15.07.2025 •

Zähneknirschen und Trauma: Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Bruxismus und PTBS

Christian Justenhoven, Michael Lüpke, Thomas Beikler

Der Artikel widmet sich der Untersuchung potenzieller Verbindungen zwischen Bruxismus, umgangssprachlich oft als Zähneknirschen bezeichnet, und der Posttraumatischen Belastungsstörung. Ziel ist es, eine interdisziplinäre Perspektive zwischen Zahnmedizin und Psychologie zu etablieren, um ein besseres Verständnis und innovative Therapieansätze für beide Zustände zu fördern. Die Arbeit basiert auf einer strukturierten Literaturrecherche und einer quantitativen Analyse von Begriffen, sogenannter „cues“, aus den beiden Forschungsfeldern.

Die Beschreibung von Bruxismus reicht weit zurück: Bereits vor über 2000 Jahren wurde das Zähneknirschen in chinesischen medizinischen Schriften dokumentiert. Xu Shen definierte im „Shuowen Jiezi“ (um 100 n. Chr.) das Zeichenals das Zusammenbeißen der Zähne. 610 n. Chr. beschrieb Chao Yuanfang im „Zhubing yuanhou lun“ das nächtliche Zähneknirschen und führte es auf eine Unterversorgung der Lebensenergie Qi im Körper und Blutstau zurück. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit blieb es ein bekanntes, aber wenig systematisch erforschtes Phänomen.

Erst im 20. Jahrhundert erhielt Zähneknirschen, wie Bruxismus umgangssprachlich bezeichnet wird, eine wissenschaftlichere Betrachtung: 1907 prägten die Neurowissenschaftler Marie und Pietkiewicz den französischen Begriff „Bruxomanie“. 1931 führte der US-amerikanische Psychiater Bertrand Frohman den Begriff „Bruxismus“ ein, abgeleitet vom griechischen „brychien odontas“ (Zähne zusammenbeißen). Sigmund Freud sah Bruxismus im Rahmen seiner psychoanalytischen Theorie als Ausdruck psychischer Konflikte und als Teil der psychosexuellen Entwicklung. Zwischen den 1960er und 2000er-Jahren dominierte in der Forschung die Theorie, dass Fehlstellungen der Zähne die Hauptursache von Bruxismus seien, was zu Behandlungen mit Aufbissschienen und Fehlstellungskorrekturen führte.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.



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