So geht Wundbehandlung heute
Eine Umfrage zeigt, dass beim Thema Wundbehandlung nach wie vor erhöhter Aufklärungsbedarf bei Patienten besteht: Demnach versorgen mehr als zwei Drittel der Befragten ihre Alltagsverletzungen nicht so, wie Hautexperten es empfehlen.[1] Ein Dermatologe und eine Pharmazeutin erklären, warum die ideal-feuchte Wundbehandlung ein geeignetes Prinzip ist, um Wunden gut abheilen zu lassen und das Narbenrisiko zu reduzieren.[2]
Der Umfrage zufolge waren 82 Prozent aller Befragten der Meinung, dass eine Wunde möglichst trocken gehalten werden sollte. Nur 18 Prozent wussten, dass eine oberflächliche Alltagswunde entsprechend dem Prinzip der ideal-feuchten Wundbehandlung behandelt werden sollte, um die Wundheilung zu fördern und das Sekret abfließen zu lassen.[3]
Ideal-feuchte Wundbehandlung durch Hydrogele
„Während man früher davon ausging, dass Wunden an der Luft trocknen müssen, wissen wir heute, dass ausgetrocknete Wunden eher stagnieren. Im feuchten Milieu können sich Zellen besser vermehren“, berichtet Prof. Joachim Dissemond, Facharzt für Dermatologie und Venerologie an der Universitätsklinik Essen.
Die ideal-feuchte Wundversorgung durch die Anwendung von Hydrogelen führe zu einer schnelleren und unproblematischeren Heilung und tendenziell auch zu einer geringeren Narbenbildung, so Dissemond weiter.
Feucht ist jedoch nicht gleich feucht: Im Kontrast zu Hydrogelen stehen okklusive Wundsalben,
„Dadurch kann die Wunde nicht atmen, der Feuchtigkeitsaustausch ist gestört und das Wundsekret kann nicht abfließen“, so Apothekerin Dr. Katrin Bachmann aus der Schwanen-Apotheke in Hofheim bei Frankfurt.
Wichtig ist, vor allem bei der Behandlung einer Wunde zu unterscheiden, ob es sich um eine entzündete oder nicht entzündete Wunde handelt. Das wissen auch die Teilnehmer der Tyrosur®-Umfrage. Demnach gaben 80 Prozent der Befragten an, eine Wunde unterschiedlich zu behandeln - je nachdem, ob sie entzündet ist oder nicht. Wiederum 82 Prozent sagten, dass es ihnen leicht falle einzuschätzen, ob eine Wunde infiziert ist oder nicht.
Bislang keine Resistenzen bekannt[4]
Entzündete Wunden erkennt man daran, dass sie meist stark gerötet sind, pochen, schmerzen und die umgebende Haut anschwillt. Wenn sich Alltagswunden entzünden, handelt es sich dabei meist um eine bakteriell verursachte Reaktion. Um die passende Empfehlung bei der Beratung in der Apotheke aussprechen zu können, kann es deshalb hilfreich sein, neben den genannten Symptomen ein erhöhtes Infektionsrisiko abzufragen, zum Beispiel, wenn die Wunde verschmutzt war.
„In diesem Fall einer infizierten Wunde* kann im Rahmen der Selbstmedikation beispielsweise ein Tyrothricin-haltiges Hydrogel angewendet werden“, berichtet Prof. Dissemond.
Tyrothricin ist ein antimikrobielles Peptid. Antimikrobielle Peptide nehmen im Vergleich zu klassischen Antibiotika eine Sonderstellung ein. Allerdings sollte insbesondere bei ausgeprägteren Befunden und/oder Betroffenen mit weiteren Risikofaktoren auch frühzeitig eine ärztliche Konsultation erfolgen. „Die lokale Behandlung mit klassischen Antibiotika wird in der Wundbehandlung heute nicht mehr empfohlen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Die resultierenden Wirkstoffspiegel sind häufig nicht hoch genug, durch Kontaktsensibilisierung können Allergien erzeugt werden und der Resistenzentwicklung wird unnötig Vorschub geleistet.
Für Tyrothricin sind bislang keine Resistenzen bekannt und da der Wirkstoff spezifisch auf grampositive Bakterien und verschiedene Pilze wirkt, sind hautzelltoxische Effekte nicht zu erwarten.[5];[6]
„Das Tyrothricin-haltige Hydrogel Tyrosur® Wundheilgel* hat in diesem Bereich Stand-alone-Charakter und ist eine interessante Alternative zu lokal applizierten Antibiotika“, sagt der Dermatologe.
Nicht-entzündete Wunde – Befeuchtung durch Dexpanthenol
Der galenische Grundsatz der ideal-feuchten Wundheilung durch Hydrogele gilt aber auch bei oberflächlichen Hautschädigungen und nicht-entzündeten Wunden, die im Alltag schnell passieren. Zu dieser Art von Alltagswunden gehören alle geschlossenen, oberflächlichen Wunden, aber auch Hautschäden durch rissige, trockene Haut oder leichte Verbrennungen.
„Auch, wenn uns als Fachleuten klar ist, dass die feuchte Wundbehandlung bei Alltagswunden gut geeignet ist, müssen wir das unseren Kundinnen und Kunden dennoch immer wieder erklären“, weiß Apothekerin Dr. Katrin Bachmann.
Bei der Behandlung von nicht-entzündeten oberflächlichen Wunden rät sowohl die Pharmazeutin als auch der Dermatologe zu pflegendem Dexpanthenol.
„Ein sehr schönes Produkt, mit dem ich bereits viele gute Erfahrungen gemacht habe, ist das Tyrosur® CareExpert Wundgel. Das Medizinprodukt ist ein Hydrogel mit einem kühlenden Soforteffekt, Befeuchtung und einer pflegenden Komponente durch Dexpanthenol“, berichtet Dr. Katrin Bachmann aus ihrem Apothekenalltag.
Ideal-feuchte Wundbehandlung wie z.B. durch Hydrogele[7][8] – die Vorteile im Überblick
- Schafft ein ideales Wundmilieu für neue Zellen
- Hat keinen okklusiven Effekt
- Unterstützt die natürlichen Stoffwechselprozesse
- Fördert den Wundheilungsprozess1
- Unterstützt das Abfließen von keimhaltigem Sekret und reduziert so die Gefahr von Wundinfektionen
- Wirkt Schorfbildung entgegen und reduziert so das Narbenrisiko
* Zur lindernden Behandlung von kleinflächigen, oberflächlichen, wenig nässenden Wunden mit bakterieller Superinfektion mit tyrothricinempfindlichen Erregern wie z. B. Riss-, Kratz-, Schürfwunden.
[1] Appinio im Auftrag von Engelhard, Januar 2023, Endverbraucherbefragung mit 1.000 Teilnehmern.
[2] Ferreira Alves et al., MIMS Dermatology June 2009. Vanscheidt. Wundheilung – Feucht ist besser. Pharmazeutische Zeitung 2010; 29:24-25.
[3] ebd.
[4] Stauss-Gabo M et al. Pharmazie 2014; 69:838-841.
[5] Stauss-Gabo M et al. Pharmazie 2014; 69:838-841.
[6]Lang et al. Pharmazie 2016; 71:299–305
[7] Ferreira Alves et al., MIMS Dermatology June 2009. Anscheidt. Wunheilung – Feucht ist besser. Pharmazeutische Zeitung 2010; 29: 24-25.
[8] Probst und Vasel-Biergans; Wundmanagement 2004. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart. 345.
Pflichttext: Tyrosur® Wundheilgel. Wirkstoff: Tyrothricin. Zusammensetzung: 100 g Gel enthalten 0,1 g Tyrothricin. Sonstige Bestandteile: Cetylpyridiniumchlorid 1 H2O, Propylenglykol, Ethanol 96%, Carbomer (40 000 - 60 000 mPa·s), Trometamol, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur lindernden Behandlung von kleinflächigen, oberflächlichen, wenig nässenden Wunden mit bakterieller Superinfektion mit Tyrothricin-empfindlichen Erregern wie z.B. Riss-, Kratz-, Schürfwunden. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe. Nicht zur Anwendung auf der Nasenschleimhaut. Nebenwirkungen: Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitserscheinungen, wie z.B. Brennen auf der Haut, kommen. Warnhinweis: Enthält Propylenglycol! Stand: Nov 2020 Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG, 61138 Niederdorfelden