Oberstarzt Professor Dr. Paul Schürmann (1895–1941)

Namensgeber des Preises der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V.

Volker Hartmann

Der Beitrag thematisiert Leben und Wirken von Oberstarzt Prof. Dr. Paul Schürmann, Namensgeber des 1966 gestifteten Preises der VdSO e. V. (heute DGWMP e. V.). Als bedeutender Wissenschaftler und Tuberkuloseforscher in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts beendete er seine universitäre Karriere an der Charité aus politischen Gründen und wechselte als Sanitätsoffizier an die wiederbegründete Militärärztliche Akademie. Dort baute er das Institut für Allgemeine und Wehrpathologie auf und avancierte zum Lehrgruppenkommandeur der Forschungsabteilung. Bei der Anfertigung von Dokumentationsfilmen über den Sanitätsdienst fiel er im Juli 1941 in Russland. In der Arbeit soll der aktuelle Forschungsstand zu Paul Schürmann auch vor dem Hintergrund der Medizin im NS-System wiedergegeben und diskutiert werden, in welches Spannungsfeld man auch als Arzt und Sanitätsoffizier mit festem moralischem Kompass in einem durch Ideologie infizierten wissenschaftlichen Umfeld kommen konnte.

An der Nordseite des Telefonmastes 1399 westlich der Beresina-Autobahnbrücke bei Borissow endete am frühen Morgen des 2. Juli 1941 das Leben von Professor Dr. Paul Schürmann. Seit dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 befand er sich bei der Vorausabteilung der 18. Panzerdivision, die Anfang Juli die wichtigen Brücken über die Beresina erreichte. An jenem 2. Juli 1941 vermeldete das Kriegstagebuch der Division, die inzwischen einen Brückenkopf über den Fluss erkämpft hatte, lediglich:

Igelstellung liegt in schwerem feindlichen [!] Artilleriefeuer … Flakgeschütze werden zusammengeschossen. Neue Panzer-Abteilung ansetzen, um nach vorn Luft zu schaffen.“ [33]

Weshalb starb einer der herausragenden deutschen Pathologen, Hochschullehrer und Wissenschaftler an diesem entlegenen Ort in Weißrussland?

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