05.10.2015 •

Truppenärztliche Versorgung im Logistischen ­Umschlagpunkt Trabzon

Die sanitätsdienstliche Versorgung der im Logistischen Umschlagpunkt (LogUgPkt) in Trabzon von 2013 bis 2015 eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zeichnete sich durch Besonderheiten aus. LSO LogKdoBw hat die Versorgung über weite Teile aus dem Stab LogKdoBw in Erfurt heraus geführt. In dem Artikel werden das Spektrum der vor Ort in Trabzon zu lösenden Aufgaben und die Besonderheiten dargestellt.

Die sanitätsdienstliche Versorgung der im Logistischen Umschlagpunkt (LogUgPkt) in Trabzon von 2013 bis 2015 eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zeichnete sich durch Besonderheiten aus. LSO LogKdoBw hat die Versorgung über weite Teile aus dem Stab LogKdoBw in Erfurt heraus geführt. In dem Artikel werden das Spektrum der vor Ort in Trabzon zu lösenden Aufgaben und die Besonderheiten dargestellt.

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Abb. 1: LogUgPkt TRABZON – Blick auf die Blaue Platte.

Vorbemerkungen

Die Rückführung des ISAF-Materials stellte die Bundeswehr vor die bislang größte logistische Herausforderung. Beginnend im Januar 2013 wurde in nur drei Monaten ein LogUgPkt (vorab als Hauptumschlagbasis – HUB bezeichnet) in Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste eingerichtet und damit das umschlagstärkste und modernste Depot der Bundeswehr  für zwei Jahre betrieben (Abb. 1). Während dieser Zeit hat der LogUgPkt ca. 16 000 Tonnen Material ein- und wieder ausgeführt.

Die Einrichtung und der Betrieb des LogUgPkt war kein vom Bundestag mandatierter Einsatz. Grundlage für die Rückverlegung von Material und Fahrzeugen der Bundeswehr aus dem ISAF-Einsatz war ein „Memorandum of Understanding“ (MoU) zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland. Darin wurde eine Personalobergrenze von 250 Personen festgelegt. Im Grundbetrieb verrichteten ca. 130 Soldatinnen, Soldaten und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst.

Der LogUgPkt wurde durch das Logistikzentrum der Bundeswehr (LogZBw) als „Abgesetzter Zug Logistischer Umschlagspunkt TRABZON TUR“, eine Dienststelle des Grundbetriebes im Ausland, geführt. Er bildete für den Großteil des nach Deutschland zurückzuführenden Materials die zentrale Gegenstelle zur Materialschleuse im Camp Marmal in Mazar-e-Sharif in Af­gha­nistan. Das ISAF-Material, welches auf der sogenannten „Türkei-Route“ mit Flugzeugen auf dem etwa sechs Kilometer östlich der Stadt gelegenen Flughafen Trabzon angeliefert wurde, musste für den weiteren Seetransport nach Deutschland vorbereitet und verladen werden. Zu diesem Zweck wurde das Material im LogUgPkt gesichtet, technisch überprüft, auf Schäden untersucht, neu kommissioniert und einzelnen logistischen Einrichtungen in Deutschland als Adressaten zugewiesen.

Die Unterbringung des Personals erfolgte in einem Hotel in der Innenstadt. Das eingesetzte Personal kam aus verschiedenen Verbänden der Streitkräftebasis (Logistik-, ABC-Abwehr-, Feldjäger- und Führungsunterstützungstruppe) sowie aus dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr. Zudem wurde eine temporäre Bundeswehrverwaltungsstelle eingerichtet. Presseoffiziere begleiteten das Geschehen vor Ort. Leiter LogUgPkt war ein Offizier im Dienstgrad Oberst bzw. Kapitän zur See.

Der erste Materialeingang im Umschlagpunkt erfolgte am 24. April 2013. Durch die in insgesamt sieben Umläufen eingesetzten ca. 890 Spezialisten wurden 182 aus Afghanistan kommende Transportflugzeuge entladen. Neben dem Material für die Eigenversorgung wurden 940 Fahrzeuge, 178 Funktionscontainer und 932 HCU-Paletten mit Material für den Seetransport vorbereitet und auf 5 RoRo-Schiffe verladen.

Nach Auslaufen des letzten RoRo-Schiffes am 21.01.2015 wurde der LogUgPkt zurück gebaut und zum 31. März 2015 aufgelöst. Die Bundeswehr hat mit dieser Aufgabe Neuland betreten. Auch die sanitätsdienstliche Versorgung erforderte neue und kreative Maßnahmen.

Sanitätsdienstliche Begleitung

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Abb. 2: Sanitätspersonal bei der Durchführung der Grippeschutzimpfung.
Durch die Truppenarztgruppe LogUgPkt  Trabzon (TrArztGrp LogUgPkt TRABZON) erfolgte die Truppenärztliche Behandlung, Notfallbehandlung und Koordination mit dem türkischen Gesundheitswesen.

Zunächst war ein Personalumfang von fünf Dienstposten vorgesehen: ein SanStOffz Arzt (OSA/OFA), ein SanFw RettAss, ein Heilfürsorge SB, ein SanUffzArzthlf, ein SanUffz/SanSold EinsSan MKF B. Zusätzlich war ein SanStOffz Vet  mit den Hauptaufgaben Überwachung Hygiene, Tierseuchen- und Zoonosenlage, Tierschutz, Tierseuchenprophylaxe und Beratung Ltr LogUgPkt  in allen Belangen des VetWes vorgesehen (Dienstort in Deutschland; Einsatz bedarfsabhängig).

Im Verlauf wurde nach Bewertung des Aufgabenumfangs die TrArztGrp auf zwei permanente Dienstposten vor Ort (ein Truppenarzt mit der Fachkunde Rettungsmedizin, ein Rettungsassistent) reduziert und dieser Ansatz bis zum Schluss beibehalten. 

Über den gesamten Zeitraum der Kontingentierungsphasen waren insgesamt neun Sanitäts­stabsoffiziere als Truppenarzt und neun Rettungsassistenten mit Stehzeiten von durchschnittlich zwei bis drei Monaten eingesetzt. Das Sanitätspersonal kam aus unterschiedlichen Regionalen Sanitätsdienstlichen Einrichtungen (RegSanEinr) im Inland. Für die betriebs-ärztliche Betreuung des Personals während der Tätigkeit in Trabzon war die Arztgruppe Betriebsmedizin des Fachsanitätszentrums Seedorf zuständig, nach Tätigkeitsende wieder die Betriebsmediziner am jeweiligen Heimatstandort.

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Tab. 1: Übersicht über das Patientenaufkommen im LogUgPkt Trabzon.
Die Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ÜbwStÖffRechtlAufgSanDstBw) unterstützten in bewährter Weise. Die Aufgaben des Leitenden Sanitätsstabsoffiziers (LSO) wurden initial durch den Generalarzt der Streitkräftebasis (GenArzt SKB) und nachfolgend ab März 2013 durch den LSO beim Logistikkommando der Bundeswehr (LSO LogKdoBw) wahrgenommen.

Die Kommunikation mit dem vor Ort eingesetzten Personal wurde  über gut funktionierende Kommunikationsverbindungen per Lotus Notes und Telefon aufrechterhalten. Auf eine Präsenz vor Ort durch den LSO konnte verzichtet werden.

Einweisung der im LogUgPkt eingesetzten Sanitätsstabsoffiziere

Zu Beginn der Tätigkeitsaufnahme wurden die Sanitätsstabsoffiziere vor Ort durch die Leitung des LogUgPkt in das Aufgabenspektrum und die Besonderheiten vor Ort eingewiesen. Zudem erfolgte eine Einweisung durch das bislang eingesetzte Team im Zuge der Übergabe der Dienstgeschäfte, teilweise auch durch vorgeschaltete direkte Kontaktaufnahme vor Verlegung nach Trabzon.

Durch den LSO wurde eine für die besondere Situation angepasste Verfahrensanweisung „TrArzt LogUgPkt TRABZON“ erstellt, die dem Sanitätspersonal vor Ort eine Vielzahl an Informationen mit hohem Detaillierungsgrad lieferte und zur  Qualitätssicherung diente. In enger Kommunikation mit den eingesetzten Sanitätsstabsoffizieren wurde sie kontinuierlich an die aktuelle Situation angepasst.

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Truppenärztliche Sprechstunde und Einbindung von Einrichtungen des türkischen Gesundheitswesens

Die ArztGrp LogUgPkt Trabzon war etwas abgesetzt von der „Blauen Platte“ im Hafenbereich im oberen Stockwerk eines Containergebäudes neben der Kommandantur untergebracht und verfügte  über vier Räume (Büro RettAss, Büro/Behandlungsraum Arzt, Lager, Warteraum). Abbildung 2 zeigt das Sanitätspersonal bei der Durchführung der Grippeschutzimpfung (Abb. 2).

Die im Zuge der Vorerkundungen identifizierten Einrichtungen des türkischen Gesundheitswesens wurden fest in das Behandlungsszenario eingebunden. So war das nächstgelegene Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in ca. fünf Minuten Fahrzeit zu erreichen und eine weiterführende Diagnostik konnte im Universitätskrankenhaus in Trabzon erfolgen. Die Möglichkeit einer stationären Behandlung war somit jederzeit gegeben. Zusätzlich wurden eine Zahnarztpraxis sowie eine Apotheke mit einer in Deutschland ausgebildeten pharmazeutisch-technischen Assistentin regelmäßig genutzt. Mit den zivilen Rettungsdiensten erfolgten Absprachen, sowohl im Stadtbereich zur Absicherung der „Blauen Platte“ wie auch am Flughafen. Die Zusammenarbeit mit den türkischen Gesundheits-einrichtungen verlief durchweg reibungslos.

Zur besseren Verständigung wurden regelmäßig Sprachmittler eingesetzt. Im Zuge der weiterführenden Behandlung in den türkischen Gesundheitseinrichtungen wurden die Patienten grundsätzlich durch das Sanitätspersonal begleitet. Im Detail konnten Abweichungen von den im Inland üblichen Behandlungsverfahren auftreten. Bei Einbindung des zivilen Rettungsdienstes musste der TrArzt unterstützen, da die Rettungsdienste von den einzelnen Kliniken gestellt wurden und primär die eigenen Häuser anfuhren.

Bei der Beschaffung von Medikamenten vor Ort galt es, Besonderheiten zu beachtet. Beipackzettel mussten in der Regel übersetzt werden, um die Medikamente entsprechend beurteilen zu können. Auch konnten u.a. alkoholhaltige Desinfektionsmittel nicht beschafft werden. Rechnungslegungen waren durch den vor Ort eingesetzten TrArzt vor der weiteren Bearbeitung durch die Verwaltung zu prüfen. Die Abrechnung der Behandlungen sowie die Versorgung mit Medikamenten aus der örtlichen Apotheke verliefen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehrverwaltungsstelle allerdings unproblematisch.

Durch die TrArztGrp Trabzon wurden über 1 600 Patienten behandelt. In Tabelle 1 ist eine Übersicht über die Art der Behandlungen dargestellt.

In der Nachschau lässt sich die Behandlung des im LogUgPkt eingesetzten Personals in allen Einrichtungen des zivilen türkischen Gesundheitssystems als jederzeit zuvorkommend und qualitativ gut bezeichnen. 

Weitere ausgewählte Facetten der truppenärztlichen Versorgung

Management von Gruppenerkrankungen: Im August 2013 kam es zum kurzzeitigen Auftreten einer Gruppenerkrankung mit Durchfall und Erbrechen bei vermutlich viraler Genese. In enger Abstimmung insbesondere mit dem zuständigen Hygieniker der ÜbwStÖffRechtlAufgSanDstBw Nord wurden erforderliche Sofortmaßnahmen eingeleitet und die Erkrankung zügig eingedämmt. In der Folge wurden eine auf die Situation vor Ort zugeschnittene Handlungsanweisung für das Management derartiger Gruppenerkrankungen erstellt, die Möglichkeit der Einbindung der örtlichen Kliniken in einem derartigen Szenario abgestimmt und die Ausstattung mit erforderlichem Sanitätsmaterial und entsprechender Schutzbekleidung den Vorgaben zum HYGMARS angepasst.  

Umweltmedizinische Fragen: In den vorliegenden Präventivmedizinischen Länderin-formationen wurde unter anderem bereits deutlich auf mögliche Schadstoffbelastungen im Zusammenhang mit Feinstaub in der Region hingewiesen. Im Hafenbereich Trabzon war durch die Umschlagtätigkeiten (unter anderem Kohle, Eisenerze, Futtermais) eine teils erhebliche Staubbelastung zu verzeichnen. Mitte 2013 verdichteten sich Information im Hinblick auf eine mögliche Belastung mit metall- bzw. schwermetallhaltigen Stäuben, insbesondere Blei, Zink, Eisen und Aluminium. Nach Auswertung vorliegender Informationen erfolgte eine interdisziplinäre Risikoevaluation im LogUgPkt unter Leitung der Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr West. Daran nahm auch die zuständige Betriebsärztin teil.

Neben mehrmaligen Probennahmen erfolgten eine intensive und breit gefächerte Aufklärung des Personals zu möglichen Gesundheitsgefährdungen im Zusammenhang mit der Tätigkeit im LogUgPkt: Es wurden Verhaltensregeln empfohlen, die die Aufnahme entsprechender Stäube verhindern bzw. auf ein Mindestmaß reduzieren sollten. Zudem wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Staubbelastung in den Arbeitsbereichen umgesetzt. Darüber hinaus wurde allen im LogUgPkt und in der Bundeswehrverwaltungsstelle eingesetzten Personen die Teilnahme an einer arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung (Biomonitoring) nach Rückkehr angeboten. Die durchgeführten Untersuchungen haben bislang keinen Nachweis einer Schwermetallbelastung ergeben.

Tätigkeiten mit Absturzgefährdung: Im Ergebnis der  beschriebenen Risikoevaluation wurden auch Tätigkeiten mit Absturzgefährdung im Zusammenhang mit der  Bewegung und Instandsetzung von Fahrzeugen und Großgerät identifiziert.

Daraufhin wurde in Abstimmung mit dem Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung der entsprechende Heilfürsorgehinweis (Begutachtung auf Auslandsdienstverwendungsfähigkeit für Logistikkräfte LogUgPkt TRABZON) für exponiertes Personal angepasst. Außerdem erfolgte dadurch eine Risikominimierung, dass die TrÄrzte exponierte Personen vor Ort auf entsprechende Verwendungsfähigkeit prüften.

Weiterer Beratungsbedarf ergab sich für gesundheitliche Risiken bei Flohbefall, hoher Nagerpopulation und Kontamination von Infrastruktur und Gerät mit Schimmel.

Versorgung mit Sanitätsmaterial

Für die Einrichtung der ArztGrp wurde zunächst ein Starterpaket an Sanitätsmaterial mit einem Gesamtumfang von ca. 3,5 Tonnen bereitgestellt. Die geordnete Verbringung des ersten Sanitätsmaterials durch den Zoll in Trabzon forderte von dem eingesetzten Sanitätspersonal in der Phase der Herstellung der Arbeitsbereitschaft einen Zeitansatz von ca. 2 Wochen. Defizite in der Versorgung der Soldatinnen und Soldaten ergaben sich daraus letztlich nicht, da benötigte Medikamente entweder vor Ort oder kurzfristig aus Deutschland beschafft werden konnten. Die Folgeversorgung wurde über das Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial (VersInstZ SanMat) Blankenburg übernommen und stabil fortgesetzt. So wurde zu einem späteren Zeitpunkt auch der Grippeimpfstoff ohne Unterbrechung der Kühlkette per Lufttransport gut koordiniert und sicher nach Trabzon verbracht.

Im Zusammenhang mit der Verbringung von Medikamenten nach Trabzon signalisierten die eingesetzten Truppenärzte wiederholt Schwierigkeiten. Im eingangs erwähnten MoU war keine konkrete Regelung zur Verbringung von Sanitätsmaterial (speziell zu Medikamenten) getroffen worden. Von türkischer Seite wurde darauf verwiesen, dass bei der Zollabfertigung von Medikamenten entsprechend dem türkischen Zollrecht eine vom Gesundheitsministerium ausgestellte Bescheinigung über Kontrolle und Eignung eingereicht werden muss. Dies bedeutete, dass detaillierte Aufstellungen zu Art (Medikamentenname, wesentliche Wirkstoffe) und  Menge der Medikamente für jede erfolgte Lieferung in türkischer Sprache vorzulegen waren. Zeitaufwändig mussten zum Teil rückwirkend unter  intensiver Einbindung der Bundeswehrverwaltungsstelle Trabzon als auch der VersInstZ SanMat viele Details geregelt werden. Die abschließende Erteilung der Einfuhrerlaubnis für Medikamente erfolgte nach Beteiligung verschiedenster türkischer Stellen mit einem Schreiben des Türkischen Gesundheitsministeriums im Februar 2015. Letztlich hat der im Hintergrund laufende  Abstimmungsprozess mit den türkischen Behörden aber zu keiner Zeit zu einer Einschränkung der Versorgung geführt. 

An dieser Stelle sei erwähnt, dass auch die Einfuhr von Betäubungsmitteln für den Handvorrat des Truppenarztes mit deutlichem administrativem Aufwand verbunden war.

Fazit

Das im LogUgPkt Trabzon eingesetzte Sanitätspersonal hatte ein hochkomplexes Aufgabespektrum in einem besonderen Umfeld ohne Möglichkeit zum sofortigen bzw. unmittelbaren Rückgriff auf deutsche Fachexpertise zu absolvieren.

Neben medizinischen Fachkenntnissen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Patientenbehandlung sind ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Heilfürsorge, Präventivmedizin, Umweltmedizin, Management von Gruppenerkrankungen und Sanitätsmaterialbewirtschaftung einschließlich der damit verbundenen landesspezifischen zollrechtlichen Bestimmungen erforderlich.

Eine umfangreiche Berufserfahrung, einschließlich einer länger gehenden  truppenärztlichen Tätigkeit ist hilfreich, insbesondere in der Aufstellungsphase, um den Platz und die Rolle des Truppenarztes im neuen militärischen Arbeitsumfeld zu definieren und zu festigen, als auch im Zuge der Auflösung eines derartigen Strukturelementes.

Die Konzeption einer TrArztGrp zur sanitätsdienstlichen Versorgung in der für Trabzon gewählten Form hat sich grundsätzlich bewährt. Das vor Ort eingesetzte Sanitätspersonal war als Teilelement im LogUgPkt stabil eingebunden und hat durchgängig mit sehr großem Engagement  unter Einbindung der Einrichtungen des türkischen Gesundheitswesens und unter Abstützung auf eine breit gefächerte Beratungs- und Fachexpertise im Inland den Versorgungsauftrag zuverlässig umgesetzt.

Die direkte Verfügbarkeit eines fachlichen Ansprechpartners im Grundbetrieb  hat sich als zweckmäßig erwiesen.

Nicht nur der logistische Auftrag wurde in Trabzon erfolgreich umgesetzt, auch der Sanitätsdienst hat einen wesentlichen Teilbeitrag für das erfolgreiche Gelingen des mit der temporären Einrichtung LogUgPkt Trabzon beschrittenen Neulandes und seinen Besonderheiten geleistet.

Datum: 05.10.2015

Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2015/3

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