Vorzeitiger Samenerguss: differenzieren und aufklären
Der vorzeitige Samenerguss (Ejaculatio praecox, EP) ist die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern unter 60 Jahren [1] – und noch immer ein Tabu.
Betroffene beklagen eine geringe sexuelle Lebensqualität bei hohem Leidensdruck [1,2].
Für die Behandlung ist eine Differenzierung dieser Funktionsstörung wichtig: Man unterscheidet zwischen lebenslanger und erworbener EP [3]. Eine erworbene EP manifes - tiert sich nach einer Periode mit normalem Ejakulationsverhalten und folgt häufig Komorbiditäten wie einer erektilen Dysfunktion. Im Gegensatz dazu tritt eine lebenslange EP bereits bei den ersten sexuellen Aktivitäten auf. Etwa 60 % der Patienten sind von dieser Form betroffen [4]. Ursache scheint eine Fehlfunktion der Serotonin-Rezeptoren zu sein [5].
Für die medikamentöse Bedarfstherapie der EP steht den Behandlern der potente, kurzwirksame Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Dapoxetin (Priligy®) als gegenwärtig einziges zugelassenes Medikament in dieser Indikation zur Verfügung. Dapoxetin wird seit Februar 2013 von Berlin-Chemie angeboten. Speziell den Betroffenen und deren Partnerinnen bietet die Website www.späterkommen.de seit April 2013 Aufklärung. Die von Berlin- Chemie unterstützte Informationsplattform stellt umfangreiche Informationen und Services rund um den vorzeitigen Samenerguss zur Verfügung.
Quellen
1] Porst H et al. Eur Urol. 2007;51(3):816-23; discussion 824.
[2] Giuliano F et al. Eur Urol. 2008;53(5):1048-57.
[3] Althof SE et al. J Sex Med. 2010;7(9):2947-69.
[4] McMahon CG et al. J Sex Med. 2011;8(2):524- 39.
[5] Waldinger MD. J Urol. 2002;168(6):2359-67.
Datum: 27.06.2013
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2013/2