ANTIBIOTISCHE BEHANDLUNG DER REISEDIARRHOE KURATIV UND PROPHYLAKTISCH
Einleitung
Diarrhoen in Entwicklungsländer, wie etwa in Südamerika, Afrika, naher, mittlerer und ferner Osten haben in etwa 90% der Fälle eine bakterielle Ursache. Der Haupterreger ist häufig das Enterotoxin-produzierende E.coli (ETEC). Eine kausale antibiotische Therapie ist hier indiziert. Bei nicht-invasiven bakteriellen Infektionen eignet sich das darmselektive Antibiotikum Xifaxan® (Wirkstoff: Rifaximin) in besonderer Weise.
• Die antibakterielle Wirkung bleibt hier auf das Zielorgan, den Darm, beschränkt.
• Eine 3-tägige Therapie beseitigt die pathogenen Keime sicher und zuverlässig.
XIFAXAN® ist seit 2008 in Deutschland zugelassen zur Behandlung von bakteriell bedingten (Reise-)Durchfällen. In 33 weiteren Ländern, darunter die USA, ist XIFAXAN® schon seit mehreren Jahren zugelassen. Das United Nations Medical Services Department hat die Mitnahme von XIFAXAN® in der Reiseapotheke für ihre Organisation empfohlen.
(< 0,4%), es wirkt ausschließlich im Darm. Enteropathische Keime werden somit gezielt eradiziert. Rifaximin ist ein darmselektives Antibiotikum. Systemische wirkende Antibiotika (z.B. Ciprofloxacin) wirken auch in anderen Organbereichen. Hierbei ist jedoch immer mit entsprechenden Nebenwirkungen und Arzneimittelinteraktionen zu rechnen. Die Möglichkeit der Entwicklung von resistenten Keimen ist zu beachten. Das Spektrum Rifaximin-empfindlicher Erreger ist sehr breit.Eine Vielzahl grampositiver und gramnegativer Aerobier and Anaerobier werden erfasst.
Kurative Therapie
Zur Wirksamkeit von Rifaximin bei Reisediarrhoe liegen zahlreiche große Studien vor, in denen eine gute, dem Ciprofloxacin vergleichbare Wirksamkeit nachgewiesen wurde. (DuPont 2005, Taylor 2006). In der Abb. sieht man, dass bereits nach einem Tag 50 % der Patienten symptomfrei sind. Gegenüber Ciprofloxacin hatte Rifaximin jedoch den Vorteil einer besseren Verträglichkeit hinsichtlich unerwünschter Nebenwirkungen und möglicher Arzneimittelnebenwirkungen.
Prophylaktische Therapie
Rifaximin kommt auch für die Chemoprophylaxe der (Reise-)Diarrhoe in Frage. Dies gilt z.B. für Personen, die sich nur für kurze Zeit (z.B. bis 1 Woche) in einem belasteten Gebiet aufhalten (z.B. Geschäftsreisende, Diplomaten, Sportler etc.). Es gibt randomisierte Doppelblindstudien zum prophylaktischen Einsatz von Rifaximin, die es rechtfertigen die Substanz auch in dieser Indikation einzusetzen.
Indikation
Rifaximin ist für die Behandlung der durch nicht-invasive enteropathogene Bakterien verursachten (Reise-)Diarrhöe bei Erwachsenen zugelassen.
Anwendung
Eine Filmtablette enthält 200mg Rifaximin. Die normale Dosierung von Rifaximin beträgt 3x1 bis 2x2 Tabl. /Tag. Die Tagesdosis beträgt somit 600-800 mg. Die Einnahme ist mit und ohne Nahrung möglich. Eine Dosisanpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen ist nicht erforderlich. Sinnvoll ist die „stand-by“ Mitnahme des Medikaments. So kann es bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Durchfallerkrankung sofort eingenommen werden. Die Behandlungsdauer bei einer intestinalen bakteriellen Infektion (Reisediarrhöe) beträgt i.A. drei Tage. Dauern die Symptome länger als drei Tage an, sind weitere Untersuchungen angezeigt.
FazitXIFAXAN erfüllt das Anforderungsprofil an den Einsatz eines Antibiotikum bei einer infektiösen Diarrhoe.
• nicht-resorbierbares Antibiotikum (Wirkung nur im Darm)
• breites antibakterielles Wirkspektrum
• Schnelle Symptombefreiung und gute bakterizide Wirkung
• Keine Entwicklung von systemischen bakteriellen Resistenzen
• Minimale Nebenwirkungen, Vermeidung von Interaktionen
• Kurze Therapiedauer, einfache orale Dosierung
• Einsatz kurativ und prophylaktisch
Durch seine praktisch fehlende Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt und sein breites Wirkspektrum kann Rifaximin als das erste wirklich lokal wirksame Antibiotikum mit unproblematischer Verträglichkeit zur Behandlung von Darminfektionen gelten.
Norgine GmbH, Im Schwarzenborn 4, 35041Marburg, Tel.: 06421/9852-53, Fax: 06421/9852-37, E-Mail: info@norgine.com, www.norgine.com
Datum: 18.10.2010
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2010/3