Marinesanitätsdienst im Ersten Weltkrieg
Aus der Sanitätsakademie der Bundeswehr (Kommandeurin: Generalstabsarzt Dr. Erika Franke)
V. Hartmann
Zusammenfassung
Der Marinesanitätsdienst ging personell, materiell und organisatorisch sehr gut vorbereitet in den Ersten Weltkrieg. In Abhängigkeit von der Seekriegsstrategie wurde der Fokus auf die Erstversorgung der Besatzungsangehörigen der Flotte, den Betrieb von Lazarettschiffen und Marinelazaretten gesetzt. Im Laufe es Krieges kamen Herausforderungen im U-Bootsanitätsdienst hinzu. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit des Marinesanitätsdienstes lag in der Analyse der auf See üblichen Waffenwirkung, der Untersuchung von speziellen Verwundungsmustern und der Umsetzung neuer präventiver Verfahren an Bord. Als Besonderheit wurden nur aus der Segelschifffahrt bekannte Avitaminosen bei Besatzungen von Hilfskreuzern mit langer Stehzeit in See beobachtet.
Schlagworte: Erster Weltkrieg, Marinesanitätsdienst, Gefechtssanitätsdienst an Bord, Versorgung von Verwundeten, Lazarettschiffe, Marinelazarette, Traumatisierung, Verwundungen
Summary
In WW I the German Navy Medical Service started with best conditions in personal, sick bay devices and organizational structures. The German naval strategy based on a decisive battle between heavy warships. Therefore ensuring a comprehensive rescue chain onboard and effective management of injuries had an eminent importance for medical service. A system of hospital ships and navy hospitals in coast areas were established. During the war the importance of submarine warfare raised and required first elements of a comprehensive submarine medical service. Detailed analyses were made in the fields of naval weapon destructions, medical treatment of casualties and establishing preventive medicine measures onboard. Also the article describes some cases of avitaminosis onboard German auxiliary cruisers in long term missions abroad.
Keywords: Great War, navy medical service, medical service in action, treatment of casualties, hospital ships, navy hospitals, preventive medicine, injury, trauma
“Es war ein gewaltiger Eindruck, dem sich keiner entziehen konnte, der es miterlebte, als nach der atemraubenden Hast des Aufmarsches die deutschen und britischen Schlachtkreuzer, die mächtigsten und schönsten Schiffe beider Flotten, in majestätischer Sicherheit, wie ‘das Schicksal selbst’, zur Gefechtslinie einschwenkten und dem ersten Donner der Geschütze Augenblicke größter Ruhe und Zusammenfassung aller Kräfte voraus-gingen. [1, S. 58]
Die Flotte im Krieg
Dieser Augenzeugenbericht schildert den Beginn der größten Seeschlacht des 20. Jahrhunderts um 04.20 Uhr des 31. Mai 1916, der Schlacht vor dem Skagerrak. Freilich blieb das Auf-einandertreffen der beiden sich gegenseitig abschreckenden „fleets in beeing“, der britischen Grand Fleet und der deutschen Hochseeflotte, trotz schwerer Personalverluste, ein singuläres Ereignis ohne fassbare Auswirkungen auf die operative Lage. [2, S. 300] Die Überlegungen des Schöpfers der Hochseeflotte, des Chefs des Reichsmarineamts, Großadmiral Alfred von Tirpitz (1849 - 1930), zu einer raschen Entscheidungsschlacht auf See blieben in Anbetracht der schwierigen seestrategischen Lage Deutschlands und der britischen Überlegenheit zur See nur theoretischer Natur. [3] Der Großteil der über Jahrzehnte unter höchstem finanziellem und ressourcenintensivem Aufwand kontinuierlich ausgebauten Schlachtflotte lag während des Krieges in Wilhelmshaven und Kiel fest, ohne Möglichkeit, die britische Flotte entscheidend zu schlagen oder die nahezu lückenlose Fernblockade durch die Grand Fleet überseeisch zu durchbrechen. Die deutsche Marineleitung, ein System sich behindernder Führungsinstanzen, war auch in Anbetracht divergierender operativer Handlungsoptionen zerstritten. Für die ozeanische Kriegsführung standen neben dem ostasiatischen Kreuzergeschwader nur wenige Kleine Kreuzer in den ausländischen Besitzungen sowie zwölf zu Hilfskreuzern umgerüstete Handels- und Passagierschiffe zur Verfügung. Ein wirksames logistisches System für den Einsatz dieser Schiffe war nicht vorhanden. Trotz durchaus beachtenswerter Erfolge, die die Bedeutung eines sorgsam geplanten überseeischen Handelskrieges in Zeiten zunehmender Abhängigkeit von globalen Handelsbeziehungen unterstrichen, existierte schon wenige Monate nach Kriegsbeginn der Großteil dieser Schiffe nicht mehr. [4] Der Schwerpunkt der maritimen Seekriegsführung verlagerte sich ab 1915 auf den Bereich der bis dahin vergleichsweise vernachlässigten Unterseeboote, deren Einsatz allerdings bedeutende völkerrechtliche Probleme aufwies, die im Jahre 1917 nach der Verkündung des uneingeschränkten U-Bootkriegs in katastrophalen politischen Folgen durch die resultierende Kriegserklärung der USA mündeten. Die einzige wirklich bedeutsame strategische Folge der Operation deutscher Kriegsschiffe im Ersten Weltkrieg betraf das Einlaufen der beiden Kreuzer der Mittelmeerdivision in Konstantinopel und den dadurch ausgelösten Kriegseintritt des Osmanischen Reiches an der Seite Deutschlands. Neben den schwimmenden Einheiten der Flotte unterstützte die Marine das Heer durch das aus zwei infanteristisch eingesetzten Divisionen bestehende Marinekorps in Flandern. Die dortigen sanitätsdienstlichen Erfahrungen sind nicht Gegenstand dieser Untersuchung, da sie sich von den Verhältnissen im Feldheer, die in dieser Zeitschrift bereits in mehreren Beiträgen artikuliert wurden, kaum unterschieden. Ebenso ist das vornehmlich präventivmedizinische Wirken von zahlreichen Marinesanitätsoffizieren an der Seite der türkischen Verbündeten auf den Kriegsschauplätzen im Nahen und Mittleren Osten [5] an anderer Stelle beschrieben. [6] Fokussiert wird sich daher auf die medizinische Versorgung der Flotte.Sanitätsdienstliche Vorbereitungen
Der Sanitätsdienst der Marine ging mit besten Voraussetzungen in den Krieg. Personell von vornherein besser gestellt als die Sanitätsdienste des Feldheers, hatte das Sanitätspersonal mit den Besatzungen in den Friedensjahren intensiv Gefechtsdienst geübt und die Versorgung von Verwundeten an Bord trainiert. Weitgehende Grundsätze des Sanitätsgefechtsdienstes waren in Abhängigkeit von den Schiffsklassen erlassen. Sie beschrieben den Verwundetentransport durch Krankenträger im Schiff genauestens, regelten die Aufgaben in den Gefechtsverbandräumen, nahmen zur dortigen Erstbehandlung Stellung und sprachen den Abtransport an. [7, 8] Der damalige Chef des Marine-Sanitätskorps, Marine-Generaloberstabsarzt Dr. Walter Uthemann (1863 - 1944) resümierte später:
„Manches war im Vergleich zum Heere bei den Marineteilen an Bord leichter in Gang zu bringen. Die Kriegssanitätsausrüstung war nämlich schon im Frieden zum großen Teil an Bord. Man brauchte nur wenig aufzufüllen aus den Sanitätsdepots in Kiel und Wilhelmshaven und war dann sogleich gefechtsbereit. ... Leichter hatten es auch die Sanitätsoffiziere an Bord im Vergleich zu ihren Heereskameraden. Denn die wechselten doch in großer Zahl ihre Dienststelle und mußten sich persönlich und örtlich neu einarbeiten. Das gehörte bei der Marine zu den Ausnahmen, wenigstens an Bord. So ging denn auch hier der ärztliche Dienst im selben Gleise weiter wie bisher, und der Verwundetendienst wickelte sich auf eingefahrenen Wegen so ab, wie im Frieden fast täglich geübt.“ [10, S. 124]
Infrastruktur und Ausstattung der Schiffslazarette waren vorbildlich und stets auf der Höhe der technischen Entwicklung. Neue therapeutische Verfahren wie Röntgen oder Anästhesie fanden in kürzester Zeit Eingang in die Bordsanitätsausstattungen. Akribisch ausgearbeitete Etats, Ausrüstungsvorschriften, Arzneiausstattungen und Sanitätsordnungen regelten den Gesundheitsdienst an Bord aller Schiffs- und Bootsklassen. [11, S. 58 - 161] Besonders bemerkenswert ist auch die in Breite und Detail einzigartige wissenschaftlich-theoretische Begleitung schifffahrtmedizinischer Herausforderungen. Sie wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung, die den neuen fachlich wichtigen Disziplinen wie Infektiologie, Hygiene, Ventilation, Ernährung oder Seerecht im Marinesanitätsdienst beigemessen wurde. [12] Hinzu kamen genaueste statistische Erhebungen zur Sanitätsdienst der Flotte. Seit 1873 wurden jährliche „Sanitätsberichte über die Kaiserliche Flotte“ erstellt, in denen die weltweit an Bord angefallenen Verletzungen und Erkrankungen der Besatzungsangehörigen dokumentiert wurden. [13]
Bordsanitätsdienst im Gefecht
Bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs befanden sich an Bord größerer Kriegsschiffe neben dem friedensmäßigen Schiffs-lazarett regelhaft zwei Gefechtsverbandplätze, die möglichst weit voneinander entfernt und gleichartig ausgerüstet sein sollten. [9, S. 179, 174] Sie waren ausreichend beleuchtet, ventiliert, zudem stand Trinkwasser und Verpflegung bereit. Das Sanitätspersonal konnte dort zahlreiches medizinisches Instrumentarium nutzen, wie auch Infusionen und Gefechtsverbandpäckchen. Die Vorräte an Verbandpäckchen und auch die Anzahl der Transporthängematten wurden im Verlauf des Krieges deutlich erhöht.
Während der Gefechte erreichte ein Teil der Verwundeten ohne fremde Hilfe, wenn die Wege frei waren, die Verbandplätze. Mit Unterstützung der Besatzungsmitglieder sollten die Gefechtsstationen rasch von hilflosen Verwundeten freigemacht werden, und dies „vom rein militärischen Standpunkt aus einmal wegen der Schmerzensäußerungen oder des oft schaurigen Aussehens der Verletzten und zum andern wegen der von ihnen verursachten Behinderung in der Tätigkeit auf der Gefechtsstation ...“. [9, S. 329] Auf kleineren Schiffen wurde der Transport von Verwundeten zumeist durch das Sanitätspersonal durchgeführt.Während der Skagerrak-Schlacht erhielten die Linienschiffe und großen Kreuzer Artillerietreffer überwiegend im Vorschiff, wo die Reserve-Verbandplätze etwa in Höhe des vorderen Geschützturmes eingerichtet waren, während die Hauptverbandplätze, ungefähr in Höhe des achteren Turmes, deutlich seltener, und zwar im Verhältnis 4:1, getroffen wurden. Da auch Minen- und Torpedotreffer eher den Vorschiffsbereich betrafen, sollte der Gefechtsverbandplatz stets im Achterschiff untergebracht sein. Trotzdem ist dieser unter Panzerschutz liegende Ort immer von besonderer Vulnerabilität gewesen und wurde bei Artillerietreffern zur tödlichen Falle für Verwundete und Sanitätspersonal. Ein solcher verheerender Treffer ereignete sich während der Schlacht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 auf dem Panzerkreuzer „Blücher“, auf dessen Hauptverbandsplatz und den benachbarten Sammelstellen sich etwa 150 vor allem verwundete Besatzungsangehörige einschließlich nahezu des gesamten Sanitätspersonals unter dem Schiffsarzt Marinestabsarzt Dr. Rudolf Meyer befanden.
„Eine heftige Erschütterung durch einschlagende Granaten ... löste die andere ab, bis eine Granate die Decke des Maschinenbüros und Hauptgefechtsverbandplatzes durchschlagend, in den von ... ganz hilflosen Menschen überfüllten Räumen explodierte. ... Granatsplitter pfiffen durch den Raum, Rauch und Qualm erfüllte alles. Es war stockdunkel, nur durch das große Trefferloch durch das der Qualm abzog, drang von fern etwas Tageslicht, leuchtete den Schein lodernden Feuers im Schiff auf. Der Treffer bedeutete für viele Schwerverwundete die Erlösung, – für alle, die noch am Leben geblieben, nun aber unfähig geworden waren, den Raum zu verlassen, brachte er ein schweres Sterben in der dunklen Abteilung III des seinem Untergang entgegeneilenden Schiffes.“ [1, S. 50]
In der Seeschlacht vor dem Skagerrak erhielt der Schlachtkreuzer „Lützow“ zwei Treffer schwersten Kalibers auf den hinteren Schiffsbereich. Ein Augenzeuge berichtete:
„Hier hatten beide das Oberdeck durchschlagen, ebenfalls das Batteriedeck und waren im achteren Gefechtsverbandplatz krepiert. Hierdurch hatten 40 - 45 schwer Verwundete, die hier Hilfe gesucht, den Tod gefunden. Ebenfalls waren … zwei Ärzte und unserer Krankenträger gefallen, der Stabsarzt und die beiden Sanitätsmatr. schwer, der Obergast leicht verwundet worden. Der Stabsarzt starb nach 8 Tagen an seiner Verwundung.“ [14, 2. 264]
In den Seegefechten wurden zahlreiche ärztliche Erfahrungen gewonnen, freilich stellte sich der bei Kriegsbeginn erwartete große Operationsbetrieb auf den Gefechtsverbandplätzen oder den Schiffslazaretten nicht ein. Dringliche Operationen waren fast nie erforderlich, ebenso spielten Vollnarkosen unter Gebrauch des neu in die Bordsanitätsausstattung übernommenen Sauerstoff-Äther-Narkose-Apparats nach Roth-Dräger kaum eine Rolle. Sogar in der Skagerrakschlacht mit immerhin 562 in ärztliche Behandlung gekommenen Verwundeten und zahlreichen offenen Frakturen beschränkte sich der operative Betrieb auf zwei Soldaten der „Westfalen“ mit schweren Gliedmaßenverletzungen, die in der Transporthängematte narkotisiert und anschließend auf den OP-Tisch verbracht wurden. Eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) war im gesamten Seekrieg kein einziges Mal erforderlich. Im Vordergrund des ärztlichen Handelns stand vielmehr eindrucksvoll die Gabe von Morphinderivaten zur Schmerzbekämpfung und zur Ruhigstellung der Verwundeten, auch wenn lange nach dem Krieg von einem der beteiligten Chirurgen auch auf Misserfolge in der Schmerztherapie hingewiesen wurde.
„Mir ist gerade nach der einen Seeschlacht, die so schwere und fürchterliche Verbrennungen ergab, aufgefallen, dass diesen Leuten das Morphium nicht geholfen hat. Ich besinne mich auf einen Mann, der von ‚Seydlitz’ kam mit 0,06 Morphium subkutan in ganz kurzen Abständen; der Mann schrie so, dass man es nicht anhören konnte. Es war keinerlei Morphiumwirkung … zu erkennen.“ [15, S. 43]
Die erstmals beobachteten zahlreichen Gas- und Rauchvergiftungen behandelte man mit Sauerstoff.
Die ärztlichen Erfahrungen auf britischer Seite gingen in die ähnliche Richtung, allerdings weisen verschiedene noch während des Krieges veröffentlichte Berichte auf durchaus ausgedehnte operative Eingriffe nach der Skagerrakschlacht hin. Möglicherweise hängt dies mit der längeren Rückfahrt der Grand Fleet in ihre englischen Ausgangshäfen zusammen. Nach den Berichten der Schiffsärzte des schwer getroffenen Schlachtkreuzer H.M.S. Lion wurden insgesamt 51 Operationen durchgeführt, darunter 28 in Chloroform-Äther-Allgemeinnarkose. Das Sanitätspersonal, das bereits mehr als 40 % Verluste während der Schlacht erlitten hatte, arbeitete dabei mit Hilfe von Offizieren ununterbrochen 28 Stunden, bevor die Patienten an das Hospitalschiff „Plassy“ abgegeben werden konnten. „By this time both our assistants and ourselves were pretty exhausted.” [16, S. 425]
Einsatz von Lazarettschiffen
In Erwartung der zukünftigen Einsatzmöglichkeiten im Rahmen von Seegefechten rüstete die Kaiserliche Marine direkt nach Kriegsbeginn innerhalb von wenigen Tagen sechs frühere Auswandererschiffe als Lazarettschiffe aus und ordnete sie je einem der Schlachtgeschwader zu. [17] Mit einigem Abstand zu den Kampfschiffen sollten diese bestens ausgestatteten schwimmenden Lazarette nach dem Gefecht Verwundete aufnehmen, der Erstbehandlung zuführen und schließlich in den Häfen zur Weiterversorgung abgeben. Tatsächlich kamen sie in Anlehnung an die gesamte Flotte jedoch kaum zum Einsatz und verblieben zumeist in der Rolle als Landlazarette in den Häfen, bevor sie auf Grund des unverhältnismäßigen Aufwands außer Dienst gestellt wurden. Lediglich die „Sierra Ventana“, die nach der Skagerrakschlacht eine Anzahl an Schiffbrüchigen und Verwundeten aufgenommen hatte, lag während des gesamten Krieges einsatzbereit in Wilhelmshaven. Auch einige kleinere Hilfslazarettschiffe, vornehmlich in der Funktion des Verwundetentransports, besserten die Bilanz des Einsatzes von Lazarettschiffen nicht und führten in den Jahren nach dem Krieg zu Neuüberlegungen der sanitätsdienstlichen Versorgung auf See. [18, S. 18-19]Marinelazarette
Auch die bereits 1914 sehr großzügige Anzahl an Marinelazaretten wurde zu Kriegsbeginn in Erwartung höherer Verwundetenzahlen durch die angedachten Seeschlachten mit der britischen Flotte in der Deutschen Bucht schnell vergrößert. Den Grundstock für die Behandlung von Erkrankten oder Verwundeten an Land stellten die großen spezialisierten Stationslazarette in Kiel (Inbetriebnahme 1872), Kiel-Wik (Gründung 1905) und Wilhelmshaven (Inbetriebnahme ab 1873) sowie einiger Appendices im näheren Umland dar, alle drei vollwertige und zivilen Krankenhäusern vergleichbare klinische Einrichtungen mit Hunderten von Betten. Aus ihnen heraus entwickelten sich im Laufe des Krieges insgesamt 25 Marinelazarette, die nicht nur der Heilbehandlung, sondern auch der Ausbildung des Sanitätspersonals sowie der Bereitstellung und Verwaltung der dort gelagerten Bordsanitätsausrüstungen dienten. Für die Versorgung auf entfernteren Kriegsschauplätzen eingesetzten Marineangehörigen waren das auf einer ehemaligen Pflanzung in Ostafrika gelegene und für die Besatzung des in der -Rufiji--- Mündung eingeschlossenen Kreuzers “Königsberg” vorgesehenen Marinelazarett Neustieten, das in einem ehemaligen russischen Lazarett untergebrachte Marinelazarett Libau und in der Türkei für die Angehörigen der Mittelmeer-Division eingerichtete Marinelazarett Konstantinopel mit einem großen Seuchentrakt vorgesehen. Tatsächlich reichte die verfügbare Bettenanzahl der Marinelazarette bei weitem aus. “Eine gewisse Überkapazität kam dem großen Heeresbedarf zugute.” [19, S. 78]
Sanitätsdienst auf Unterseebooten
Bereits während des Ersten Weltkrieges waren Sanitätsoffiziere auf deutschen Unterseebooten eingesetzt. Im Zuge des zunehmenden U-Bootkriegs wurden von 1914 - 1918 insgesamt 320 Unterseeboote in Dienst gestellt. Das Gros dieser Boote fuhr ohne Sanitätspersonal mit einer überschaubaren Sanitätsausrüstung für die Besatzung zur See, die Versorgung in den Häfen übernahmen zugeordnete Flottillenärzte. 1917 gab die Marine erstmals einen 15 Seiten starken „Ärztlicher Ratgeber“ heraus, der den Kommandanten in kurzer Form die Applikation von Morphium, Verbänden, die Durchführung kleinerer chirurgischer Eingriffe wie therapeutischer Verfahren erläuterte. [20]
Genaue Zahlen über den Umfang des Einsatzes von Sanitätsoffizieren auf U-Booten im Rahmen von langen Fernfahrten stehen nicht mehr zur Verfügung. Regelhaft eingeschifft wurden sie auf großen U-Kreuzern, wie zum Beispiel der Bootsarzt U 151, Dr. [Josef] Specht, der die Besatzung auf der bis dahin längsten Kriegsfahrt (114 Seetage, 11 400 Seemeilen Marsch) eines deutschen U-Bootes medizinisch betreute, wie der Erste Offizier und spätere Pastor und Widerstandskämpfer Martin Niemöller (1892 - 1984) in seinen Erinnerungen aufführt [21]. Eine chirurgische Wundversorgung auf dem U-Kreuzer U 157 im Frühjahr 1918 verzeichnete der Kriegssanitätsbericht. Bei einem Artilleriegefecht im Atlantik wurden zehn Besatzungsangehörige teils schwer verwundet. Bei einem Soldaten entschloss sich der Bordarzt [Dr. Carl Haedenkamp 1889 - 1955] zur Amputation der rechten oberen Extremität,
„wobei ihm ein Kapitänleutnant assistierte, ein Leutnant die Narkose unter seiner Aufsicht und Anleitung machte und zwei Matrosen sonstige Hilfe leisteten. Der Eingriff gestaltete sich bei der Enge des Raumes, den Bewegungen des Schiffes, der herrschenden Temperatur und der Luftbeschaffenheit sehr schwierig, insbesondere stieß die Innehaltung strengster Asepsis auf große Schwierigkeiten. Instrumente, Tücher usw. mußten zum größten Teil in der Kombüse, die ganz achtern gelegen war, ausgekocht werden. Zu Beginn des Eingriffes wurde der Kurs so geändert, daß das Boot möglichst ruhig lag. Ein Drägerscher Tauchretter wurde bereitgelegt, um gegebenenfalls Sauerstoff zuführen zu können. Während des Eingriffs traten verschiedenen Zwischenfälle ein. Der Narkotiseur wurde vom Übelsein befallen und mußte zeitweilig ausscheiden. Gegen Ende der Operation wurde der Verletzte asphyktisch. Nach Anwendung des Tauchretters bei gleichzeitiger künstlicher Atmung schwanden aber die bedrohlichen Anzeichen bald. Der Operierte wurde in der Kammer des I. Wachoffiziers gelagert. Der Heilverlauf war in der Folgezeit an Bord trotz der ungünstigen Umstände vollständig normal.“[1, S. 162]
Erste wissenschaftliche Untersuchungen auf dem Gebiet der U-Boothygiene an Bord führte Marinestabsarzt Dr. Gustav Olshausen durch, der bereits im Frühsommer 1915 als Bordarzt U 21 auf der ersten Fernfahrt eines deutschen U-Bootes ins Mittelmeer eingeschifft war [22].
Verluste, Waffenwirkung und Verwundungen
Im Ersten Weltkrieg starben 14 423 von etwa 321 000 an Bord eingesetzten Besatzungsangehörigen, um 2 500 Verwundete kamen in schiffsärztliche Behandlung [1, S. 337]. Die Zahlen sind – nicht berücksichtigt die dahinter stehenden Einzelschicksale – im Verhältnis zu den blutigen Verlusten beim Feldheer tatsächlich überschaubar und sind mit ein Beleg für die eingeschränkte operative Bedeutung des Seekriegs für das militärische Gesamtgeschehen. An den Landfronten wurden solche Um-fangszahlen an blutigen Verlusten schon an einzelnen Gefechtstagen bei weitem überschritten. Allein von August bis Dezember 1914 verzeichnet der Heeressanitätsbericht mehr als 430 000 verwundete deutsche Soldaten nur an der Westfront. [23, S. 79.]
Augenfälligstes Unterscheidungsmerkmal zu den Verhältnissen an Land war die deutlich höhere Anzahl an gefallenen Besatzungsangehörigen im Vergleich zu den Verwundeten. Gefechtsbedingte Großschäden auf See, wie Treffer schwerster Kaliber, Minendetonationen, Explosionen von Munitionskammern oder der Untergang von Unterseebooten hatten fatale Auswirkungen. Ohne Rettungsmöglichkeit fielen gesamte Besatzungen innerhalb kürzester Zeit. So wurde in der Skagerrakschlacht das Linienschiff „Pommern“ von britischen Torpedos getroffen, „brach auseinander und versank innerhalb weniger Augenblicke mit der gesamten Besatzung (844 Mann).“ [24, S. 186] Von dem im Skagerrak zum Wrack geschossenen Kleinen Kreuzer „Wiesbaden“ konnte trotz riskanter Rettungsversuche der gesamten Flotte im laufenden Gefecht einzig der Oberheizer Hugo Zenne von einem norwegischen Dampfer lebend aus der See gezogen werden. [25, S. 282 - 286] Auf dem Schweren Kreuzer „Seydlitz“ trafen in der Schlacht auf der Doggerbank im Januar 1915 zwei 34 cm-Granaten einen der hinteren Türme, durchschlugen den Zitadellpanzer und detonierten im Turm, eine Stichflamme bis zur Höhe des Mastes erzeugend.
„In wenigen Sekunden waren über 6.000 kg Pulver abgebrannt. Kein Zeuge überlebte diese Vorgänge. Die über beide Türme hinweglodernden Flammen hatten mit einem Schlage 165 Menschenleben vernichtet. … Der ärztliche Bericht lautete: Ein Teil der Turmbesatzungen wurde durch die Stichflammen verbrannt, die Leichen fanden sich zum größten Teil in der Stellung, in der sie der Tod überrascht hatte. Einzelnen Leichen war sämtliches Zeug am Leibe verbrannt. Der andere Teil der Turmbesatzung erlag der Gasvergiftung.“ [1, S. 48]
Die „Seydlitz“ entging nur mit allem Glück einer größeren Katastrophe, da es dem Pumpenmeister Wilhelm Heidkamp (1883 - 1931) unter Einsatz und Verlust des eigenen Lebens gelang, die Munitionskammer im letzten Moment unter Wasser zu setzen.
Art und Umfang der Todesursachen und Verwundungen sowie ihr Auftreten in den verschiedenen Schiffsklassen wurden soweit möglich vom Marinesanitätsdienst ausgewertet, genauso wie intensive Analysen der Geschoßwirkung auf den Schiffskörper durchgeführt. Hierbei zeigte sich eine deutlich höhere Gefährdung der Soldaten an Bord kleinerer Schiffe und Boote.
Die höchste Mortalitätsrate hatte schon im Ersten Weltkrieg die U-Bootwaffe. Von 16 652 auf U-Booten eingesetzten Soldaten starben 3 487 Mann, das heißt 20,9 % im Vergleich zu 2,3 % auf Linienschiffen und großen Kreuzern sowie von 4,5 % auf Torpedobooten.
Neue bisher an Bord nicht beobachtete Verletzungsmuster traten auf. So führten Minendetonationen zu einer Vielzahl von Stauchungen des Rumpfes und Knochenbrüchen der unteren Gliedmaßen – fast 15 % der aufgetretenen Verwundungen. Erstmals in dem Gefecht bei Helgoland am 28. August 1914 dia-gnostizierten Ärzte bei sieben überlebenden Soldaten des gesunkenen Kleinen Kreuzers „Ariadne“ Kalkaneusfrakturen. Die Druckwelle im Inneren des Schiffes detonierter Granaten hatte sich mit großer Gewalt gegen die Decksplatten ausgebreitet und von unten gegen die Füße der an Oberdeck stehenden Soldaten geschlagen. „Und wenn die Elastizität des Fußgewölbes nicht ausreichte, den Stoß aufzufangen, so waren Kontinuitätstrennungen unvermeidlich.“ [26, S. 152]
Aufschluss über die immerhin 6 % Gasverletzungen an Bord gibt eine schon 1931 fertiggestellte, aber erst 1940 publizierte Arbeit des Flottenarztes Dr. Heinrich Nöldeke. [27]
Zwar kamen Kampfgase im Seekrieg nicht zur Anwendung, trotzdem beobachtete man neben zahlreichen aus der Arbeitsmedizin bekannten Vergiftungen – wie solche durch Phosphorwasserstoff oder Benzol – erstmals Einwirkungen verschiedener Gefechtsgase, ursächlich durch Einatmen von Detonationsgasen feindlicher Treffer, Kartuschenbränden und Beimengungen von Kohlenstaub. So starben trotz Gasschutz bei dem oben dargestellten. Treffer auf der „Seydlitz“ zahlreiche Soldaten an Nitrosegasvergiftungen, wie bei der Sektion in Wilhelmshaven festgestellt wurde. In der Skagerrakschlacht häuften sich Verwundete durch Kohlenmonoxideinwirkungen, die bei richtiger Behandlung zwar kaum tödlich waren, gegen die es aber keine Schutzmöglichkeiten gab. S.M.S. „Prinzregent Luitpold“ … „bekam keinen Treffer. Trotzdem wurden gleich zu Beginn des Gefechtes im Turme E mehrere Leute durch schlecht abziehende Munitionsgase, da die Ventilation unklar geworden war, bewusstlos und brachen z.T. unter krampfartigen Zuckungen zusammen.“ [27, S. 27] Die zu Angang des Krieges verwendeten enganliegenden Gesichtsmasken und Flottenatmer, die nur mir Nasenklammer und Mundstück versehen waren, wurden im Laufe des Krieges mit Schutzbrillensystemen verbessert.
Hingegen bestätigte sich eine alte Seefahrerbeobachtung zu Infektionen mit Anaerobiern auch im Ersten Weltkrieg: Im Gegensatz zum Sanitätsdienst des Feldheeres, der allein in den ersten beiden Monaten des Krieges etwa. 1 700 Tetanus-Infektionen bei einer 70 % Letalität zu beklagen hatte, verzeichnete die Marine im gesamten Seekrieg lediglich vier Tetanusfälle, obwohl die Se-rumtherapie regelhaft erst nach der Skagerrakschlacht eingeführt wurde [28, S. 96] und auch im Seekrieg ansonsten kaum eine schwere Wunde primär heilte. An der „alt- und allbekannten Schiffsfeindlichkeit des Starrkrampfs“ [29, S. 75], hatte somit auch der Erste Weltkrieg nichts geändert, wie der Berichterstatter des Kriegssanitätsdienstes konstatierte.
Posttraumatische Belastungsreaktionen
In den einschlägigen marineärztlichen Periodika ist von einer Krankheitsgruppe tatsächlich nur wenig die Rede, nämlich Erkrankungen aus dem Formenkreis posttraumatischer Belastungsreaktionen. Während Diagnose und Therapie derartiger Erkrankungen im Schützengrabenkrieg an Land eine immer bedeutendere Rolle einnahmen und Anlass zu vielfältigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen gaben, sind in den ärztlichen Berichten aus dem Seekrieg nur einige Andeutungen zu finden. Wie aber aus Augenzeugenberichten bekannt ist, wirkten gerade die verheerenden Treffer schwerster Geschütze an Bord auf Mensch und Umwelt in höchster Weise psychisch alterierend. Der Geschützführer des Schlachtkreuzers „Lützow“, Johannes Groth, der sich – selbst verwundet – durch das schwer getroffene Schiff hindurchkämpfte, berichtete über die Situation in einem Raum unmittelbar nach dem Einschlag einer Granate:„Der Schiebereinsteller, Befehlsübermittler und das Reserve-schiffsleitungspersonal bildeten einen tobenden und ringenden Knäuel. Der Ob.Stückmstr. Hasle saß stumpfsinnig auf dem Richtsitz, den Kopf in beide Hände gestützt. Alle hatten teils leichte und schwere Verbrennungen erlitten. Bei allen machte sich eine starke Störung des Gedächtnisses und Geistesgestörtheit bemerkbar, die teilweise eine spätere Entlassung nötig machte. … Das Bergen dieser Verwundeten verursachte große Schwierigkeiten, da alle mehr oder weniger tobten und der Zugang zur Haube nur sehr eng war. Bei mehreren mußten Hände und Füße gebunden werden, um überhaupt einen Transport möglich zu machen. Alle schrien unaufhörlich nach Wasser.“ [14, S. 263 - 264]
Im offiziellen Kriegssanitätsbericht wird die Situation im Skagerrak eher verharmlosend dargestellt:
„Schwere Störungen des Seelenlebens waren selten, auf den im schwersten Feuer liegenden großen Kreuzern häufiger als auf den Linienschiffen und entsprangen fast durchweg psychopathischer Natur. Sie äußerten sich in wenigen Fällen in vorübergehender Verwirrtheit, im Verlust der Sprache und in Gehörlähmungen bei Leuten, die Detonationen in nächster Nähe erlebt hatten, bei einem Mann hatte der Anblick der Leichen am Tage ihrer Ausschiffung einen Anfall ausgelöst. Leichtere Störungen, wie Ohnmacht, zeitweilig auftretende Angstzustände mit Zittern und Herzklopfen, gesteigerte Erregung, kurzdauernde Unorientiertheit und Denkunklarheit hatten sich teils unter dem Einfluss allgemeiner Schlachteindrücke, teils durch bestimmte Ereignisse, meist Explosionen, eingestellt.“ [1, S. 91]
Avitaminosen an Bord
Abschließend soll kurz auf das international weit beachtete Auftreten von Vitaminmangelkrankheiten an Bord deutscher Kriegsschiffe eingegangen werden, ein Erkrankungsspektrum, das eigentlich für die Segelschifffahrt früherer Zeiten typisch gewesen und in der deutschen Marine seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden war. Auf dem in langem und schwerem Kreuzerkrieg-Einsatz stehenden Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm“ meldete sich erstmals am 29. Februar 1915 „ein Maschinistenanwärter mit geschwollenen Fußgelenken und Herzbeschwerden bei dem Arzt.“ [1, S. 231] Diese Symptome traten in den Folgetagen bei etwa 25 % der 500 Kopf starken Besatzung auf und wurden von dem Schiffsarzt korrekt als hydropische Beriberi diagnostiziert. [30] Das Schiff hatte sich über neun Monate ununterbrochen in See befunden, die Frischproviantvorräte waren knapp geworden, Kartoffeln und Mehl standen nicht mehr zur Verfügung, so dass sich der Kommandant gezwungen sah, den Hafen von Newport-News in den noch neutralen USA anzulaufen und den Hilfskreuzer dort aufzulegen. Dank ausreichender Verpflegung verschwanden die Krankheitszeichen der Vitamin B1-Avitaminose innerhalb weniger Wochen. Ein zweiter Fall mit Beriberi-Kranken, ereignete sich auf dem Hilfskreuzer „Wolf“, der vom 30. November 1916 bis zum Einlaufen in Kiel am 24. Februar 1918 fast 15 Monate in See gestanden hatte. Hier erkrankten sogar 59 Soldaten und Gefangene an Skorbut.
Schlussfolgerungen
Tatsächlich unterschieden sich die Herausforderungen für den Marinesanitätsdienst erheblich von denen für den Sanitätsdienst des Heeres, sowohl nach Quantität der Verwundetenzahlen als auch nach Qualität der erlittenen Traumata. Das Gros der Verwundeten fiel an einigen wenigen Tagen an, an solchen mit den aus strategisch-operativen Gründen raren Seegefechten. Die vor dem Krieg sorgsam vorbereitete Verwundetentransportkette von See zum Land konnte so ihre Leistungsfähigkeit nicht beweisen. Einige bis dahin neue Verwundungsbilder an Bord, wie Trümmerbrüche der unteren Extremität oder Nitrosegasvergiftungen, wurden beobachtet und intensiv ausgewertet, ebenso wie erste Erfahrungen im U-Bootsanitätsdienst. Infolge der relativ geringen Gefechtstätigkeit der Flotte dienten Angehörige des Marinesanitätsdienstes in hohen Zahlen auch auf Kriegsschauplätzen im Westen und in Palästina. [6]
Literatur
- Kriegssanitätsbericht über die Deutsche Marine 1914-1918. Hrsg. vom Marinemedizinalamt des Oberkommandos der Kriegsmarine. I. Band. Der Marinesanitätsdienst im Kriege. Berlin: Mittler 1939.
- Leonhard J: Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkrieges. München: Beck 2. Aufl. 2014.
- Stachelbeck C: Deutschlands Heer und Marine im Ersten Weltkrieg. Beiträge zur Militärgeschichte – Militärgeschichte kompakt – Hrsg. vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Bd. 5. München: Oldenbourg Verlag 2013; 137-150.
- Nägler F: Der Seekrieg in Übersee. Vortrag 55. Internationale Tagung für Militärgeschichte, Potsdam: 2.-5. Juni 2014.
- Vor 20 Jahren. Zweite Folge: Von den Dardanellen zum Sues. Hrsg. von der Schriftleitung der DMW [Deutsche Medizinische Wochenschrift]. Leipzig: Thieme 1935.
- Machalett G, Finke E-J: Die medizinische Versorgung der Deutschen Militärmission in Vorderasien 1914 - 1918. WMM 2015, 59; 248-258.
- Statistischer Sanitätsbericht über die Kaiserlich Deutsche Marine für den Zeitraum 1905-1906. Bearbeitet von der Medizinal-Abtheilung des Reichs-Marine-Amts. Berlin 1907.
- Marinesanitätsordnung [Entwurf], Bd. I, Berlin 1917.
- Marinesanitätsordnung [Entwurf], Bd. II, Berlin 1917.
- Uthemann W: Marinesanitätsdienst im Krieg. In: Vor zwanzig Jahren. Deutsches Arzttum im Weltkrieg. Erlebnisse und Bereichte. Hrsg. von der Schriftleitung der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. Leipzig: Georg Thieme Verlag 1935; 123-142.
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Originalarbeit
Manuskriptdaten:
Eingereicht: 04.11.2015
Angenommen: 18.12.2015
Zitierweise:
Hartmann V: Marinesanitätsdienst im Ersten Weltkrieg. Wehrmedizinische Monatsschrift 2016; 60(2): 55-62
Datum: 29.02.2016
Wehrmedizinische Monatsschrift 2016/2