Durch dienstliche UV-Exposition bedingter Hautkrebs bei militärischem Personal der Bundeswehr
Maria Conrad, Elmar Elsner, Staffan Vandersee
Hintergrund: Chronische Sonnenexposition ist ein gut untersuchter Risikofaktor für die Entstehung von berufsbedingtem Hautkrebs. Mehrere internationale Studien deuten darauf hin, dass Militärangehörige im Dienst ein erhöhtes Risiko aufzeigen, an melanozytären und nicht-melanozytären Hauttumoren zu erkranken.
Methoden: Im Zeitraum 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2022 wurden retrospektiv Daten von Soldatinnen und Soldaten1, welche in der dermatologischen Fachuntersuchungsstelle im Bundeswehrkrankenhaus Berlin ein Hautkrebsscreening als Präventivmaßnahme erhielten, mit identifizierten kutanen Malignomen korreliert. Erhoben wurden demografische Basisdaten sowie histopathologische Befunde der Patienten.
Ergebnisse: In den Jahren 2017 bis 2022 wurden bei 4,9 % des Gesamtkollektivs neue Fälle von melanozytärem und nicht- melanozytärem Hautkrebs registriert (n = 338/6915). Der Anteil an erkrankten Männern lag bei 5,4 % (n = 313/5925), der Frauenanteil bei 2,5 % (n = 25/990) mit einem Medianalter bei Diagnosestellung von 39 Jahren bei beiden Geschlechtern. Männliche Soldaten waren bei Diagnosestellung signifikant älter als weibliche (50,1 vs. 38,9 Jahre).
Schlussfolgerungen: Die Prävalenz von 4,9 % in dieser Kohorte ist alarmierend. Es sind zukünftig prospektive Studien notwendig, um genauere Daten zu kutanen Malignomen bei Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und nachfolgend ein potenzielles Risiko durch chronische UV-Exposition im Dienst zu erfassen.
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Wehrmedizinische Monatsschrift 12/2023
Für die Verfasser
Oberstabsarzt Maria Conrad
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Klinik III – Dermatologie, Venerologie, Allergologie
Scharnhorststraße 13, 10115 Berlin
E-Mail: mariaconrad@bundeswehr.org