Neuro-Enhancement in der Wehrmacht am Beispiel von Pervitin – Sachstand und Quellenlage 1
ZUR GESCHICHTE DER WEHRMEDIZIN IM ZWEITEN WELTKRIEG
Volker Hartmann
Zusammenfassung
Das Thema Neuroenhancement oder auch Leistungsoptimierung durch chemische Substanzen führt uns nicht nur tief in die Geschichte militärischer Sanitätsdienste, sondern hat genauso aktuelle Bezüge in unsere heutige Gesellschaft und in kontrovers diskutierte aktuelle Forschungsfelder. Stichworte sind nicht nur die massenhafte missbräuchliche Einnahme von Mode- und Designerdrogen in Vergnügungsstätten, die Einnahme psychotroper Substanzen bei Leistungsdruck in der Arbeitswelt [11][S.66–67], sondern auch der Einsatz von Psychostimulantien in modernen Armeen im Rahmen von Methoden des Human Performance Enhancement. Hinzu kommt in letzter Zeit ein gewisses zum Teil ins voyeuristisch-sensationelle gesteigerte Interesse an bestimmten Entwicklungen im NS-Unrechtsregime bzw. an der Person des Diktators Adolf Hitlers in den Medien [22;19;20].
Ebenso gibt es immer wieder Anfragen aus dem Kreise von Kolleginnen und Studierenden nach der Quellenlage. Die wesentlichen Fakten zum Thema sind seit Anfang der neunziger Jahre bekannt, die weiteren Zusammenhänge sind ebenso wissenschaftlich untersucht [29;13;18]. Im Folgenden soll – ohne spekulatorische Aspekte – der aktuelle Forschungsstand und die Quellensituation zum Gebrauch von Amphetamin und weitergehenden Drogenkombinationen in der Wehrmacht aufgeführt werden.
Schlüsselwörter: Pervitin, Amphetamin, Psychostimulantien, Human Performance Enhancement, Drogengebrauch in der Wehrmacht, D IX, Menschenversuche an KZ-Häftlingen
Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.
Wehrmedizinische Monatsschrift 11/2021
Verfasser
Flottenarzt Dr. Volker Hartmann
Sanitätsakademie der Bundeswehr
Neuherbergstr. 11, 80937 München
E-Mail: VolkerHartmann@bundeswehr.org