Der Fachbereich Zahnmedizin als Partner für das zivile Gesundheitssystem

H. Bieber

„Gesund beginnt im Mund“ – ist nicht erst seit dem Tag der Zahngesundheit 2019 ein prägender Bestandteil des zahnärztlichen Selbstverständnisses, sondern gewann auch während der Covid-19-Pandemie als Leitspruch der Zahnärzteschaft noch mehr an Bedeutung. Er spiegelt sehr gut die gemeinsame Basis wider, auf der jegliches zahnärztliche Handeln beruht. Für die seit Jahren hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Zahnmedizin der Bundeswehr, der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) mit deren wissenschaftlichen Gruppierungen ist ein regelmäßiger Meinungs- und Erfahrungsaustausch genauso wichtig wie eine wechselseitige Wertschätzung.

So arbeiten Sanitätsoffiziere in zahlreichen bundeswehrrelevanten Ausschüssen der Bundeszahnärztekammer wie Röntgen, Praxisführung und Hygiene mit und auch der Leitende Zahnarzt der Bundeswehr kann durch regelmäßige Einladungen des Vorstands der Bundeszahnärztekammer die Interessen des Sanitätsdienstes einbringen. Gerade in Zeiten der Pandemie hatte sich dieses überaus bewährt.

Die seit langem bestehende intensive Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zeigt sich unter anderem auch an der im Jahr 2010 vollzogenen Etablierung eines Arbeitskreises Wehrmedizin, der sich intensiv mit besonderen militärisch relevanten fachlichen Fragestellungen beschäftigt. Der Arbeitskreis Wehrmedizin ist allseits anerkannt und zählt mit seinem Symposium, dass alljährlich auf dem Deutschen Zahnärztetag stattfindet, zu einem festen Bestandteil des Programms. Die Kooperation mit Hochschulen und Hochschullehrer*innen, auch durch wissenschaftliche Projekte, betrachten wir als großen Zugewinn für die Weiterentwicklung der Zahnmedizin in der Bundeswehr – ganz im Sinne des Posi­tionspapieres der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: „Es gibt nur eine Zahnmedizin“.

Qualitätsmanagement spielt im Fachbereich Zahnmedizin der Bundeswehr schon immer eine wichtige Rolle. Daher sind wir überaus stolz, dass wir nahezu seit Beginn der Entwicklung des Zahnärztlichen Qualitätsmanagementsystem (ZQMS) uns als Fachbereich in diesem Projekt beteiligen konnten. ZQMS wurde durch eine Initiative der Landeszahnärztekammer Hessen ins Leben gerufen, von Zahnärzt*innen für Zahnärzt*innen entwickelt und ist daher auf die besonderen Bedürfnisse der ambulanten zahnärztlichen Praxis, damit auch der Bundeswehr, zugeschnitten.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der BZÄK
Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der BZÄK
Quelle: Lopata/Axentis

Mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung verbindet uns mehr als der Sicherstellungsauftrag gemäß §75 (3) Sozialgesetzbuch V. So können sich Soldat*innen, deren Versorgung in den eigenen Einrichtungen nicht möglich ist, auf eine Behandlung im zivilen Bereich verlassen. Zusätzlich bringt sich die Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ebenso gewinnbringend und zielführend in eine fachlich sinnvolle Gestaltung von Regelungen und Normen ein.

Es ist sehr erfreulich, dass der Fachbereich auf so viele zivile Ansprechpartner und Mitstreiter zählen kann, die ihn regelmäßig auf unterschiedliche Weise unterstützen, ihm mit Rat und Tat jederzeit kompetent beiseite stehen und überaus interessiert daran sind, an dessen Erfahrungen teilzuhaben. 


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