Problem „Individuelle Einsatzfähigkeit“:

Fakten und Optionen

Dieter Leyka, b

Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr, Andernach
b Forschungsgruppe Leistungsepidemiologie, Deutsche Sporthochschule Köln

  

Zusammenfassung

Als moderne Einsatzarmee ist die Bundeswehr mehr denn je auf einsatzbereite Soldatinnen und Soldaten mit guter physischer und psychischer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit angewiesen. Angesichts negativer gesellschaftlicher Gesundheits- und Leistungstrends, des demografischen Wandels und den fordernden Einsatzbelastungen wird die Aufrechterhaltung und Verbesserung der individuellen Einsatzfähigkeit zusehends wichtiger. 

Im Rahmen dieser Übersichtsarbeit wurden (1.) eine selektive Literaturrecherche, (2.) Analysen von über 30000 ärztlichen Begutachtungen zur gesundheitlichen Eignung für die Teilnahme an den verpflichtenden jährlichen IGF/ KLF-Leistungsüberprüfungen sowie (3.) Analysen der Häufigkeiten von Basis-Fitness-Test-Teilnahmen (N > 350 000; Zeitraum 2012 - 2016) durchgeführt.

Die Ergebnisse stimmen nachdenklich: Bereits im mittleren Lebensalter besitzen nur noch 75% der Soldatinnen und Soldaten aus ärztlicher Sicht die gesundheitliche Eignung, um an der Überprüfung der militärischen IGF-Leistungen (Schießen mit der SollOrg-Waffe, ABC- und Sanitätsausbildung) und den KLF-Leistungen (Basis-Fitness-Test, Marsch mit 15kg Gepäck und Schwimmen) teilnehmen zu dürfen. 

Der Anteil von Personen mit erfolgreich abgelegtem Basis-Fitness-Test betrug im 5-Jahres-Zeitraum 2012 - 2016 durchschnittlich 39,7 %. Mit Blick auf diese negativen Entwicklungen wird es immer drängender, dass die ­individuelle ­Einsatzfähigkeit wieder zu einem persönlichen Ziel der Soldatinnen und Soldaten wird. Eine Option ist der Aufbau eines Anreizsystems zur Verbesserung der individuellen Einsatzfähigkeit. Anreizsysteme sind in der Gesellschaft allgegenwärtig und erfolgreich.

Schlüsselwörter: Gesundheit, Leistung, Fitness, Prävention, Anreizsysteme

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