Interleukin-6, Procalcitonin und C-reaktives Protein im Serum können bei stationärer Aufnahme den schweren Verlauf einer COVID-19-Pneumonie vorhersagen

Christian Matthias Zobel ed al.

COVID-19 kann einen sehr variablen Verlauf zeigen, von asymptomatischen Infektionen bis hin zu akutem Lungenversagen und Tod. Zur effizienten Allokation von Ressourcen ist es hilfreich, möglichst frühzeitig Patienten zu identifizieren, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben. 135 Patienten an 4 Bundeswehrkrankenhäusern mit stationärer Aufnahmeindikation bei COVID-19-Pneumonie wurden prospektiv in diese Beobachtungsstudie eingeschlossen. Bei stationärer Aufnahme wurden ein standardisiertes klinisches Laborprofil entnommen und zusätzlich eine Reihe von Serummarkern mit einer möglichen Rolle im COVID-assoziierten Zytokinsturm bestimmt. 

112 Patienten konnten ausgewertet werden. Der primäre Endpunkt Beatmungspflichtigkeit oder Tod innerhalb von 30 Tagen nach Symptombeginn wurde von 13 Patienten erreicht. Interleukin-6 (IL-6), Procalcitonin (PCT) und C-reaktives Protein (CRP) im Serum bei stationärer Aufnahme ­waren jeweils höchstsignifikant (p < 0.001) mit Beatmungspflichtigkeit bzw. Tod innerhalb von 30 Tagen nach Symptombeginn assoziiert. Mit einer Sensitivität von 92 % und einer Spezifität von 65–67 % konnten IL-6 ≥ 52,8 pg/ml, PCT ≥ 0,11 ng/ml und CRP ≥ 71,1 mg/l einen schweren Verlauf von COVID-19 vorhersagen. IL-6, PCT und CRP eignen sich gleichermaßen, um bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19-Pneumonie einen schweren Verlauf mit Beatmungspflichtigkeit oder Tod vorherzusagen.

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