17.07.2014 •

    LACTOBACILLUS REUTERI PRODENTIS® IN DER PARODENTITISTHERAPIE – STAND DER WISSENSCHAFT

    Gemäß der Definition der WHO (Welt GesundheitsOrganisation) sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die in geeigneter Dosierung einen gesundheitlichen Nutzen bewirken können.

    Während die gesundheitsfördernde Wirkung von Probiotika bei der Behandlung gastrointestinaler Infektionen gut dokumentiert ist, fehlten bisher aussagekräftige Studien zu deren Wirkung bei oralen Infektionen. Neuere Arbeiten hingegen zeigen, dass der probiotische Keim Lactobacillus reuteri Prodentis® (GUM® PerioBalance®) eine wirksame Therapieergänzung bei der Behandlung entzündlicher Parodontalerkrankungen aufweist. Studien konnten zeigen, dass Lactobacillus reuteri Prodentis® in der Lage ist, das Wachstum parodontalpathogener Keime effizient zu hemmen.
    Teughels et al. (J ClinPeriodontol 2013, 1025-35) konnten nachweisen, dass die Einnahme von GUM® PerioBalance® als Therapieergänzung bei Scaling- und Rootplaning die klinischen Parameter Reduktion der Sondierungstiefe, Blutungsindex (BoP) und Plaqueindex (PBI) erheblich verbessert.
    Vicario et al. (Acta Odont - Scand2012, 1-7) bestätigten in einer Doppelblindstudie diese Aussagen eindrücklich. Segerer et al (Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO16_10) konnten feststellen, dass bei der Anwendung von GUM® PerioBalance® nach drei Monaten im Vergleich zur Placebogruppe eine signifikante Senkung des Gingiva-Index, des Papillen- Blutungsindex, des Plaque-Index und der Kolonisation mit Streptokokkus mutans beobachtet wurde. Weitere Studien beweisen einen signifikanten Rückgang proinflammatorischer Zytokine im Sulkusfluid, sowie eine wachstumshemmende Wirkung auf Strekptokokken.
    Zusammenfassend zeigen die heute vorliegenden Studien, dass der Konsum von Lactobacillus reuteri Prodentis® Lutschbonbons eine signifikant verbesserte Plaquekontrolle, eine signifikant reduzierte gingivale Entzündung und signifikant reduzierte Taschentiefen bewirkt. Primäre Zielgruppen für die Anwendung sind somit Patienten mit Mundhygieneproblemen (körperlich / geistig eingeschränkte Menschen, bettlägrige Menschen, als Alternative zum Langzeiteinsatz von Chlorhexidin), Parodontitispatienten in der antiinfektiösen Therapie und der parodontale Erhaltungstherapie, sowie Schwangere und Patienten mit hohem Kariesrisiko.

    Datum: 17.07.2014

    Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2014/2

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