14.09.2018 •

    Eine Standortbestimmung

    6. Arbeitstagung des Kommandos Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung vom 7. – 9. März 2018 in Damp

    „Ganz vorn“ – eine Standortbestimmung lieferte Dr. Armin -Kalinowski, zu diesem Zeitpunkt noch im Rang Generalarzt, zum Auftakt der sechsten Arbeitstagung für Sanitätsoffiziere, die das Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung (Kdo RegSanUstg) vom 7. - 9. März im Kongresszentrum Damp mit rund 250 Teilnehmenden durchführte. Die Referentinnen und Referenten skizzierten mit einem breiten fachlichen Spektrum Situationen im militärischen Alltag und im Einsatz sowie das eigene Rollenverständnis im Sanitätsdienst der Bundeswehr als Bestandteil der internationalen Gemeinschaft.

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    Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel berichtet aus der Führung des Sanitätsdienstes
    „Wir müssen sehen, dass wir vor der Welle bleiben!“ Mit diesen Worten drückte Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, seine Vorstellung für das Kommando aus Diez und den gesamten Sanitätsdienst aus. „Ganz vorn ist ein schönes Motto, beinhaltet aber außer dem Anspruch auch eine riesige Erwartungshaltung. Diesen Spagat kriegen wir hin!“, sagte er und betonte die international anerkannte Führungsposition des Sanitätsdienstes.

    … sich der Rolle bewusst sein

    Mit seiner Eröffnung der Tagung hatte Generalarzt Dr. Kalinowski am 7. März 2018 seine Sicht als Kommandeur des Kdo RegSanUstg erläutert: „Wir sind ganz vorn, weil die Unterstützung kämpfender Verbände im Einsatz und bei Übungen eine herausragende Bedeutung hat.“

    Schließlich sei das Personal der Sanitätsstaffeln Einsatz sowie der Sanitätsversorgungszentren die erste sanitätsdienstliche Ansprechstelle für die Soldatinnen und Soldaten: präventiv, ausbildend und kurativ. Diese Rolle solle im Fokus stehen. Deshalb wurden die 250 Teilnehmenden in sechs Fortbildungsblöcken aufgefordert, über ihr persönliches „Ganz vorn“ mitzudiskutieren.

    Der inzwischen zum Generalstabsarzt beförderte Kommandeur des Kdo RegSanUstg, Dr. Armin Kalinowski, fokussierte auf die Leistungen der Angehörigen seines Kommandobereiches.

    … Stellung beziehen

    Mit den Worten: „Als Rettungsassistent bin ich ganz vorn, wenn ich auf dem Truppenübungsplatz zu einem Unfall gerufen werde!“, startete ein Hauptfeldwebel. Als Einstimmung in die fachliche Weiterbildung gaben er und 17 weitere Soldatinnen und Soldaten ein persönliches Statement ab.

    Es folgten zahlreiche sanitätsdienstliche Aspekte. Hier schilderten die Vortragenden eigene medizinische Erfahrungen vor allem in der Erstversorgung. Sie beschrieben ihre Lösungswege, wie bei Unfällen oder Hitzeschäden auf einem Truppenübungsplatz, aber auch die Herausforderungen, vor denen sie täglich stehen. Das Publikum, insbesondere die sanitätsdienstlichen Verantwortungsträger, folgten den lebhaften Darstellungen mit großem Interesse.

    … auf das Ziel ausgerichtet

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    Oberstarzt Dr. Christian Fürlinger präsentierte Beispiele vom Alltag auf dem Truppenübungsplatz.
    Oberstarzt Dr. Christian Fürlinger vom Sanitätsversorgungszentrum (SanVersZ) Hammelburg erläuterte zum Beispiel die weitere Versorgung eines verunfallten Soldaten mit einer Hämaturie. Im Rahmen einer Sonografie hatte er eine Ruptur am linken oberen Nierenpol festgestellt. Der alarmierte Rettungshubschrauber brachte den Soldaten in die Universitätsklinik Würzburg, wo er erfolgreich behandelt wurde.

    Spannend waren auch die Darstellungen zur Refokussierung in den Teilstreitkräften und deren Erwartungshaltung an den Sanitätsdienst der Zukunft. Dazu beschrieb z. B. Oberfeldarzt Dr. Susanne Firnkes aus der Abteilung Sanitätsdienst des Kommandos Heer in Strausberg ein mögliches Zusammenwirken mit dem Heer als größtem Truppensteller. Hiervon sind gerade die Sanitätsstaffeln Einsatz unmittelbar betroffen, da sie vor allem gemeinsam mit den landgebundenen Streitkräften zum Einsatz kommen.

    … im Blick behalten

    Herausforderungen ganz neuer Art ergeben sich für die Streitkräfte und die sanitätsdienstliche Versorgung auch durch die zunehmende Verwendung von leistungssteigernden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln in der Gesellschaft und damit voraussichtlich auch in der Truppe. „Hirn-Doping“, „Smart Drugs“ und „Metabolische Verstärker“ sind dabei nur einige Aspekte der heute schon möglichen chemischen Manipulation des menschlichen Körpers. Auch die „Non-Target-Analytik“ von unbekannten oder nicht vermuteten Fremdstoffen in Lebensmitteln, Trink- und Abwasser, wie sie von Oberstapotheker Dr. Klaubert für den Fipronil-Nachweis in Hühnereiern vorgestellt wurde, bekommt mit Einsätzen in Ländern mit problematischer Wassergewinnung (wie Mali) unmittelbare Einsatzrelevanz.

    Als Festredner hatten die Organisatoren Wolfgang Kast, Leiter für Gesundheitlichen Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), eingeladen. Er richtete den Blick auf die Zusammenarbeit des DRK mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr bei der Landes- und Bündnisverteidigung.

    … Wahrnehmung und Wertschätzung

    Herausforderungen bei der allgemein- und notfallmedizinischen Erstversorgung im In- und Ausland, im Bereich der zivilmilitärischen Zusammenarbeit bis hin zu Terrorlagen und Aspekte der Wertschätzung von Personal und Fähigkeiten in der regionalen sanitätsdienstlichen Versorgung wurden zum Abschluss der dreitägigen Fortbildung diskutiert. „Unser Sanitätsdienst ist weltspitze. Er bleibt ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal der Bundeswehr. Wir müssen dafür sorgen, dass die so leistungswilligen Menschen, die diesen Status garantieren, wahrgenommen und gegen Anfeindungen von außen geschützt werden!“, lautete der Appell des Kommandeurs Kdo -RegSanUstg.

    Fazit

    Aufmerksames Zuhören und Mitwirken waren gefordert.
    Aufmerksames Zuhören und Mitwirken waren gefordert.
    Die 6. Arbeitstagung des Kdo RegSanUstg stellte hohe Anforderungen sowohl an die Organisatoren als auch an die Vortragenden und alle Teilnehmenden. Es war vor allem die Einbindung aller und die eingeforderte und eingebrachte aktive Mitarbeit, die wichtige Impulse für die Zukunft gaben. Insofern wurde das Motto der Tagung richtig gewählt.

    Die in dieser Ausgabe der Wehrmedizinischen Monatsschrift veröffentlichten Kurzfassungen von Vorträgen sollen den Leserinnen und Lesern, die nicht in Damp dabei sein konnten, einen Eindruck von den Inhalten der Tagung vermitteln.

    Text und Bilder: Pressestelle Kdo RegSanUstg

    Datum: 14.09.2018

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