13.12.2021 •

    Abschlussappell des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan

    Bericht und offene Gedanken an unsere Kameradinnen und Kameraden des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

    J. Backus

    Bundeswehr / S . Wilke

    Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,

    es wäre schlichtweg falsch zu schreiben, dass wir als Vertreter des Sanitätsdienstes beim zentralen Abschlussappell des Afghanistaneinsatzes mit leichtem Herzen angereist wären. War doch das Ziel, die Stabilisierung des Staates Afghanistan auf dem Weg in eine bessere, vielleicht sogar demokratische Zukunft zu begleiten, wenige Wochen vor dem Appell augenscheinlich verloren gegangen. Waren doch die Presse und sozialen Medien über das plötzliche Ende des Einsatzes mit all seinen Folgen wie ein „gefühltes Desaster“ auch auf die Bundeswehr eingeprasselt.

    Es war wohl eine Mischung aus Trotz und der Zuversicht, einige Kameraden aus den Einsätzen nach Langem wiederzusehen, einem vielleicht versteckten Stolz auf die eigene Zeit in diesem Land und das Pflichtbewusstsein denjenigen gegenüber, die nicht mehr selbst kommen konnten, die einen auf den Weg nach Berlin führte. Nicht wenige hatten eine Veranstaltung erwartet, die ohne echten Tiefgang ein paar nette Worte, politisch opportun und im schlimmsten Fall Schönfärberei beinhalten würde. Vielleicht ergab sich aber die Möglichkeit, nach Dienst eine Berliner Currywurst mit den Kameraden zu essen oder so. Damit hätte die Reise doch auch etwas Gutes gehabt – so oder so ähnlich war wohl bei vielen die Ausgangslage.

    Schon im ersten Gespräch mit den Kameraden in Berlin zeigte sich: Keiner von uns beneidete die Redenschreiber der Verteidigungsministerin und des Bundespräsidenten um ihre Aufgabe bei der Vorbereitung der Texte für diesen Tag – einen Tag, der sich immer mehr in den politischen Fokus der gesamten Republik vorarbeitete und damit 20 Jahre Einsatz, Pflichtbewusstsein und treue Auftragserfüllung der Bundeswehr gegenüber ihrem Land in eine angemessene öffentliche Beachtung rückte.

    Wie würdig dieser Tag von allen Beteiligten empfunden wurde, war vorher nicht abzusehen.

    Die ausführliche Rede lesen Sie hier.


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