CHEMCIAL WAREFARE AGENTS – OLD PROBLEMS AND NEW CHALLENGES

17. Medical Chemical Defence Conference

München, 27. bis 28. März 2019

Ausgerichtet durch das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr (InstPharmToxBw), fand vom 27. bis 28. März 2019 die internationale Medizinische C-Schutz Tagung (Medical Chemical Defence Conference, MCDC) zum nunmehr 17. Mal an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München (SanAkBw) statt. Mehr als 250 Gäste aus über 25 Ländern waren angereist, um an dem Treffen, das unter dem Motto „Chemical Warfare Agents – old problems and new challenges“ stand, teilzunehmen.


Die Tagung, die zu den größten und bedeutendsten Fachkonferenzen zum Thema medizinischer C-Schutz weltweit zählt, bot zum wiederholten Male die Gelegenheit zu einem intensiven internationalen Erfahrungsaustausch. In acht Sessions wurden 33 Vorträge zu aktuellen Ereignissen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im medizinischen C-Schutz präsentiert, ergänzt durch die Ausstellung von 50 fachbezogenen Postern. Auch in diesem Jahr wurden die besten drei Poster mit einem Preis ausgezeichnet. Eine erfolgreiche Neuerung der diesjährigen Tagung war die Veranstaltung eines „Science Slams“, der unter reger Beteiligung im Rahmen des Konferenz-Icebreakers stattfand.

Kurz-Zusammenfassungen der einzelnen Programmabschnitte und Rahmenveranstaltungen, des Gewinnerbeitrags Science Slam sowie der Gewinner-Poster finden Sie auf den folgenden Seiten. Die Abstracts der Vorträge stehen unter www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de und www.wehrmed.de zum Download zur Verfügung.

MCDC-Icebreaker und „Science Slam“

Bereits vor der offiziellen Kongresseröffnung fand am Abend des 26. März 2019 der MCDC-Icebreaker mit etwa 100 Teilnehmenden im Unteroffizierheim der Ernst-von-Bergmann Kaserne in München statt. Das Programm--Highlight an diesem Abend, der als Plattform für ein ungezwungenes Miteinander und Kennenlernen diente, war der erste „MCDC Science Slam“. Bei dieser wissenschaftlichen Version des Poetry Slams mussten die Teilnehmenden innerhalb von maximal sieben Minuten ein Forschungsthema möglichst unterhaltsam, aber trotzdem informativ präsentieren, wobei der Einsatz von Requisiten und verschiedensten Medien die Darstellung unterstützen konnte. Ziel war es, den üblichen Ablauf wissenschaftlicher Präsentationen aufzulockern, aber dennoch fachlich fundierte Erkenntnisse zu vermitteln. Insgesamt sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Kanada, Frankreich und den USA stellten sich mit Bravour dieser Herausforderung und „slammten“ zu Themen wie „A philosophy of -Science“, „Mom is the best – why mother`s milk is good at a ricin poisoning!“ oder „TiO2 Nanoparticles – GIFing insights into nanoparticle toxicity“. Die Wahl der besten Präsentation oblag dem anwesenden Publikum, wobei mit Hilfe eines Applaus-O-Meters schließlich der Vortrag mit dem Titel „Molecular Matchmaking“ von Major d. R. Dr. Sonja Sichler (InstPharmToxBw) zum Siegerbeitrag gekürt -wurde.

Tagungseröffnung

Am Morgen des 27. März 2019 fand im Audimax der Sanitätsakademie die feierliche Eröffnung der 17. Medizinischen C-Schutz Tagung durch Oberstarzt Prof. Dr. Horst Thiermann, Leiter des InstPharmToxBw, statt. In seinem Grußwort ging er auf die besondere Aktualität der Tagungsthematik ein und umriss die Themenbereiche der Sessions und Highlights im folgenden Tagungsablauf. Oberstarzt Prof. Dr. Thiermann konnte zudem eine Reihe hochkarätiger Gäste aus Politik und Wissenschaft sowie Vertreter der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OVCW) begrüßen. Eine besondere Ehre war die Teilnahme des Mitglieds des Deutschen Bundestages Stefan Pilsinger, der in seiner Rede den hohen Stellenwert der Aufarbeitung von Zwischenfällen mit chemischen Waffen betonte und die reibungslose Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Kooperationspartnern lobte. Die Bedeutung des medizinischen C-Schutzes für die Bundeswehr unterstrich die Kommandeurin der Sanitätsakademie, Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, in ihrem Grußwort zur Eröffnung der Tagung. Sie betonte, dass die Forschung und Entwicklung effektiver Antidote und feldtauglicher diagnostischer Verfahren im Licht der Anschläge im Syrien-Konflikt sowie dem Einsatz von chemischen Kampfstoffen zur gezielten Ausschaltung von Einzelpersonen unbedingte Beachtung finden müssen. Zugleich lobte sie die fortwährend hohe Qualität der bisher geleisteten Forschung und Ausbildung.

Wissenschaftliches Vortragsprogramm

27. März 2019

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Vor der Poster-Präsentration (von links): Oberstarzt Prof. Dr. Horst Thiermann, Sigrid Kuhlmann (Verband der Reservisten der Bundeswehr/ Freundeskreis der Bürger für die Bundeswehr HAMM), Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, MdB Stefan Pilsinger und Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Kai Kehe © InstPharmToxBw
In der Auftakt-Session der Tagung wurde Geschichtliches und Aktuelles vereint. Prof. Dr. Allister Vale (UK) referierte zum Thema „History of nerve agent releases“, während Dr. Marc-Michael Blum, Vertreter der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OVCW), über die Aufarbeitung der Nervenkampfstoff-Attacken in Salisbury und Amesbury im Jahr 2018 berichtete. In der sich anschließenden Session unter dem Titel „Innovative approaches in treatment of organophosphate poisoning“ bot zunächst der weitgereiste Dr. Jou-Fang Deng einen Einblick in die Arbeit des National Poison Center of -Taiwan, gefolgt von Dr. Zrinka Kovarik aus Kroatien und Dr. Matijn de Koning aus den Niederlanden, die über neue Ansätze in der Entwicklung therapeutischer Antidote berichten konnten. Dr. Florian Nachon, Fachgruppenleiter am Armed Forces Biomedical Research Institute in Frankreich, zeigte in seiner Präsentation die seit Jahren bestehende Therapielücke in der Behandlung von Nervenkampfstoff-Exponierten auf und betonte, dass sich Forschung und Entwicklung besonders dem therapeutischen Potenzial sogenannter katalytischer Bioscavenger zuwenden sollte. Dabei handelt es sich um spezifische Enzyme, die den Nervenkampfstoff im Körper des Patienten binden und spalten, um eine toxische Wirkung zu verhindern. Zum Abschluss der Session stellte das Vortragsteam aus Prof. Dr. Peter Blain und Dr. Steven -Emmett von der Newcastle Universität (UK), basierend auf den Ereignissen in Salisbury im Jahre 2018, wichtige Erkenntnisse für das klinische Management Nervenkampfstoff-Exponierter vor.

Ein besonderes Highlight im Verlauf des ersten Konferenztages waren die Kurzpräsentationen der Nominierten für den diesjährigen Poster-Preis. Eine Jury, bestehend aus Vertretern ziviler wissenschaftlicher Einrichtungen aus dem In- und Ausland sowie Fachabteilungen der Sanitätsakademie, hatte bereits im Vorfeld auf der Grundlage der eingereichten Abstracts eine Auswahl der drei vielversprechendsten Beiträge vorgenommen. Aufgabe der Nominierten war es dann, ihre Themen in einer fünfminütigen Kurzpräsentation dem gesamten Fachpublikum vorzustellen sowie während einer Poster-Begutachtung durch die Jury Rede und Antwort zu stehen. Über die Gewinner entschied schlussendlich das gebündelte Urteil aus Jury- und Publikumsbewertung.

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Die Siegerinnen des Posterwettbewerbs (von links): Hauptmann d. R. Amelie Tsoutsoulopoulos (1. Preis), Major d. R. Simone Rothmiller (2. Preis) und Beatrice Andrae (3. Preis) © InstPhramToxBw / © B. Andrae
Aus dem InstPharmToxBw waren Major d. R. Simone Rothmiller mit der Arbeit „Sulfur Mustard exposure results in chronic senescence in mesenchymal stem cells“ und Hauptmann d. R. Amelie Tsoutsoulopoulos mit dem Beitrag „Evaluation of a novel air-liquid interface exposure system for the aerosolization of the chemical warfare agent sulfur mustard“ in die Schlussauswahl gekommen. Dritte Nominierte war Beatrice Andrae von der Technischen Universität Kaiserslautern, die das Thema „Functionalized sulfonatocalix[4]arenes as scavengers for the detoxification of V-Type nerve agents“ präsentierte. Der erste Platz ging an Hauptmann d. R. Tsoutsoulopoulos, wobei sowohl das Jury- als auch das Publikumsurteil ihren Beitrag als den Besten bewerteten. Die ausführlichen Abstracts und einige Abbildungen zu den Beiträgen finden Sie im Anschluss an den Tagungsbericht. Die -Ehrung der Gewinnerinnen fand im Rahmen des Konferenz-Dinners statt.

Bevor die Tagungsteilnehmenden in einen entspannten Abschluss des Tages entlassen werden konnten, fanden zwei weitere wichtige und spannende Vortragssessions statt. Dem Konferenzthema entsprechend ging es um „new challenges“, genauer um die Bedrohung durch altbekannte toxische Substanzen, wie Chlorgas und neu aufgekommene sogenannte pharmazeutisch basierte Wirkstoffe, wie Opioide. Hiervon sind sowohl der militärische als auch der zivile Bereich zunehmend betroffen.

Der Einsatz von Chlorgas im andauernden Syrienkonflikt gilt als äußerst wahrscheinlich, jedoch gibt es keine eindeutigen analytischen Methoden, um eine Exposition zweifelsfrei nachzuweisen. Dr. Crister Åstot von der Swedish Defence Research Agency stellte einen neuen möglichen Biomarker vor, dessen Eignung zum Nachweis sich bereits in Tierstudien gezeigt hat. Nachfolgend berichteten Dr. Bronwen Jugg vom Defence Science and Technology Laboratory (UK) und Dr. Tobias Zellner von der Technischen Universität München über das klinische Bild Chlorgas-Exponierter sowie mögliche Behandlungsverfahren und neue therapeutische Ansätze.

Opioide rücken als potenziell schädigende Agenzien und durch zunehmenden Missbrauch ebenfalls in den Fokus der Aufmerksamkeit. Ihr Einsatz als Anästhetikum und Analgetikum in der Human- und Tiermedizin unterliegt strengen Regularien, besonders wegen ihres hohen Suchtpotenzials und dem schmalen Grat zwischen therapeutischen und letalen Dosen. In seinem Vortrag „-Opioids fundamentals“ gab Dr. Christopher Timperley vom Defence Science and Technology Laboratory (UK) einen umfassenden Überblick über die Vertreter, Eigenschaften, Einsatz und Missbrauchsfälle dieser Stoffgruppe. Dr. Elizabeth Hamelin vom Center for Disease -Control (USA) stellte Nachweismöglichkeiten mittels Massenspektrometrie nach Fentanylexposition vor, bevor Dr. Robert Kristovich (US Army Research Development and Engineering Command, USA) in seinem Vortrag umfassende Daten zur Pharmako- und Toxikokinetik des -Opioids Carfentanil präsentierte, aus denen die für den Menschen toxische Dosis abgeleitet werden konnte. Der letzte Vortrag der Session von Dr. David Gummin -(Medical College of Wisconsin, USA) beschloss auch den ersten Tagungstag und befasste sich mit dem Einsatz von Opioiden zur Erzeugung von Kampfunfähigkeit und damit einhergehenden Überlegungen zu Schutz, Dekontamination und Behandlung potenzieller Opfer.

28. März 2019

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Das Audimax der SanAkBw war während der wissenschaftlichen Vorträge der 17. MCDC gut gefüllt. © Bundeswehr/Julia Langer, München
Der zweite Tag der 17. MCDC war vor allem durch die Präsentation aktueller Forschungsarbeiten im medizinischen C-Schutz geprägt. In der Auftaktsession „Chemical Warfare Agents: From in vitro to in vivo“ wurden durch Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. Timo Wille (InstPharmToxBw) und Dr. Benjamin Wong (US Army Medical Institute of Chemical Defence, USA) verschiedene experimentelle Methoden vorgestellt, mit denen die toxischen Effekte chemischer Kampfstoffe untersucht und potenzielle neue Therapeutika evaluiert werden können. Dabei zeigte sich auch, dass viele in vitro bzw. ex vivo Modelle zu einer Re-duktion von Tierversuchen in der Arzneimittelentwicklung beitragen können. Dass Tierstudien jedoch noch nicht in allen Bereichen ersetzt werden können, zeigte unter anderem der Beitrag von Dr. Charlotte Whitmore (Defence Science and Technology Laboratory, UK), die über verschiedene Modelle des klinischen und therapeutischen Managements von Opfern einer Nervenkampfstoff-Vergiftung referierte und dabei aussagekräftige Daten aus experimentellen Tierstudien präsentierte. Zum Abschluss der Session stellte Dr. Richard Schoske von der Defence Threat Reduction Agency des Department of Defence (USA) innovative, feldtaugliche Diagnostikgeräte vor, die zu einer schnellen Erkennung einer Kampfstoff-Exposition im Einsatz beitragen sollen.

Die beiden sich anschließenden Vortragsreihen legten den Schwerpunkt auf den derzeitigen Kenntnisstand und die neuen Entwicklungen im Bereich S-Lost- und Nervenkampfstoff-Vergiftungen.

Prof. Dr. Jeffrey Laskin (Rutgers University School of Public Health, USA) und Prof. Dr. Thomas Gudermann (Ludwig Maximilians Universität München) fokussierten hierbei auf den durch S-Lost induzierten zellulären DNA-Schaden und zeigten Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit hinsichtlich der Beeinflussung des Zellzyklus sowie möglichen S-Lost-Bindungsstellen an spezifischen Proteinen. Über zelluläre Vorgänge infolge der durch S-Lost induzierten pulmonalen Inflammation berichtete Prof. Dr. Debra Laskin (Rutgers University School of Public Health, USA), während Dr. Aswin Mangerich von der Universität Konstanz Methoden zum massenspektrometrischen Nachweis einer S-Lost Exposition vorstellte. Abschließend stellte Oberstleutnant Prof. Dr. Annette Schmidt (InstPharmToxBw) die Forschung ihrer Arbeitsgruppe vor. Diese untersucht, inwiefern die zelluläre Seneszenz der Grund für Wundheilungsstörungen ist, die mit einer S-Lost Exposition einhergehen können.

Da die derzeitige Standardtherapie bei Nervenkampfstoffvergiftungen in einigen Fällen nicht effektiv genug ist, wird seit vielen Jahren daran geforscht, neue Therapeutika zu entwickeln bzw. das therapeutische Management der Nervenkampfstoff-Vergiftung zu optimieren. Die bereits eingangs erwähnten katalytischen Bioscavenger stellen derzeit eine der vielversprechendsten Ansätze für neue Therapeutika dar. Interessant waren deshalb die Beiträge von Prof. Dr. Stefan Kubik (Technische Universität Kaiserslautern) und Prof. Dr. Arne Skerra (Technische Universität München), in denen in vitro Wirksamkeitsstudien zu neu entwickelten Small Molecule Bioscavengern präsentiert wurden. Ergänzend berichtete Prof. Dr. Janice Chambers (Mississippi State University, USA) über eine neu entwickelte Generation von sogenannten Oximen, die sich im Falle einer Nervenkampfstoff-Vergiftung vielversprechend als neuroprotektiv zeigten. Abschließend präsentierte Dr. Thomas Seeger (InstPharmToxBw) die Erkenntnisse seiner Arbeitsgruppe zur Wirkungsweise des Nervenkampfstoffs Soman auf die Atmungsmuskulatur.

In der letzten Sitzung der Tagung folgten ausgewählte Vorträge aus verschiedenen Bereichen des medizinischen C-Schutzes in Form von Kurzpräsentationen. Hierbei kam es zu einem spannenden Themenmix aus Fallbeispielen („Acute severe intoxication with cyclopropylfentanyl, a novel synthetic opioid“, Dr. Maren Hermanns-Clausen, Universität Freiburg) und Erfahrungsberichten („Recent sulfur mustard attacks in the Middle East and experiences of Health Professionals“, Priv.-Doz. Dr. Sermet Sezigen, University of Health Sciences, Türkei). Aktuelle in vivo und ex vivo Methoden zur Untersuchung von Vergiftungen mit chemischen Kampfstoffen standen im Fokus von zwei weiteren Vorträgen („Characterizing Carfentanil Intoxication in a Laboratory Primate Model: Behavioural Safety and Efficacy of Naloxone Therapy“, Dr. Todd -Myers, US Army Medical Institute of Chemical Defence, und „Using Precision Cut Lung Slices to evaluate treatment strategies for nerve agents“, Dr. Elisabeth Wigenstam, Swedish Defence Research Agency, Schweden). 

Als Vertreter der Nachwuchswissenschaftler präsentierte Hauptmann d. R. Markus Siegert (InstPharmToxBw) seine Forschungsarbeit zum Thema „Alkylation of Methionine329 in human serum albumin by sulfur mustard“, die Teil seiner Dissertationsarbeit ist. Den Abschluss -bildete mit Kevin Lee (University of Calgary, Kanada) ein weiterer Nachwuchswissenschaftler, der während seines Beitrags zum Thema „Brain perfusion and oxygenation as markers of physiological response to soman exposure in a rat model: A 9.4T MRI and fiber-optic oxygen sensor study“ einen umfangreichen Einblick in die Forschung des kanadischen Kooperationspartners gab.

Poster-Ausstellung

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Die Poster-Ausstellung bot auch während der Pausen Gelegenheit zum ausführlichen fachlichen Dialog. © Bundeswehr/Julia Langer
Mehr als 50 wissenschaftliche Poster waren für die 17. MCDC angenommen worden. Im Ausstellungsbereich hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, in den Vortragspausen mit den Präsentierenden über deren Arbeit zu diskutieren und so über das formale Programm hinaus an der Weiterentwicklung eines internationalen fach-lichen Netzwerks zu arbeiten – ein Ziel, das Veranstaltungen wie die MCDC regelmäßig verfolgen. Diesem Ziel diente auch das Rahmenprogramm der Konferenz.

Rahmenprogramm

Das diesjährige Rahmenprogramm umfasste das Konferenzdinner sowie das sogenannte „Social Event“, das besonders für weitgereiste Gäste immer wieder ein Highlight ist, bietet sich doch die Möglichkeit, auch kulturelle Eindrücke aus dem Gastgeberland mit nach Hause zu nehmen.

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Beim Konferenz-Dinner herrschte eine entspannte Atmosphäre. © Bundeswehr/ Niko Amend
Das Konferenzdinner fand in diesem Jahr in angenehmer Atmosphäre in einem Restaurant im Englischen Garten statt. Ein besonderer Glanzpunkt war die musikalische Begleitung des Abends, die das Gebirgsmusikkorps -Garmisch Partenkirchen gestaltete. Das Bundeswehr--Quintett erfreute die etwa 200 anwesenden Gäste mit peppigen Jazz-Stücken, die dazu einluden, das Tanzbein zu schwingen.

Ein wichtiger Programmpunkt des Abends war zudem die Verleihung der Poster-Preise, die durch Prof. Dr. Martin Wilks (Universität Basel) und Dr. Ligia Fruchtengarten (Medical Director, Brasilien) vorgenommen wurde.

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Robert Brannekämper, Abgeordneter des Bayerischen Landtags, eröffnete das Konferenz-Dinner © Bundeswehr/Niko Amend
Ein besonderer Ehrengast beim Dinner war der Abgeordnete des Bayerischen Landtags, Robert Brannekämper, der schon in vergangenen Jahren an der Tagung teilgenommen hatte und ein kurzes Grußwort an die anwesenden Tagungsgäste richtete. Das wiederholt gezeigte Interesse von Landes- und Bundespolitikerinnen und -politikern an der MCDC unterstreicht die Außenwirkung und die Bedeutung des medizinischen C-Schutzes für den zivilen Bereich.

Für die Teilnehmenden am „Social Event“ ging es am Freitag nach der Tagung mit dem Bus zunächst in Richtung Augsburg. Im nahe gelegenen Ort Kirchheim konnte das Schloss Kirchheim mit seinem beeindruckenden Zedernsaal besichtigt werden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Stadt Augsburg, bei dem die Gäste noch einmal „typisch deutsche“ Küche genießen konnten, teilte sich die Gruppe: Für die einen folgte eine Stadtführung durch Augsburg, die den Golden Saal im Rathaus sowie die Fuggerstadt als Highlights zeigte. Der andere Teil der Gruppe nahm an einer Führung durch das Jüdische Museum und die beeindruckende Synagoge der Stadt Augsburg teil und beschloss den Tag mit einer weiteren Führung durch die Kunstsammlung des Schäzlerpalais.

Fazit

Die 17. Medizinische C-Schutz-Tagung war in mehrfacher Hinsicht ein voller Erfolg. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr konnte sich erneut als hervorragender -Gastgeber für die „International Scientific Community“ erweisen. Die in Vorträgen und Postern dargebotenen Informationen gaben den aktuellen Wissensstand im Fachgebiet wieder und öffneten in einigen Bereichen die Tür zur Lösung von Problemen, mit denen sich die Medizin seit dem ersten Einsatz von chemischen Kampfstoffen im 1. Weltkrieg konfrontiert sieht. Besonders für den wissenschaftlichen Nachwuchs bestand die Möglichkeit, die eigene Forschungsarbeit zu präsentieren, darüber zu diskutieren und so neue Impulse zu erhalten und zu geben. Und nicht zuletzt konnte das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr die auch im internationalen Vergleich ausgezeichnete Fachexpertise, über die der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit dieser Ressort-forschungseinrichtung verfügt, unter Beweis stellen. 


Oberstabsveterinär Dr. Julia Herbert
E-Mail: juliaherbert@bundeswehr.org 

Datum: 09.09.2019

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