03.12.2024 •

Evidenz in der Suchtprävention im militärischen Kontext

Markus Staudt, Nadine Hartmann, Manuela Andrea Hoffmann

Der Soldatenberuf ist geprägt von Veränderungsprozessen, die sowohl den Dienstalltag als auch das persönliche Umfeld betreffen. Insbesondere bei Auslandseinsätzen treten Gefühlswahrnehmungen wie „Gefahr und Lebensbedrohlichkeit“, aber auch „Monotonie und Langeweile“, bei gleichzeitigem Getrenntsein vom vertrauten Umfeld, auf. Diese Extreme erzeugen innere Spannungen und können zu Verhaltensweisen wie beispielsweise häufigeres Rauchen, ein Abreagieren am Computer an mehreren aufeinander folgenden Nächten oder das Überschreiten der gültigen Alkohol-Regel führen.

Der Einstieg in eine Sucht ist schleichend und multifaktoriell. Im vertrauten Umfeld berichten Einsatzrückkehrer über „Experimente“. Meist werden hierbei verfügbare, legale Substanzen zweckentfremdet und zu Rauschzwecken eingesetzt. Exemplarisch wurde das Rauchen von Schmerzmedikamenten („Joint“), das Mischen von Desinfektionsmitteln mit alkoholischen Getränken oder sogar die orale Aufnahme eines Extraktes aus Schuhcreme(!) genannt. Dass dieses Verhalten nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch ein Dienstvergehen ist, erklärt sich von selbst.

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