Erste Ergebnisse einer Real-World-Evidence-Studie nach 12 Monaten Qdenga®
Prävention wird durch weltweit steigende Dengue-Fallzahlen immer wichtiger
- Beim 25. Forum Reisen und Gesundheit am 8. und 9. März in Berlin präsentierte Prof. Dr. med. Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (BCRT) erste Daten seiner Real-World-Evidence-Studie. Die Teilnehmenden haben anonymisiert einen Online-Fragebogen ausgefüllt. Es wurden weder schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Impfung noch Fälle von schwereren Dengue-Verläufen aufgrund von infektionsverstärkenden Antikörpern (Antibody Dependent Enhancement, ADE) beobachtet.
- In Deutschland steht Reisenden mit Qdenga® seit einem Jahr ein Impfstoff zur Prävention von Dengue zur Verfügung.1 Studiendaten zeigen, dass TAK-003 das Risiko eines Krankenhausaufenthalts aufgrund von Dengue über einen Zeitraum von bis zu 4,5 Jahren nach der 2. Impfung um 84,1 % verringern kann.2
TAK-003 wird zur Prävention von Dengue bei Personen ab 4 Jahren als 0,5-ml-Dosis subkutan im Rahmen eines 2-Dosen-Impfschemas (Monat 0 und 3) verabreicht.1 Eine oft gestellte Frage sei die der Schutzwirkung nach der ersten Impfdosis und ob es möglich sei, vor einer Reise nur die erste Impfdosis zu geben. „Nach der ersten Impfung besteht bereits ein hoher Schutz. Dieser liegt laut Fachinformation bei 81,1 %. Das entspricht einer belastbaren Immunität. Die zweite Impfung ist jedoch nicht zu vernachlässigen“, so Jelinek. Darüber hinaus merkte er an, dass in Brasilien aktuell das erste staatliche Impfprogramm gegen Dengue angelaufen sei. „Die in Brasilien oder anderen endemischen Ländern geimpften Personen bleiben zwischen den beiden Impfungen vor Ort. Wenn ausgeschlossen werden müsste, dass sie sich in der Zeit infizieren, müssten alle Geimpften für drei Monate evakuiert werden.“
Steigende Dengue-Fallzahlen – hohe Dunkelziffer verschärft die Situation
Überträgerinnen des Dengue-Virus sind die vorwiegend tagaktiven Mücken der Gattung Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) und in geringerem Maße Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke). Durch den Klimawandel und die Urbanisierung steigt die weltweite Inzidenz von Dengue weiter an.3,4 Die WHO verweist auf Berechnungen, die von jährlich 390 Millionen Dengue-Virus-Infektionen, davon 96 Millionen symptomatischen, ausgehen.3 Das sollten Reisende bei ihrer Urlaubsplanung im Hinterkopf behalten, denn zu den beliebten Reiseländern gehören auch Dengue-endemische Länder: Deutschlandweit gingen 2023 16,4 % aller Reisen in die Ferne, am häufigsten nach Asien.5 Die Reisedauer verringere das Risiko einer Dengue-Infektion übrigens nicht. „Das Infektionsrisiko ist bei einem Kurztrip genauso groß wie bei einem längeren Aufenthalt“, sagte Jelinek. Dies bestätigt eine GeoSentinel-Analyse von Ralf Huits und Mitarbeitenden aus dem Jahr 2023.6
Aktuelle Dengue-Ausbrüche im Blick haben
„In der reisemedizinischen Beratung ist es enorm wichtig, aktuelle Dengue-Ausbrüche im Blick zu haben“, so Jelinek, „insbesondere in Asien und Lateinamerika gibt es steigende Fallzahlen, aber auch andere Regionen sind betroffen.“
In Brasilien wurden seit Beginn des Jahres fast 1,8 Millionen Verdachtsfälle und 278 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen fast verdreifacht.7
Weitere Informationen finden Sie unter www.dengue.de/fachkreise
[1] Fachinformation Qdenga®, Stand: Dezember 2022.
[2] Tricou, V. et al. Lancet Glob Health. 2024;12(2):e257–70.
[3] WHO: Dengue and severe dengue: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/dengue-and-severe-dengue Letzter Zugriff: Februar 2024.
[4] Murray, NEA. et al. Clin Epidemiol. 2013;5:299–309.
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/290360/umfrage/beliebteste-fernreiseziele-deutscher-touristen-in-2013/ Letzter Zugriff: März 2024.
[6] Huits, R. et al. Ann Intern Med. 2023;176(7):940–948.
[7] https://crm.de/aktuelles/ Letzter Zugriff: März 2024.