30.04.2020 •

Militärgerichtliche Leichenöffnungen in den Kriegsjahren 1942 bis 1945

Military court-mandated autopsies in the war years 1942 to 1945

I. Wirth

An der im „Dritten Reich“ im Jahr 1934 wiedergegründeten Militärärztlichen Akademie in Berlin wurde 1938 eine gerichtlich-medizinische Untersuchungsstelle eingerichtet, aus der zwei Jahre später das Institut für wehrgerichtliche Medizin hervorging.

Zusammenfassung

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Quelle: Ingo Wirth
An der im „Dritten Reich“ im Jahr 1934 wiedergegründeten Militärärztlichen Akademie in Berlin wurde 1938 eine gerichtlich-medizinische Untersuchungsstelle eingerichtet, aus der zwei Jahre später das Institut für wehrgerichtliche Medizin hervorging. Zum Leistungsspektrum des Instituts gehörte die Vornahme von Obduktionen und anderen forensischen Untersuchungen auf Anforderung von Wehrmachtsdienststellen.

Die Leichenöffnungen erfolgten mehrheitlich im Städtischen Krankenhaus Westend in Berlin-Charlottenburg, das seit Kriegsbeginn als Reservelazarett 101 Berlin diente. Für die vorliegende Studie konnte ein unvollständig überlieferter Bestand an Obduktionsbefunden ausgewertet werden. Das Spektrum der untersuchten Todesfälle reicht von natürlichen Sterbefällen über Unfälle, Suizide und Tötungsdelikte bis zu Kriegstoten durch Kampfhandlungen und standrechtliche Erschießungen. 

Schlüsselwörter: Wehrmacht, Militärärztliche Akademie, Institut für wehrgerichtliche Medizin, Leichenöffnung, Unfalltod, Suizid, Fremdtötung

Summary

In 1938, a forensic medical unit was established at the “Militärärztliche Akademie” (Army Medical School, re-established during the “Third Reich” in 1934) in Berlin. Two years later, this gave rise to the “Institut für wehrgerichtliche Medizin” (Institute of Military Forensic Medicine). The services provided by the institute included performing autopsies and other forensic investigations at the request of Wehrmacht agencies. Most of the autopsies were carried out at the “Städtisches Krankenhaus Westend” (Westend Municipal Hospital) in the Charlottenburg district of Berlin, which had served as military hospital “Reservelazarett 101 Berlin” since the beginning of the war. This study evaluates the incomplete surviving autopsy reports. The range of deaths investigated ranges from natural deaths, accidents, suicides and murders, to war-related deaths from combat operations and summary executions.

Key-words: Wehrmacht, Army Medical School, Institute of Military Forensic Medicine, autopsy, accidental death, suicide, homicide

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Datum: 30.04.2020

Quelle:

Prof. Dr. med. Dr. phil. Ingo Wirth
Stedingerweg 24, 10407 Berlin
E-Mail: ingo.wirth@hpolbb.de 

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