Digitale Gesundheitsversorgung Die ambulante Gesundheitsversorgung der Bundeswehr wird digital

Die digitale Praxisverwaltung und ärztliche Dokumentation sind für eine moderne und wirksame Gesundheitsversorgung unerlässlich. Daher geht auch die Bundeswehr seit längerem den Weg hin zur elektronischen Gesundheitsakte. Denn nur so können für alle Befugten in der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr wichtige Daten zeitgerecht zur Verfügung stehen.

Symbol zum Thema Digitalisierung von G-Akten und Patientendaten
Symbol zum Thema Digitalisierung von G-Akten und Patientendaten
Quelle: Bundeswehr / Markus Dittrich

Am 27. August 2025 trafen sich deshalb die Führungen des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr und des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung mit den Projektbeteiligten und Stakeholdern des Projekts "IT-Unterstützung Truppenärztliche Versorgung" im Saal des Sanitätsdienstes der Koblenzer Falckenstein-Kaserne. Anlässlich der kürzlich getroffenen Vergabeentscheidung hinsichtlich eines marktführenden Produktes zur Praxisverwaltung und ärztlichen Dokumentation, führte Oberstapotheker Lars Ennuschat durch das Programm, auch um zu Beginn der Realisierung über wesentliche Projektmeilensteine und Funktionalitäten zu informieren.

Von der Papierakte zum Tablet

Die Digitalisierung der Gesundheitsakte der Bundeswehr ist einer der Meilensteine der digitalen Transformation im Sanitätsdienst, um zukünftig nutzerfreundlich, effizient und entsprechend der normativen Vorgaben zu arbeiten. 75 Prozent der Gesundheitsdaten einer Soldatin oder eines Soldaten werden während der unentgeltlichen truppenärztlichen oder truppenzahnärztlichen Versorgung erhoben und erfasst. Daher ist die Digitalisierung gerade in diesem Bereich von großer Bedeutung. So wird die bisherige Zettelwirtschaft beispielsweise bei der Aufnahme oder bei Belehrungen der Soldatinnen und Soldaten wegfallen. 

Stattdessen werden zukünftig direkt auf dem Tablet mit den Patientendaten vorbefüllte Fragebögen nur noch das abfragen, was tatsächlich erforderlich ist. Die Dokumentation erfolgt so nur noch rein digital im System, inklusive einer digitalen Signatur anstatt der ärztlichen Unterschrift. Alle entstehenden Gesundheitsinformationen sowohl ambulante, stationäre als auch zivile, werden final durch eine Datenaustauschplattform, das sogenannte "Health Information Management System" zusammengeführt und bilden in ihrer Gesamtheit die elektronische Gesundheitsakte des Patienten oder der Patientin.

Impfüberwachung und Terminmanagement

Nach dem Projektüberblick durch die BWI versprach die abschließende Produktvorstellung der Firma Compu Group Medical Deutschland AG (CGM) viele bislang nicht verfügbare und sehnlichst erwartete Funktionalitäten im Rahmen dieses Projektes. Die CGM stellte die Möglichkeit der Impfdokumentation und -überwachung anhand bundeswehrspezifischer Impfschemata vor. Die Möglichkeit einer Überwachung und Steuerung der gesundheitlich vorbereitenden Maßnahmen von Soldaten und Soldatinnen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung ist ein essenzieller Beitrag, um genau diesen Auftrag erfüllen zu können. Auch das Online Terminmanagement, welches als einfache und über das eigene Handy abrufbare Möglichkeit präsentiert wurde, um einrichtungsübergreifend Termine vereinbaren zu können, unterstrich den Mehrwert der Lösung für Ärztinnen, Ärzte, Patientinnen und Patienten gleichermaßen.


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