04.03.2020 •

Dekompressive Kraniektomie nach Schädelhirntrauma

Führen unterschiedliche Strategien auch zu unterschiedliche Ergebnissen?

Chris Schulz, René Mathieu, Gregor Freude Uwe Max Mauer
(Bundeswehrkrankenhaus Ulm – Klinik für Neurochirurgie)

Photo
Craniales CT einer 56jährigen Patientin: (A) Präoperativ Subduralhämatom und traumatisches Hirnödem links mit einer Mittellinienverlagerung von ca 1cm -> vitale OP-Indikation; (B) Postoperatives cCT nach Entlastungskraniektomie und Blutungsevakuation mit schwellungsbedingtem Hirnprolaps von ca. 1,5cm; (C) Wiederherstellung der Mittellinienposition; (D) postoperatives cCT mit Volume Rendering zur Darstellung des Kalottendefektes.
Einleitung

Die Wertigkeit der dekompressiven Kraniektomie beim Schädel-Hirn-Trauma (SHT) wird trotz einiger aktueller Studien (z.B. DECRA, Rescue-icp) weiterhin kontrovers diskutiert. Positive klinische Effekte sind – zumindest für Subgruppen – jedoch erkennbar. Neben der Indikation und dem Zeitpunkt der Kraniektomie ist auch die beste Strategie (primäre oder sekundäre Kraniektomie) Gegenstand der  Diskussion.

Unter optimalen infrastrukturellen Bedingungen wird in Leitlinien ein etappenweises Vorgehen mit der Dekompressionskraniektomie am Ende einer intensivmedizinischen Therapie bei Versagen von medikamentösen und limitierten operativen Maßnahmen empfohlen (sekundäre Kraniektomie), denn nicht alle schweren SHT bedürfen einer potenziell komplikationsträchtigen Kraniektomie. Das Etappen-Regime soll die Möglichkeit eröffnen, jene Fälle zu identifizieren, die unter konservativen Therapieansätzen allein nicht in den den Bereich eines suffizienten intrakraniellen Drucks (ICP) zu bringen sind. Nur diese Fälle werden nach Nutzen-Risiko-Abwägung einer Dekompressionskraniektomie zugeführt. 

Hier geht es zum vollständigen Artikel.

Datum: 04.03.2020

Verwandte Artikel

Bedeutung prädisponierender Faktoren zur Ausbildung intrakranieller chronischer Subduralhämatome bei jungen Patienten

Bedeutung prädisponierender Faktoren zur Ausbildung intrakranieller chronischer Subduralhämatome bei jungen Patienten

Chronische Subduralhämatome (cSDH) sind eine typische Folgeerkrankung nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT).

Wehrmedizinische Monatsschrift 6-7/2022

Der neurologische/neurochirurgische Patient

Der neurologische/neurochirurgische Patient

Carsten Veit, Maja F. Iversen

Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Klink X – Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, Schmerztherapie

Empty Image

MILD TRAUMATIC BRAIN INJURY (MTBI) - PATHOPHYSIOLOGIE, DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Zusammenfassung:

Das leichte gedeckte Schädelhirntrauma, früher schlicht als Gehirnerschütterung oder Commotio cerebri bezeichnet, hat unter dem Ausdruck „mild traumatic brain injury“ neue, weltweite Aufmerksamkeit erfahren. Dies...

Meist gelesene Artikel