Herpes zoster und postzosterische Neuralgie
Antivirale Medikamente wie Brivudin, Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir können nicht nur die akute Krankheitsphase des Herpes zoster verkürzen, sondern darüber hinaus können sie die Manifestation bzw. die Dauer der postzosterischen Neuralgie (PZN) reduzieren.
Besonders wichtig ist die rechtzeitige Gabe der Virostatika idealerweiser innerhalb von 72 Stunden nach Beginn der Hautsymptomatik, alternativ innerhalb 48 Stunden nach Eruption der ersten Bläschen. Ziel des frühzeitigen Therapiebeginns ist es, Schäden an den betroffenen Ganglienzellen zu minimieren. Es konnte gezeigt werden, dass nach einer Brivudin-Therapie (1 x 125 mg/d, über 7 Tage) das PZN-Risiko bei immunkompetenten Patienten über 50 Jahre um 25 % niedriger ausfiel als nach einer (oralen) Aciclovir-Therapie (5 x 800 mg/d, über 7 Tage). Zusätzlich empfohlen wird eine effiziente Analgesie des akuten Zosterschmerzes, um der Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses entgegenzuwirken.
Cave: Zostex® ist absolut kontraindiziert bei gleichzeitiger bzw. zeitnaher Gabe von 5-Fluorouracil, einschließlich topisch anzuwendender 5-FU Zubereitungen, oder 5-FU-Prodrugs (z. B. Capecitabin, Floxuridin, Tegafur) oder Kombinationsarzneimitteln mit diesen Wirkstoffen oder anderen 5-Fluoropyrimidinen (z. B. Flucytosin). Weiterhin muss zwischen einer Behandlung mit Zostex® und dem Beginn einer Therapie mit 5-Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimittel ein zeitlicher Abstand von mindestens vier Wochen eingehalten werden.
Weitere Informationen:
BERLIN-CHEMIE AG
Frau Patrizia Profeta
Produktmanagerin Zostex®
Tel.: 030/6707-3238
E-Mail: pprofeta@berlin-chemie.de
www.berlin-chemie.de
Zostex®. Wirkstoff: Brivudin. Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Brivudin 125 mg; sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Povidon K 24-27, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]. Anwendungsgebiete: Frühzeitige Behandlung des akuten Herpes zoster bei immunkompetenten Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Brivudin oder einen der sonstigen Bestandteile; Patienten unter Krebs-Chemotherapie, insbes. mit 5-Fluorouracil (5-FU), einschl. topisch anzuwendender 5-FU-Zubereitungen, 5-FU-Prodrugs (z. B. Capecitabin, Floxuridin, Tegafur), Kombinationsarzneimitteln mit diesen Wirkstoffen oder anderen 5-Fluoropyrimidinen; Patienten unter antimykotischer Therapie mit Flucytosin (Prodrug von 5-FU); Immunsupprimierte Patienten (z. B. Krebspatienten unter Chemotherapie, Patienten unter immunsuppressiver Therapie); Patienten unter 18 Jahren (keine ausreichenden Erfahrungen), Schwangere und Stillende. Nebenwirkungen: Häufig: Übelkeit. Gelegentlich: Granulozytopenie, Eosinophilie, Anämie, Lymphozytose, Monozytose, allergische Reaktionen (periphere Ödeme u. Ödeme der Zunge, Lippen, Augenlider, des Kehlkopfes und Gesichts, Pruritus, Hautausschlag, verstärktes Schwitzen, Husten, Dyspnoe, Bronchokonstriktion), Appetitlosigkeit, Insomnie, Angststörung, Kopfschmerzen, (Dreh-)Schwindel, Somnolenz, Parästhesie, Hypertonie, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Verstopfung, Flatulenz, Fettleber, Erhöhung der Leberenzyme, Asthenie, Müdigkeit, grippeähnliche Erkrankung (Unwohlsein, Fieber, Schmerz, Schüttelfrost). Selten: Thrombozytopenie, Halluzinationen, Verwirrtheitszustand, Geschmacksstörung, Tremor, Ohrschmerzen, Hypotonie, Hepatitis, Bilirubin im Blut erhöht, Knochenschmerzen. Häufigkeit nicht bekannt: Gleichgewichtsstörung, Vaskulitis, akutes Leberversagen, fixes Exanthem, exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom. Warnhinweis: Zostex® und 5-Fluorouracil (5-FU), einschließlich topisch anzuwendender 5-FU-Zubereitungen, oder 5-FU-Prodrugs (z. B. Capecitabin, Floxuridin, Tegafur) oder Kombinationsarzneimittel mit diesen Wirkstoffen oder andere 5-Fluoropyrimidine (z. B. Flucytosin) dürfen nicht zusammen verabreicht werden, da eine Akkumulation und erhöhte Toxizität von 5FU oder anderen 5Fluoropyrimidinen, inkl. tödlicher Fälle nach Markteinführung berichtet wurden. Weiterhin muss zwischen einer Behandlung mit Zostex® und dem Beginn einer Therapie mit 5-Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimitteln ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden. Als eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme sollte bei Patienten, die vor Kurzem Zostex® erhalten haben, die DPD-Enzymaktivität ermittelt werden, bevor die Behandlung mit einem 5-Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimittel begonnen wird. Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird. BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin
(Stand: 07.15)
Datum: 30.09.2016
Quelle: Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2016/3