10.03.2011 •

    FÜHRUNGSLEHRGANG DES INSPEKTEURS

    Am 01. und 02. März 2011 fand der Führungslehrgang des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Damp statt.

    Das wesentliche Anliegen des Inspekteurs, Herrn Generaloberstabsarzt Dr. Kurt-Bernhard Nakath, war es, den rund 180 Sanitätsoffizieren in höheren Führungsverwendungen und den Leitenden Medizinalbeamtinnen und -beamten den „aktuellen Stand der Dinge“ zu den bevorstehenden Strukturveränderungen der Bundeswehr mitzuteilen.

     

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    Abb. 1: Der Inspekteur des Sanitätsdienstes eröffnete
    den Führungslehrgang 

     

     

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    Abb. 2: Vortrag der Referatsleiter
    (Foto: Florian Westphal
    PIZ Sanitätsdienst)

     

    Solide Basis

    Bezugnehmend auf den Rücktritt des Verteidigungsministers zeigte sich Dr. Nakath überzeugt, dass „das, was wir an Basisarbeit geleistet haben, (…) auch unter anderen Vorzeichen nutzbar sein“ werde, da ein „solides Fundament geschaffen“ worden sei. Als unverrückbare Grundpfeiler für die Planungen nannte er die Erhaltung der Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes sowie die Optimierung der Einsatzfähigkeit und die Stärkung des kurativen Bereiches.

    Besonders betonte er die Bedeutung der sanitätsdienstlichen Versorgung der Soldaten in den Einsätzen: „das war, ist und das wird auch in Zukunft der Mittelpunkt unseres Auftrags sein“ (Abb. 1).

    Anschließend stellten die mit der Erarbeitung der neuen Struktur beauftragten Referatsleiter aus dem Führungsstab verschiedene Aspekte zur geplanten Entwicklung des Zentralen Sanitätsdienstes dar, die in den nächsten Wochen zur Entscheidung durch die politische Ebene anstehen (Abb. 2).

    Dabei gingen die Referenten von der aktuellen Planung der Streitkräfte aus, die dem zentralen Sanitätsdienst bei erhaltener Eigenständigkeit eine Gesamtstärke von 14.500 Soldaten in Aussicht stellt. Von der Spitze beginnend soll eine gestraffte und zentral organisierte Führung des Sanitätsdienstes in einem Kommando Sanitätsdienst die Einnahme der neuen Struktur einleiten. Hier wird neben der Zusammenfassung der Verantwortung des Führungsstabes, des Führungskommandos und Teilen des Fachamtes auch die zentrale Führung der fünf Bundeswehrkrankenhäuser verankert sein.

    Zwei Fähigkeitskommandos werden in Zukunft einerseits die sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, andererseits die regionale sanitätsdienstliche Unterstützung sicherstellen. Als drittes Element wird eine neustrukturierte und in ihrem Aufgabengebiet ausgeweitete Sanitätsakademie die Ausbildung der Sanitätssoldaten und die Weiterentwicklung des Sanitätsdienstes verantworten (Abb. 3). Die weitere Planung, insbesondere der regionalen sanitätsdienstlichen Versorgung ist naturgemäß abhängig von der zu versorgenden Truppe, sodass hier nur konzeptionelle Überlegungen vorgestellt wurden, die in Absprache mit den Teilstreitkräften und Organisationsbereichen in den nächsten Monaten konkretisiert werden müssen. Die anschließende Diskussion fand rege Beteiligung im Auditorium.

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    Abb. 3: Grobstruktur ZSanDstBw

     

    Sanitätsdienst der TSK und SKB

    Am Mittwoch informierten die General- und Admiralärzte der Teilstreitkräfte und der Streitkräftebasis über den aktuellen Planungsstand zur Abbildung des Sanitätsdienstes in ihren jeweiligen Bereichen. Hierbei ging es unter anderem um das aktive Einbringen der sanitätsdienstlichen Expertise in die fachliche Weiterentwicklung in den verschiedenen Kommandobereichen und die Ausgestaltung der fliegerärztlichen Dienste. Der Generalarzt des Heeres, Oberstarzt Dr. Christoph Wachter, unterstrich die fundamentale Rolle, die die „Ableitung aus dem Bedarf für den Einsatz“ spiele. Der Vortrag des Leiters des Arbeitsstabes Umbau des Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung, Herrn Ministerialdirigent Christoph Reifferscheid, musste kurzfristig auf Grund der personellen Veränderungen an der Spitze des Ministeriums entfallen.

    Vier bekannte Risiken

    In seinem Schlusswort erinnerte der Inspekteur auch an die Risiken, die Einfluss auf die Strukturreform nähmen. Dabei hob er neben der Attraktivität des Dienstes und der Ausgestaltung des Personalkörpers besonders die Finanzierbarkeit und die Gewinnung von Freiwilligen hervor. Er verpflichtete die Anwesenden, „den Sachstand an die Mitarbeiter weiterzugeben“ und bat sie, in ihrem „ Elan und Engagement“ nicht nachzulassen. An die Veranstaltung schloss sich für die meisten Teilnehmer verzugslos die 9. Arbeitstagung „Sanitätsoffiziere des Nordens“ an.

    Datum: 10.03.2011

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2011/1

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