Stellenwert der Clamshell-Thorakotomie für die Notfall- und Einsatzchirurgie – eine systematische Literaturübersicht
Christian Beltzer, Kerstin Schwabe, Moritz Witzenhausen, Sebastian Brill, Jan Sölter, Roland Schmidt
Zusammenfassung
Hintergrund: Bei Trauma-Patienten „in extremis“ ist unter bestimmten Bedingungen eine sofortige Notfallthorakotomie indiziert (emergency department thoracotomy, EDT). Hierzu kann die linksseitige anterolaterale Thorakotomie (LAT) oder auch die bilaterale anterolaterale Thorakotomie (Clamshell-Thorakotomie, CST) durchgeführt werden.
Methoden: Anhand der Suchbegriffe „clamshell thoracotomy OR bilateral thoracotomy AND trauma“ wurde eine systematische Literaturrecherche im Zeitraum 2003–2023 in PubMed zur Clamshell-Thorakotomie durchgeführt.
Ergebnisse: 4 Originalarbeiten zur CST wurden in die Auswertung inkludiert. Für die CST ergaben sich gegenüber der LAT schnellere Zeiten bis zur Blutungskontrolle bzw. bis zum aortalen „cross-clamping“. Die CST ermöglicht eine überlegene Exposition und Zugänglichkeit aller thorakalen Strukturen ohne erhöhte Morbidität oder Mortalität im Vergleich zur LAT.
Schlussfolgerung: Die Clamshell-Thorakotomie ist, basierend auf den verfügbaren Daten zum Thema, als Zugang der Wahl bei Patienten mit penetrierenden thorakalen Verletzungen „in extremis“ anzusehen.
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Wehrmedizinische Monatsschrift 5/2023
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. Christian Beltzer
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Klinik II – Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Oberer Eselsberg 40, 89081 Ulm
E-Mail: christianbeltzer@bundeswehr.org