Kieferorthopädische Zahnbewegung führt zum Knochenverlust am Implantat
Ein Fallbericht
Zusammenfassung
Der Einsatz der Kieferorthopädie zur Veränderung der Zahnstellung ist ein etabliertes Verfahren auch bei Soldaten in der Bundeswehr. Unterschiedliche Mechanismen sind für den Umbau der beteiligten Strukturen verantwortlich. Knochenauf- und abbau erfolgen simultan und zeitgleich verändert sich ebenfalls der Faserapparat. Dabei werden kontrollierte Kräfte eingesetzt, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Wirken diese Kräfte in direkter Nachbarschaft zu einem dentalen Implantat ein, stellt sich die Frage, was mit dem Knochen am Implantat passiert. Dieser ist nicht mittels eines Faserapparates an das Implantat angebunden, sondern steht in direktem Kontakt zu diesem. Wenn jetzt Zugkräfte auf den Knochen einwirken, so folgt dieser der Zahnbewegung. Durch orthodontische Zahnbewegung in direkter Nachbarschaft zu einem Implantat kann ein Knochenabbau induziert werden, der eine umfangreiche weitere Behandlung erfordert und in aufwendigen Maßnahmen zur prothetischen Rehabilitation enden kann.
Der in diesem Beitrag vorgestellte Fall macht dieses deutlich.
Wehrmedizinische Monatsschrift 10-11/2020
Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. Marcus Schiller
Sanitätsversorgungszentrum Seedorf
Oralchirurgie
Twistenberg 120, 27404 Seedorf
E-Mail: marcusschiller@bundeswehr.org