18.02.2021 •

    COVID-19 in der Praxis – Isolieren und Therapieren Enhancement der mukoziliären Clearance bei Atemwegsinfekten

    Jeder zweite mit SARS-CoV-2 Infizierte zeigt einen milden bis moderaten Erkrankungsverlauf und beklagt dabei Husten mit oder ohne Auswurf und Schnupfen.[1] Auch in dieser speziellen Situation muss die Ärzteschaft den Ängsten und Beschwerden ihrer Patienten, die unter diesen Symptomen leiden, kompetent begegnen. Dies bedeutet: Krankheitssymptome der Lunge müssen ernst genommen und in jedem Fall schnell und effektiv gelindert werden.

    COVID-19 in der Praxis – Isolieren und Therapieren Enhancement der...

    Wie kann die Heilung unterstützt werden, wenn nicht zwischen Atemwegsinfekt und einer SARS-CoV-2-Infektion unterschieden werden kann, zumal nach aktueller Teststrategie nur mit weiteren Krankheitszeichen wie z. B. dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn oder Fieber, eine Abstrichuntersuchung empfohlen wird. „Häufig muss deshalb für Patienten und Haushaltsangehörige sicherheitshalber häusliche Quarantäne empfohlen bzw. angeordnet werden. Während dieser Zeit sollte bei respiratorischen Symptomen der Heilungsprozess durch eine medikamentöse Therapie unterstützt werden, die sowohl bei einer normalen Erkältung als auch bei einer leichten COVID-19-Erkrankung eine günstige Wirkung entfalten kann“, empfiehlt Prof. Dr. Rainer Willy Hauck, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin am InnKlinikum Altötting. 

    Neueste Daten belegen, dass aus stationärer Behandlung entlassene COVID-19-Patienten noch restriktive Lungenfunktionsstörungen aufweisen und die Diffusionskapazität der Lunge reduziert ist.[1] Dieser Befund spricht für einen gestörten Gasaustausch zwischen Blut und Atemluft in den Lungenbläschen. Ein Zustand, der durch die vermehrte Schleimproduktion entstehen und durch mukosekretolytische als auch sekretomotorische Arzneimittel positiv beeinflusst werden kann. 

    Voraussetzung für einen reibungslosen Gasaustausch sind drei Komponenten: Ventilation, Perfusion und Diffusion. Wobei für die Ventilation vor allem der ungehinderte Lufttransport entscheidend ist, der wesentlich im Bronchialbaum sichergestellt wird. Der mukoziliäre Apparat kleidet diesen bis hinunter zur 16. Bronchialgeneration aus und stellt einen wesentlichen Selbstreinigungsmechanismus der Lunge dar. Die hierdurch erzielte sog. mukoziliäre Clearance funktioniert wie ein beständig mundwärts laufendes Förderband – mit dem Mukus als Band und Billionen schlagender Zilien als Antrieb.[2] Sie sorgt bei gesunden Menschen in der Lunge für den Abtransport von Schleim, Schadstoffen und daran anhaftender schädlicher Bakterien und Viren.  

    Ist der Mukoziliarapparat entzündungsbedingt überlastet oder geschädigt, wird die Atemwegsoberfläche mit Mukus überladen und die Alveolen hiermit ausgekleidet.

     „Dieses, durch die ziliäre Dysfunktion entstehende Problem, versucht der Patient durch Husten auszugleichen, was aber meist nur teilweise gelingt. Bei COVID-19-Patienten bedeutet dies somit eine weitere Gefährdung hinsichtlich einer drohenden Verschlechterung der Gasaustauschfläche, die den Sauerstoffmangel verursacht und damit die Atemnot der Patienten verstärkt“, so Prof. Dr. Hauck.

    Fazit

    Die Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der mukoziliären Clearance steht an vorderster Stelle in der Therapie von akuten Atemwegsinfekten. „Um das zu erreichen, rate ich zu einem evidenzbasierten Phytopharmakon wie GeloMyrtol® forte. Der Einsatz eines pflanzlichen Mukosekretolytikums wird ebenfalls in der S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) empfohlen“, führt Prof. Dr. Hauck aus. Die aktuelle Husten-Leitlinie belegt die therapeutische Sicherheit beim Einsatz pflanzlicher Arzneimittel bei akuten Atemwegsinfekten.[1] Die mukosekretolytische als auch die sekretomotorische Wirkweise von GeloMyrtol® forte verbessert den natürlichen Schutz- und Reinigungsmechanismus der Bronchialschleimhaut, indem es die Zilienfunktion und den Mukustransport wieder in die richtige Richtung lenkt, sodass sich die Sekretretention nachhaltig reduziert. Die Lungenbläschen, die für den Gasaustausch sorgen, verbessern dadurch wieder ihre Funktion, was sich positiv für die Patienten in einer Verbesserung von Atemfunktion und Luftnot auswirkt.[2]


    Pflichttext

    GeloMyrtol® forte. Zus.-Setz.: 1 magensaftresist. Weichkps. enth. 300 mg Destillat aus einer Mischung v. rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl, rektifiziertem Myrtenöl u. rektifiziertem Zitronenöl (66:32:1:1). Sonst. Bestandt.: Raffiniertes Rapsöl, Gelatine, Glycerol 85 %, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend), Hypromelloseacetatsuccinat, Triethylcitrat, Natriumdodecylsulfat, Talkum, Dextrin, Glycyrrhizinsäure, Ammoniumsalz. Anw.: Zur Schleimlösung u. Erleichterung des Abhustens b. ak. u. chron. Bronchitis. Zur Schleimlösung b. Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Zur Anw. b. Erwachsenen, Jugendlichen u. Kindern ab 6 Jahren. Gegenanz.: Nicht anwenden b. entzündl. Erkr. i. Bereich Magen-Darm u. d. Gallenwege, schweren Lebererkr., bek. Überempfindlichkeit gg. einen d. Bestandt. des Arzneim., b. Säuglingen u. Kindern unter 6 Jahren. Atemwegserkrankungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen, Schwangerschaft/Stillzeit: Anwendung nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt. Nebenwirk.: Magen- o. Oberbauchschmerzen, allergische Reakt. (wie Atemnot, Gesichtsschwellung, Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz), Entzündung der Magenschleimhaut o. der Darmschleimhaut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall o. andere Verdauungsstörungen, Geschmacksveränderungen, Kopfschmerzen o. Schwindel, In-Bewegung-Setzen v. vorh. Nieren- u. Gallensteinen, schwere anaphylaktische Reakt. Enth. Sorbitol. Pohl-Boskamp, Hohenlockstedt (11)


    [1] DEGAM S1-Handlungsempfehlung: SARS-CoV-2 – Informationen für die hausärztliche Praxis (Version15 vom 23.11.2020).

    [2] Anesi GL, Manaker S, Finlay G, Coronavirus disease 2019 (COVID-19): Critical care and airway management issues. UpToDate 2020. Last update: 16-November-2020. https://www.uptodate.com/contents/coronavirus-disease-2019-covid-19-critical-care-and-airway-management-issues

    Mo X, Jian W, Su Z, Chen M, Peng H, Peng P, Lei C, Chen R, Zhong N, Li S. Abnormal pulmonary function in COVID-19 patients at time of hospital discharge. Eur Respir J. 2020;55(6) Epub 2020 Jun 18. https://erj.ersjour­nals.com/content/55/6/2001217.

    [3] Cohen NA. Sinonasal Mucociliary Clearance in Health and Disease. Ann Otol Rhinol Laryngol Suppl. 2006; 115(9) Suppl. 196: 20–26.

    [4] Kardos P. et al., Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

    zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten, Pneumologie 2019; 73: S. 143–180.

    [5] Söllner B. Journal Pharmakol. u. Ther. 5–6/2018: S. 142–146.

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