depigmentierung sowie eine Suppression der Nebennierenrindenfunktion nicht auszuschließen, insbesondere bei Kindern/Kleinkindern. Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile kann es zu lokalen Reizerscheinungen (z. B. Rötung, Brennen, Juckreiz) kommen. Nicht bekannt: Verschwommenes Sehen. Stand der Information: April 2020 Almirall Hermal GmbH • D-21462 Reinbek • www.almirall.de  – e-mail: info@almirall.de 

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