12.03.2024 •

Delirium clever vorbeugen mit interoperabler Medizintechnik

Interoperability Showcase demonstriert auf der HIMSS1 2024 wie SDC2 Abläufe optimieren kann und für eine heilungsfördernde Patientenumgebung sorgt.

  • Daten unterschiedlicher Quellen wie Beatmung, Medikation und Patientenbett fließen am Point-of-Care zusammen und ermöglichen einen umfassenden Überblick für präventives Eingreifen 
  • Verbesserte Schlafqualität durch stumme Alarme am Patientenbett
  • Überwachen der lungenschonenden Beatmung über Mobile Patient Watch und das neue Lung Protective Ventilation Analytics Dashboard
  • Am 13. März steht der diesjährige Welt-Delir-Tag unter dem Motto „Humanizing Delirium Care“  
Delirprävention digital unterstützt: Umfassende und mobile Informationen...
Delirprävention digital unterstützt: Umfassende und mobile Informationen vereinfachen die Entscheidungsfindung und reduzieren Stress.
Quelle: Dräger

Bis zu 80 Prozent der beatmeten Intensivpatienten und über 50 Prozent der chirurgische Patienten sind von einem Delir betroffen.3/4   Dies kann die Liegezeit deutlich verlängern und den Patientenzustand nachhaltig verschlechtern.5  Das frühe Erkennen von Risikofaktoren, das Einleiten von Präventivmaßnahmen sowie interdisziplinäres Zusammenarbeiten mit effizienten Abläufen in der Pflege können einem Delir vorbeugen.5 Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass Ärzte und Pflegekräfte die für Handlungsentscheidungen wichtigen Informationen jederzeit am jeweiligen Ort verfügbar haben. Der gemeinsame HIMSS-Showcase 2024 von Ascom, B. Braun, Baxter und Dräger „Deliriumprävention auf einer interoperablen Intensivstation“ demonstriert, wie dies mit Hilfe des unabhängigen interoberablen Netzwerkstandards SDC funktioniert. Die HIMSS-Konferenz findet in diesem Jahr vom 11. bis 15. März in Orlando, Florida statt.

Delirprävention auf einer vernetzten Intensivstation

Ruhe ist wichtig, um einem Delirium mit einer heilungsfördernden Umgebung vorbeugen zu können. Der Showcase zeigt, wie neben dem Bett des Patienten auftretende Alarme, etwa durch einen Okklusions-Alarm der B. Braun Spaceplus Infusionspumpe, stummgeschaltet werden können. Gleichzeitig werden sie direkt an das Pflegepersonal weitergeleitet. Die Datenqualität des standardisierten ISO/IEEE 11073 SDC Protokolls ermöglicht die Weiterleitung von Alarmmeldungen aus einem medizinischen Systemnetzwerk auf mobile Endgeräte wie dem Mobiltelefon Ascom Myco 4. Die Pflegekraft kann so bereits Alarminformationen außerhalb des Patientenzimmers abrufen und entsprechende Maßnahmen auf dem Weg zum Patientenbett planen. Der Patient wird während dieser Zeit nicht zusätzlich durch akustische Alarme gestört. 

Eine unangepasste Sedierung und Schmerz können jeweils die Entstehung eines Deliriums fördern. Die herstellerneutrale Geräte-zu-Geräte Kommunikation mit Hilfe von SDC ermöglicht es Klinikmitarbeitern, die Medikamentengabe der integrierten Infusionssysteme auch abseits des Patientenbetts jederzeit im Blick zu haben. Pflegekräfte werden vor dem Leerlaufen von Medikationen über das Alarmsystem benachrichtigt. Dazu können mittels Fernzugriff das Gleichgewicht zwischen einer angemessenen Sedierung für das Wohlbefinden des Patienten und der Vermeidung einer Übersedierung überprüft und körperliche Stressfaktoren reduziert werden.

Der Fernzugriff, zum Beispiel auf Parameter und Wellenformen des Beatmungsgeräts über das Lung Protective Ventilaton Analytics Dashboard im Stationsbüro oder auf einem mobilen Endgerät auf dem Flur, unterstützt zudem während der mechanischen Beatmung. Klinikmitarbeiter erhalten mit Hilfe der Webapplikation Mobile Patient Watch laufend Informationen darüber, ob Patienten im Sinne der Delirprophylaxe lungenschonend beatmet werden und ob Spontanatmungsversuche im Verlauf der Entwöhnung erfolgreich verlaufen. Über den gleichen Übertragungsweg kann das intelligente Patientenbett Progressa+ von Baxter übermitteln, ob das Kopfteil noch den für den Patienten idealen Neigungswinkel aufweist. 

Kommunikations-Standard SDC

Service-oriented Device Connectivity (SDC) spielt eine immer bedeutendere Roll in der medizinischen Akutversorgung. Die 2019 offiziell eingeführte ISO/IEEE 11073 SDC-Standardfamilie ermöglicht den sicheren, herstellerunabhängigen Datenaustausch zwischen SDC-fähigen Medizingeräten untereinander sowie mit den Informationssystemen des Krankenhauses, zum Beispiel dem KIS. Ein neues Niveau der Interoperabilität unterstützt klinisches Personal bei effizienten klinischen und administrativen Prozessen. Zudem schlägt SDC die Brücke zum Nachrichten-Standard HL7 Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR). Patienten- und Planungsdaten können so von den Informationssystemen zu den Medizingeräten übertragen werden. Gleichzeitig fließen von den Geräten erhobene Daten zurück in die elektronische Akte. 

Über den HIMSS Interoperability Showcase 

Der HIMSS Interoperability Showcase™ demonstriert die Leistungsfähigkeit standardbasierter Interoperabilität. Er zeigt, wie verschiedene Interessengruppen Gesundheits-IT miteinander verbinden, um Daten in Echtzeit auszutauschen und zu nutzen. So können die Pflege, der Patienten-Outcome, die Gesundheit und die Gesundheitsversorgung verbessert werden.6  Bei den vorgestellten Lösungen kann es sich um Prototypen, zugelassene Produkte oder eine Mischung aus beidem handeln. 2024 stellt Dräger bereits zum dritten Mal auf der HIMSS zusammen mit Partner-Unternehmen einen Interoperability Showcase zur verbesserten Versorgung von Intensivpatienten vor. 

World Delirium Awareness-Tag 2024

Der World Delirium Awareness-Tag soll die Aufmerksamkeit für das Delirium und seine Auswirkungen auf Patienten, Familien und Gesundheitssysteme erhöhen. 2024 stellt der Welt-Delir-Tag mit dem Ansatz „Humanizing Delirium Care“ Patienten mit Delir als achtbare Personen in den Mittelpunkt. Das diesjährige Motto soll Klinikmitarbeiter dazu motivieren, Gefühle, Lebenserfahrung und Werte ihrer Delirpatienten noch stärker in ihre Pflege einzubeziehen. 

Rechtliche Hinweise: Die Informationen über die Lösung im HIMSS-Showcase sind vorläufig. Die Lösung befindet sich in der Entwicklung und dient nur zu Demonstrationszwecken. Sie ist nicht für den klinischen Gebrauch bestimmt und nicht im Handel erhältlich. Ihre zukünftige Verfügbarkeit kann nicht gewährleistet werden. Diese Lösung hat keine CE-Zulassung, ist von der FDA weder zugelassen noch genehmigt und wurde nicht zur FDA 510k-Zulassung eingereicht. 


Dräger. Technik für das Leben® 

Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Unsere Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 1889 gegründet, erzielte Dräger 2023 weltweit einen Umsatz von rund 3,4 Mrd. Euro. Das Lübecker Unternehmen ist in mehr als 190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.draeger.com 

1 Healthcare Information and Management Systems Society

2 ISO/IEEE 11073 SDC (Service-oriented Device Connectivity)-Standard

3 S3-Leitlinie Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin, AWMF-Register 2020 Nr.: 001/012

4 Dasgupta M, Dumbrell AC, Geriatr Soc 2006; 54: 1578-89.

5 Delir: der optimale Behandlungsverlauf. Drägerwerk AG & Co. KGaA, DMC – 100989, 2021

  (https://www.draeger.com/Content/Documents/Content/delir-wp-DMC-100989-de.pdf)

6 https://www.himss.org/what-we-do-initiatives/himss-interoperability-showcase


Logo: Drägerwerk AG & Co. KGaA

Drägerwerk AG & Co. KGaA

Moislinger Allee 53-55
23542 Lübeck
Deutschland

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