Reduzierung von Verletzungen mit dem Elektrohydraulischen System in Dänemark
Einjährige retrospektive Datenauswertung von Verletzungen die durch Fahrtragen verursacht wurden. Untersucht wurden zwei Gruppen, die verschieden Patiententransportsysteme verwendeten.
Für Fachkräfte in der Notfallmedizin ist der Transport von Patienten eine Routineaufgabe, die körperlich höchste Anforderungen stellen kann. Es ist bekannt, dass Fachkräfte der Notfallmedizin häufig von Schädigungen des Bewegungsapparats in Rücken, Schultern, Knien und Beinen berichten, da sie Patienten heben, tragen oder umbetten müssen.1
Patiententransportprozesse und vor allem das Equipment bieten zunehmend mehr Optimierungspotential, was eine bessere Arbeitsumgebung für Sanitäter und andere medizinische Fachkräfte schaen kann. Laut einer in der Fachliteratur beschriebenen Vorher-/Nachher-Analyse zufolge kann der Einsatz einer elektrisch betriebenen Transportausstattung die Zahl von Arbeitsunfällen in Verbindung mit Fahrtragen um etwa 70 % senken.2
Ergebnisse
Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen im Jahr 2016 durch einen Anbieter von Rettungsdiensten. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 28 durch Fahrtragen bedingte Verletzungen und 320 daraus resultierende Krankheitstage erfasst. Die Zahl der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen war in der Gruppe, die manuelle Fahrtragen verwendeten, 3,5 mal so hoch wie in der Gruppe, die elektrische Systeme nutzte (Abb. 1).Die Zahl der Krankheitstage aufgrund dieser Verletzungen war zudem 5,7 Mal so hoch (Abb. 2)
Ergebnisse
Die Zahl der Einsatzstunden für Sanitäter im Jahr 2016 war in beiden Gruppen etwa ähnlich (manuelle Fahrtragen 584.639 Stunden verglichen mit 557.824 Stunden für Power-PRO XT/Power-LOAD). Daher ändert sich das 1,08 Verhältnis der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen und der Einsatzstunden beim Vergleich von Verletzungen und Krankentagen nicht wesentlich (Abb. 3 und Abb. 4).Für die nächste Auswertung, die in zwei Jahren geplant ist, werden weitere Daten erhoben.
Materialien und Methoden
In dieser retrospektiven Datenauswertung, die gemeinsam mit dem dänischen Rettungsdienstanbieter Falck erfolgte, hatte Stryker die Möglichkeit, bei einem Rettungsdienstanbieter über den Zeitraum eines Jahres die Zahl der Arbeitsunfälle in Verbindung mit Fahrtragen zu vergleichen.
Erfasst wurden Daten für Anwender von manuellen Fahrtragen in Jütland und für Anwender von elektrisch betriebenen Fahrtragen mit Ladesystem (Stryker Power-PRO XT & Power-LOAD) in Seeland - in einer vergleichbaren Arbeitsumgebung und im selben Zeitraum. Es erfolgte ein retrospektiver Vergleich der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen im Jahr 2016 bei Falck (Dänemark) in den oben genannten Regionen, die jeweils manuelle oder elektrisch betriebene Fahrtragen mit Ladesystemen verwendeten.
Um zu entscheiden, welche Verletzungen der Sanitäter durch Fahrtragen bedingt einzustufen sind, überprüft Falck durchgehend alle Verletzungsbeschreibungen aus den Meldungen manuell, um zu ermitteln, ob diese in Verbindung mit der Handhabung von Fahrtragen definiert werden können. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wurde in beiden Gruppen die Zahl der Einsatzstunden der Rettungsfahrzeuge (Stunden, die die Sanitäter tatsächlich auf Fahrten im Rettungsfahrzeug verbrachten) herangezogen. Zudemwurde die Zahl der Krankheitstage mit der Zahl der Einsatzstunden verglichen.
Diskussion
Beim Vergleich der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen in beiden Gruppen wurden in der Gruppe mit elektrisch betriebenen Systemen 71 % weniger Verletzungen verzeichnet. Diese Werte fallen ähnlich aus, wie die von Studnek et al (70 %) und Armstrong et al (78 %) nach Einführung von elektrisch betriebenen Systemen erfassten.2,3
Auch die Zahl der Krankheitstage aufgrund der gemeldeten Verletzungen in Verbindung mit Fahrtragen lag in der Gruppe, die elektrische Systeme verwendeten, um 82 % niedriger.
Diese Auswertung unterliegt Einschränkungen, z. B. aufgrund der niedrigen Gesamtzahl der durch Fahrtragen bedingten Verletzungen innerhalb eines Jahres und der Schwierigkeiten beim Vergleich der Auswirkungen unterschiedlicher Verletzungen sowie im Hinblick auf andere Faktoren wie Alter und medizinische Vorgeschichte der Patienten, die nicht berücksichtigt wurden.Diese Aspekte können zu der großen Varianz der Krankheitstage pro Verletzung in den ausgewerteten Daten beitragen (Bereich von 0-180 Tagen). Zudem erfolgte keine Differenzierung beim Schweregrad der Verletzungen, so dass sich die Krankheitstage zwischen den Gruppen nur schwer vergleichen lassen.
Literaturhinweise:
1: Emergency Services: A Literature Review on Occupational Safety and Health Risks 2010, online unter https://osha.europa.eu/en/tools-and-publications/publications/literature_reviews/emergency_services_occupational_safety_and_health_risks
2: Studnek, J.R., Crawford, J., Mac, Fernandez, A.R., 2012. Evaluation of occupational injuries in an urban emergency medical services system before and after implementation of electrically powered stretchers. Appl. Ergon. Online unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=21632034
3: Armstrong DP, Ferron R, Taylor C, McLeod B, Fletcher S, MacPhee RS, Fischer SL, 2017. Implementing powered stretcher and load systems was a cost e ective intervention to reduce the incidence rates of stretcher related injuries in aparamedic service. Online unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=28411738 Dieses Dokument ist nur für Personen aus medizinischen Fachkreisen bestimmt. Der medizinischen Fachkraft obliegt die Entscheidung für oder gegen die Verwendung bestimmter Produkte und Operationstechniken im individuellen Patientenfall. Stryker erteilt insofern keinen medizinischen Rat und empfiehlt eingehende Produktschulungen und Trainings vor der Verwendung der jeweiligen Produkte. Die hierin enthaltenen Informationen sind dazu bestimmt, die Bandbreite des Stryker-Produktangebots darzustellen. Vor der Verwendung eines Stryker-Produkts muss der behandelnde Arzt stets die Packungsbeilage, das Produktetikett und/oder die Bedienungsanleitung beachten. Die dargestellten Produkte sind möglicherweise nicht in allen Ländern erhältlich, da die Verfügbarkeit von Produkten regulatorischen Einschränkungen und medizinischen Standards der einzelnen Märkte unterliegt.
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Datum: 01.11.2018