12.12.2023 •

Durch dienstliche UV-Exposition bedingter Hautkrebs bei militärischem Personal der Bundeswehr

Maria Conrad, Elmar Elsner, Staffan Vandersee

Hintergrund: Chronische Sonnenexposition ist ein gut untersuchter Risikofaktor für die Entstehung von berufsbedingtem Hautkrebs. Mehrere internationale Studien deuten darauf hin, dass Militärangehörige im Dienst ein erhöhtes Risiko aufzeigen, an melanozytären und nicht-melanozytären Hauttumoren zu erkranken.

Methoden: Im Zeitraum 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2022 wurden retrospektiv Daten von Soldatinnen und Soldaten1, welche in der dermatologischen Fachuntersuchungsstelle im Bundeswehrkrankenhaus Berlin ein Hautkrebsscreening als Präventivmaßnahme erhielten, mit identifizierten kutanen Malignomen korreliert. Erhoben wurden demografische Basisdaten sowie histopathologische Befunde der Patienten.

Ergebnisse: In den Jahren 2017 bis 2022 wurden bei 4,9 % des Gesamtkollektivs neue Fälle von melanozytärem und nicht- melanozytärem Hautkrebs registriert (n = 338/6915). Der Anteil an erkrankten Männern lag bei 5,4 % (n = 313/5925), der Frauenanteil bei 2,5 % (n = 25/990) mit einem Medianalter bei Diagnosestellung von 39 Jahren bei beiden Geschlechtern. Männliche Soldaten waren bei Diagnosestellung signifikant älter als weibliche (50,1 vs. 38,9 Jahre).

Schlussfolgerungen: Die Prävalenz von 4,9 % in dieser Kohorte ist alarmierend. Es sind zukünftig prospektive Studien notwendig, um genauere Daten zu kutanen Malignomen bei Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und nachfolgend ein potenzielles Risiko durch chronische UV-Exposition im Dienst zu erfassen.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Verwandte Artikel

Gruppenerkrankung an Raupendermatitis durch den Kiefernprozessionsspinner

Gruppenerkrankung an Raupendermatitis durch den Kiefernprozessionsspinner

Die Hauptverursacher der Raupendermatitis in Deutschland, der Eichenprozessionsspinner (EPS) und der Kiefernprozessionsspinner (KPS) weisen artspezifische Unterschiede auf. Das Verbreitungsgebiet betrifft Mittel- und Nordeuropa.

Wehrmedizinische Monatsschrift 3/2024

Glycopyrronium – neue Therapieoptionen bei Hyperhydrosis

Glycopyrronium – neue Therapieoptionen bei Hyperhydrosis

Die Perspiration ist ein physiologischer Vorgang zur Thermoregulation des Körpers. Sollte dieser Vorgang jedoch aufgrund einer generalisierten oder fokalen Überfunktion cholinerger Rezeptoren der Schweißdrüsen zu einer erhöhten...

Wehrmedizinische Monatsschrift 12/2023

Ruxolitinib – eine neue Hoffnung für Patienten mit Vitiligo

Ruxolitinib – eine neue Hoffnung für Patienten mit Vitiligo

Die Vitiligo, häufig auch unter dem Synonym „Weißfleckenkrankheit“ bekannt, ist eine chronische Erkrankung der Haut, bei der es unter Einfluss verschiedener Faktoren zu Funktionsverlust und Zerstörung von Melanozyten in der Epidermis und in...

Wehrmedizinische Monatsschrift 12/2023

Meist gelesene Artikel