Im Schulterschluss – die Bundeswehrkrankenhäuser in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie

Daniel Mathies¹, Manuel Döhl¹², Johanna Vonderhecken¹, Maximilian Schreiner³, Klaus Hartmann⁴, Bernhard Klein⁵, Ulrike Runge⁵, Christina Mayer⁶, Norman Schmidt-Franke⁷, Klaas Oltmanns⁸, Franziska Keidel⁸, Dominic Rauschning¹

¹ BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz, Klinik I – Innere Medizin
² BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz, Abteilung XXI – Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
³ Bundeswehrkrankenhaus Berlin,Klinik I – Innere Medizin
⁴ Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Abteilung für Zentrales Klinisches Prozess-, Leistungs- und Ressourcenmanagement
⁵ Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Zentrales Klinisches Prozess-, Leistungs- und Ressourcenmanagement
⁶ Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik I – Innere Medizin
⁷ Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung für Zentrales Klinisches Prozess-, Leistungs- und Ressourcenmanagement
⁸ Bundeswehrkrankenhaus Westerstede, Klinik I – Innere Medizin

Zusammenfassung

Photo
Eigenherstellung von Desinfektionsmittel in der Apotheke des BwKrhs HH
Die durch das SARS-CoV-2 verursachte, als COVID-19 bezeichnete Infektion zeigt seit dem Ausbruch Ende 2019 einen pandemischen Verlauf und ist aktuell eines der führenden medizinischen und gesellschaftspolitischen Themen. Wesentlicher Bestandteil der Diskussion sind dabei epidemiologische Faktoren und die für die Therapie beanspruchten Ressourcen sowie eine kontinuierliche Re-Evaluation einschneidender Beschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung.

Dieser Artikel stellt die teils sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen dar, unter denen die Bundeswehrkrankenhäuser diese Aufgabe meistern mussten, und erarbeitet die dabei beschrittenen Wege und Ergebnisse im bisherigen Verlauf der Pandemie in Deutschland. Ein allen gemeinsamer Ansatz war hierbei insbesondere, Strukturen zur Absonderung und getrennten Versorgung von Patienten zu schaffen. Dies gelang nur, indem sämtliche in den Häusern vorhandene Ressourcen mobilisiert wurden.

Es wurden Daten aus allen Bundeswehrkranken­häusern gesammelt und in Kooperation ausgewertet. Aufgrund der signifikanten Unterschiede in den Grund­voraussetzungen ist ein Vergleich der Ver­sor­gungs­qualität zwischen den Häusern nicht möglich und ­explizit nicht intendiert. Im Verbund wurden 148 COVID-19-Patienten behandelt, von denen 31,8 % einen kritischen Verlauf entwickelten und 81,6 % überlebten. Die Ergebnisse ähneln denen vergleichbarer Kohorten aus Deutschland, international finden sich allerdings teils deutliche Abweichungen.

Bei Drucklegung (1. August 2020) ist dies die größte ­publizierte Kohorte eines deutschen Klinikverbunds. Sie unterstreicht neben weiteren Arbeiten militärischer Einrichtungen die wissenschaftliche Relevanz von Arbeiten aus dem Bereich der Streitkräfte. Der Verlauf der Corona-Pandemie und die zu lösenden Herausforderungen verdeutlichen vor dem Hintergrund weltweiter Einsätze in einer hochvernetzten Gesellschaft aber auch den Bedarf an infektiologischen Kompetenzen und einer entsprechenden Infrastruktur für die Bundeswehr.

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Datum: 02.09.2020

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