Das Engagement des Sanitätsunterstützungszentrums München bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2018
Sanitätsunterstützungszentrum München
Einleitung
Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) als weltpolitische „Hochwertveranstaltung“ findet seit 1963 (fast) jährlich in der ersten Februarhälfte statt. Hierbei wird „außerhalb des Protokolls“ über Problemfelder internationaler Politik, welche im Zusammenhang mit Verteidigungs- und Sicherheitspolitik stehen, diskutiert, um so einen Beitrag zur globalen Konfliktvermeidung zu leisten.
Die MSC wird durch die MSC-Stiftung ausgerichtet. Unter den etwa 450 Teilnehmern sind Staatspräsidenten, Spitzenpolitiker, Botschafter, hochrangige Militärs, Sicherheitsexperten, Vertreter von internationalen Organisationen, Wissenschaft und Wirtschaft aus den Mitgliedsländern der NATO und der Europäischen Union, aber auch aus anderen Ländern, wie Russland, der Volksrepublik China, Japan und Indien. Angehörige der Bundeswehr werden vielfältig unter der ablauforganisatorischen FF des Landeskommandos Bayern eingesetzt, unter anderem im Personenschutz, bei der VIP-Betreuung und als Verantwortliche für die sanitätsdienstliche Versorgung. Diese wird seit 2015 durch die regionale Sanitätseinrichtung „vor Ort“, das Sanitätsunterstützungszentrum (SanUstgZ) München geleistet. Zuvor waren das Fachsanitätszentrum München bzw. die Abteilung Sanitätsdienst des Wehrbereichskommandos IV bis zu dessen Auflösung im Jahre 2012 hierfür zuständig.Ablauf
Zur Durchführung der sanitätsdienstlichen Versorgung sind folgende Fähigkeiten notwendig:
- Kennen und Beherrschen von
- notfall- und katastrophenmedizinischen Algorithmen und
- fachlichen Standards der Allgemeinmedizin/primärärztlichen Versorgung;
- Kenntnisse der zivil-militärischen Vernetzung und des Zusammenwirkens mit Dienstleistern des zivilen Gesundheitswesens vor Ort.
Während des „MSC-Wochenendes“ waren im 24/7-Modus zwischen 3 und 5 Rettungsteams (1 Sanitätsstabsoffizier Arzt Notfallmedizin und 1 Sanitätsfeldwebel Rettungsassistent/ Notfallsanitäter) im Einsatz, die im Rotationsverfahren an den jeweiligen Veranstaltungsorten eingesetzt waren.
Darüber hinaus musste täglich in der Zeit von 08:00 - 20:00 Uhr eine primärärztliche Behandlungseinrichtung für allgemeinmedizinische Erkrankungen, wie z. B. Infekte der oberen Luftwege, vorgehalten werden. Diese war im Tagungshotel eingerichtet.
Es bestand ständiger Funkkontakt zum Leitungsstab des Landeskommandos Bayern. Hierhin wurden auch alle Einsätze/Vorkommnisse/Ereignisse gemeldet. Für den Fall der Übergabe eines Patienten an den zivilen Rettungsdienst war eine höchsten Sicherheitsstandards genügende Übergabeprozedur eingeübt worden.
Fazit
Die Übertragung der medizinischen Versorgung an den Sanitätsdienst der Bundeswehr erwies sich für beide Seiten als gewinnbringend. Angehörigen des Sanitätsdienstes bieten Großveranstaltungen wie die MSC die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten noch einmal einzuüben und im Bedarfsfall anzuwenden. Dies erfolgt auch stringent im Verbund mit Akteuren des zivilen Gesundheitswesens.
Der „anderen Seite“ (Organisation MSC) bietet der Sanitätsdienst Kompetenzen an, welche durch zivile Institutionen nicht in adäquatem Maße abgebildet werden können (z. B. notfallmedizinische Versorgung in Bedrohungslagen). Daher ist das Engagement des Sanitätsdienstes bei der MSC mit einer guten Außenwirkung für die Bundeswehr insgesamt und insbesondere für den Sanitätsdienst verbunden.
Oberfeldarzt Dr. Roland Vogl
E-Mail: roland1vogl@bundeswehr.org
Datum: 13.12.2018