Flugmedizinisch relevante Zufallsbefunde in der bildgebenden Diagnostik

Sven-Erik Sönksen, Sven Kühn, Stephan Waldeck, Hans-Jürgen Noblé

Einleitung

Seit mehr als 60 Jahren werden im Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) in Fürstenfeldbruck (FFB) die Einstellungsuntersuchungen für das fliegende Personal der Bundeswehr durchgeführt. In der Regel durchlaufen die gesunden jungen Probandinnen und Probanden ein mehrtägiges interdisziplinäres Assessment. Nach der flugpsychologischen Testung erfolgt die flugmedizinische Untersuchung gemäß der aktuellen Zentralvorschrift A1–831/0–4008 „Wehrfliegerverwendungsfähigkeit (WFV) und weitere Tauglichkeitsbegutachtungen von Luftfahrtpersonal“. Diese fach­ärztliche Untersuchung erfolgt in den Gebieten der Neurologie und Psychiatrie, Orthopädie und Anthropometrie, Augenheilkunde, Inneren Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Zahnheilkunde sowie Radiologie. Im Rahmen der Überprüfung für die WFV erfolgt eine Ganzkörper-MRT-Untersuchung der Neuroachse und Wirbelsäule.

Die Untersuchung von gesunden Personen führt regelhaft zu Zufallsbefunden, sogenannten „Incidental Findings“, welche einer klinischen als auch flugmedizinischen Einordnung bedürfen. Diese Befunde werden arbeitstäglich in der interdisziplinären Fallkonferenz des ZentrLuRMedLw vorgestellt und mit allen Fachdisziplinen der Flugmedizin diskutiert und bewertet. Bei komplexen und klinisch schwierig einzuordnenden Kasuistiken können die auffälligen Befunde darüber hinaus im Bundeswehrzentralkrankenhaus (BwZKrhs) in Koblenz in der wöchentlich stattfindenden neuroradiologischen Fallkonferenz vorgestellt werden. Unter der Leitung des Direktors der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Oberstarzt Dr. Waldeck, werden diese Fälle in einer Fachkonferenz der Neurologie, Neurochirurgie und (Neuro-)Radiologie sowie mit Experten weiterer betroffener klinischer Disziplinen diskutiert. Die Beschlüsse/Empfehlungen des Expertengremiums werden anschließend im ZentrLuRMedLw vorgestellt und flugmedizinisch beurteilt.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Verwandte Artikel

CAE C-130 Aero Medical Trainer

CAE C-130 Aero Medical Trainer

Military aeromedical evacuation and air ambulance crews need to be prepared to handle a range of patient medical issues that may occur in-flight.

Beanspruchung der Halswirbelsäule bei Eurofighter-Piloten unter „high-Gz“ im Realflu

Beanspruchung der Halswirbelsäule bei Eurofighter-Piloten unter „high-Gz“ im Realflu

Kampfpiloten sind in Abhängigkeit vom Luftfahrzeugmuster und ihrem jeweiligen fliegerischen Auftrag ­Beschleunigungen im Bereich des 5- bis 9-fachen der Erdbeschleunigung ausgesetzt.

Wehrmedizinische Monatsschrift 5/2022

Drohnenschwärme  - Wie wird die ­Zukunft der Mensch-Maschine-­Interaktion aussehen?

Drohnenschwärme - Wie wird die ­Zukunft der Mensch-Maschine-­Interaktion aussehen?

Drohnen als Schwarm einzusetzen ist ein noch recht junger, aber rapide wachsender Forschungsbereich. Dabei stellt sich aus fliegerpsychologischer Sicht bereits in der Entwicklungsphase dieser Drohnenschwärme die Frage, wie die Schnittstelle...

Meist gelesene Artikel

Photo

So geht Wundbehandlung heute

Eine Umfrage zeigt, dass beim Thema Wundbehandlung nach wie vor erhöhter Aufklärungsbedarf bei Patienten besteht: Demnach versorgen mehr als zwei Drittel der Befragten ihre Alltagsverletzungen…