Zusammenfassung
Hintergrund: Eine hohe Impfquote in der Bevölkerung zum Schutz vor der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) ist ein entscheidender Faktor zur Eindämmung der Pandemie und damit auch für die Bundeswehr von hoher Relevanz. Die Zielerreichung ist dabei insbesondere von der Akzeptanz der Impfung abhängig.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die Impfreaktions- und Nebenwirkungsraten von 1 065 Impflingen des Impfzentrums Wissen (Kreis Altenkirchen) nach Erstimpfung mit dem Boten-Ribonukleinsäure (mRNA)-Impfstoff BNT162b2 (Tozinameran der Firma BioNTech/Pfizer) anhand eines standardisierten Erhebungsbogens und der Angaben der Impflinge untersucht.
Ergebnisse: Eine alters- und geschlechtsspezifische Datenanalyse wies deutliche Alters- und Geschlechtsunterschiede bezüglich der Impfreaktionen auf. Bei 77 % aller über 80-jährigen Impflinge fanden sich nach der Erstimpfung keinerlei lokale oder systemische Impfreaktionen, wohingegen die Altersgruppe bis 80 Jahre lediglich bei 37 % keine Impfreaktionen zeigte. Im Geschlechtsvergleich zeigten weibliche Impflinge in 64 %, männliche in 73 % keine Impfreaktionen. Insgesamt traten keine Impfnebenwirkungen auf.
Schlussfolgerung: Die Erstimpfung mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 weist eine gute Verträglichkeit bei gleich guter Wirksamkeit auf. Bei altersspezifischer Datenanalyse zeigte sich mit zunehmendem Alter eine Abnahme der Impfreaktionshäufigkeit. Der Geschlechtsvergleich zeigte, dass Frauen häufiger unter unerwünschten Impfreaktionen leiden. Zur Erreichung einer weitreichenden Immunität breiter Bevölkerungsschichtensollten im Rahmen der zukünftigen Impfstrategie alters- und geschlechtsabhängige Impfreaktionen sowie die altersunterschiedliche Aufrechterhaltung der Immunität berücksichtigt werden.
Schlüsselwörter: Corona-Vakzine BNT162b2, COVID-19, mRNA-Impfstoff, alters- und genderspezifische Impfreaktionen, Impfstrategie
Das ausführliche EPaper lesen Sie hier.
Wehrmedizinische Monatsschrift 1/2022
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. med. habil. Manuela Andrea Hoffmann
Bundesministerium der Verteidigung
Referat Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz
Fontainengraben 150, 53123 Bonn
E-Mail: manuela1hoffmann@bmvg.bund.de