15.03.2022 •

MEDIZINISCHER C-SCHUTZ

Hochdruckpräparation und Charakterisierung von mikrosomalen ­Zellmembranfragmenten zur Gewinnung von nAChR aus T. californica

F. Springer, M. Freisleben, T. Seeger, H. Thiermann, F. Worek, L. Meinel, K. V. Niessen

Phosphororganische Verbindungen wie Nervenkampfstoffe (OPC) hemmen die Acetylcholinesterase (AChE) im synaptischen Spalt, was eine Akkumulation von Acetylcholin bewirkt. Infolge der dadurch verursachten Überstimulation nikotinischer (nAChR, Abbildung 1A) und muskarinischer Acetylcholinrezeptoren (mAChR) kommt es zu einer cholinergen Krise, die unbehandelt zum Tod durch zentrales und peripheres Atemversagen führt. Bei der Aktivierung der quergestreiften Muskulatur über Motoneuronen spielt besonders der nAChR eine entscheidende Rolle. Bei einigen OPC-Vergiftungen ist die derzeitige Therapie mit den Antidoten Obidoxim und Atropin limitiert. Daher sind Wirkstoffe, die direkt am nAChR interagieren und dessen Dysfunktion beseitigen, eine äußerst interessante Therapieoption. 


Für ein effektives Screening geeigneter Wirkstoffe sind in vitro-Experimente mit Zellmembranfragmenten, die möglichst hohe Mengen nAChR enthalten, neben weiteren Testmodellen nötig. Das elektrische Organ des kalifornischen Zitterrochens (Torpedo californica) ist eine sehr reichhaltige Quelle für nAChR. Die Methoden für den Gewebeaufschluss müssen so konzipiert sein, dass möglichst viele Rezeptoren gewonnen werden und deren Denaturierung möglichst gering ausfällt. In dem vorliegenden Projekt wurde eine neue Methode entwickelt, nAChR-haltige Membranfragmente schnell und möglichst schonend mittels Hochdruckhomogenisation aus nativem Gewebe zu gewinnen.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Verwandte Artikel

Empty Image

ENTWICKLUNG UND ANWENDUNG EINES ZELL-CO-KULTUR-SYSTEMS ZUR UNTERSUCHUNG DER SCHWEFELLOST-TOXIZITÄT UND POTENZIELLER THERAPEUTIKA

Zusammenfassung:

Schwefellost ist ein vielfach in der Vergangenheit eingesetzter chemischer Kampfstoff, der weiterhin eine deutliche Bedrohung darstellt und gegen den bislang kein kausal wirksames Antidot existiert.

Klinisch-pharmazeutische Diplomprojekte am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Klinisch-pharmazeutische Diplomprojekte am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Arzneimittel stellen wichtige Therapieoptionen dar. In klinischen Studien haben diese vor der Marktzulassung in den betreffenden Indikationen und Patientengruppen ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt.

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 4/2023

Validierung eines 4-Gensets zur Vorhersage der lebensgefährlichen akuten Strahlenkrankheit in einem Primatenmodell

Validierung eines 4-Gensets zur Vorhersage der lebensgefährlichen akuten Strahlenkrankheit in einem Primatenmodell

Radionukleare Ereignisse sind Großschadensereignisse, im Rahmen derer innerhalb kurzer Zeit mit tausenden strahlenexponierten zivilen und militärischen Verletzten gerechnet werden muss. Für eine gute Prognose sind eine frühe Triage und das...

Wehrmedizinische Monatsschrift 1-2/2024

Meist gelesene Artikel

Photo

So geht Wundbehandlung heute

Eine Umfrage zeigt, dass beim Thema Wundbehandlung nach wie vor erhöhter Aufklärungsbedarf bei Patienten besteht: Demnach versorgen mehr als zwei Drittel der Befragten ihre Alltagsverletzungen…