100 Jahre Schwefellost – die sanitätsdienstliche Versorgung gasversehrter deutscher Soldaten im Ersten Weltkrieg

Aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr (Leiter: Oberstarzt Prof. Dr. H. Thiermann)

N. Amend

Eine Analyse der im Wesentlichen auf den Arbeiten des deutschen Militärarztes Reinhard von den Velden basierenden deutschen Dienstvorschriften der Jahre 1916 bis 1918 sowie die Sichtung von 1 350 Krankenakten aus dieser Zeit im Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg geben einen Einblick in die damaligen Behandlungsmethoden. Es zeigt sich auch, dass in Speziallazaretten für Gasverwundete zielgerichtete Therapieansätze vorhanden waren, während die Masse der Betroffenen in „normalen“ Lazaretten Aufnahme fand, in denen die Ärzte dem Krankheitsbild der Lost-Vergiftung mehr oder weniger hilflos gegenüberstanden.

Einleitung

Am 12. Juli dieses Jahres jährt sich zum 100. Mal der erste militärische Einsatz des Hautkampfstoffes Schwefellost [1], unter anderem auch bekannt unter den Bezeichnungen Senfgas und Gelbkreuzgas. An diesem Tag setzten deutsche Truppen bei Ypern (daher auch der Trivialname „Yperit“) diesen Kampfstoff und damit den ersten Hautkampfstoff zu militärischen Zwecken überhaupt ein. Die aus der Exposition der Soldaten resultierenden Krankheitsbilder stellten die Militärärzte vor neue medizinische Herausforderungen.

Bereits zu Beginn des Jahres 1918 verfügten die deutschen Mediziner über fundierte Behandlungsanweisungen im Umgang mit der Gelbkreuzvergiftung [2]. Dies mutet paradox an und gilt es daher im Folgenden zu beleuchten, da zu dem Zeitpunkt deutsche Soldaten noch gar nicht mit gegnerischen Hautkampfstoffen konfrontiert waren. Die Alliierten verfügten nämlich erst ab Mitte 1918 über derartige Kampfstoffe.

Weiterhin ist es das Ziel dieses Beitrages, die realen sanitätsdienstlichen Versorgungsmöglichkeiten der schwefellostversehrten deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vornehmlich an der Westfront darzustellen. Hierbei wird anhand von Krankenblättern und ärztlichen Erfahrungsberichten das Schicksal vergifteter Soldaten betrachtet.

Der Weg nach Ypern

Wie bei den Lungenkampfstoffen (z. B. Chlorgas) erfolgte die erste militärische Nutzung von Hautkampfstoffen (z. B. Schwefellost) bei Ypern [3]. An diesem Ort begannen die deutschen Bestrebungen, den festgefahrenen Stellungskrieg mittels chemischer Kampfstoffe aufzubrechen. Vor dem Ersteinsatz von Chlorgas hatte der Kommandierende General des VI. Armeekorps, Bertold von Deimling (1853 - 1944), zunächst noch einige Bedenken. So erschien es ihm „unsoldatisch“, die „Feinde (zu) vergiften wie die Ratten“ [4]. Ob diese Bedenken tatsächlich diskutiert wurden, bleibt spekulativ. Aufgrund des möglichen militärischen Erfolges dieser Kriegsführung wurden derartige Überlegungen für die deutschen Militärs aber bald bedeutungslos. Nach dem Einsatz des Chlorgases auf deutscher Seite wurden unter der Leitung von Fritz Haber (1868 - 1934) komplexe Kampfstoffforschungen am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin initialisiert [5]. Die dortigen tierexperimentellen Forschungsvorhaben zielten darauf ab, neue – möglichst tödliche – Kampfstoffe zu entwickeln. Ab Mitte 1917 erreichte tatsächlich ein weiterer Kampfstoff die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges. Schwefellost stellte eine völlig neue Kampfstoffgruppe dar. Die damit befüllten Granaten trugen zur Kenntlichmachung ein gelbes Kreuz, daher auch der Name „Gelbkreuzmunition“. Die Chemikalie wurde zwar schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts synthetisiert, allerdings erkannten erst die beiden Chemiker Wilhelm Lommel (1877 - 1962) und Wilhelm Steinkopf (1879 - 1949) im Jahr 1916 am Kaiser-Wilhelm-Institut ihr militärisches Potenzial. Die Alliierten besaßen zunächst keinen vergleichbaren Kampfstoff und konnten erst im Juni 1918 einen anderen Hautkampfstoff synthetisieren, das sogenannte Lewisit.

Klinisches Bild der Schwefellostintoxikation

Reinhard von den Velden (1880 - 1941), ein deutscher Militärarzt im Ersten Weltkrieg, beschäftigte sich umfänglich mit der Behandlung von Kampfgasintoxikationen bei deutschen Soldaten [6]. Seine Ausführungen und klinischen Erfahrungsberichte zeugen noch heute von einem differenzierten Verständnis der Kampfgasvergiftungen und der damals möglichen Therapie. Besonders wichtig für ihn war die Vorbeugung weiterer Vergiftungen durch versehentlich in die Lazarette eingebrachten Kampfstoff.

Deshalb maß er der Dekontamination vergifteter Soldaten eine hohe Bedeutung zu, wozu er schon früh differenzierte Ganzkörperwaschungen mit verschiedenen Oxidationsmitteln, wie beispielsweise Kaliumpermanganat, entwickelte.

Im klinischen Kontext unterschied er zwischen den leicht bzw. mittelschwer und den schwer erkrankten Soldaten. Bei der ersten und größten Gruppe sind die Auswirkungen des Schwefellosts auf die Augen dominierend. So sind Entzündungen unterschiedlicher Ausprägung die Folgen einer Exposition gegenüber gasförmigem Kampfstoff. Gemäß von den Velden galt es, diese Patienten vor sekundären pulmonalen Komplikationen zu bewahren. In den Lazaretten hatte sich gezeigt, dass manche vergiftete Soldaten nach etwa drei bis fünf Tagen Pneumonien entwickelten, welche damals meist tödlich verliefen.

Von den Velden dokumentierte die Folgen einer Lost-Vergiftung umfassend. So seien neben den direkten körperlichen Auswirkungen der Vergiftung die psychischen Belastungen für die Soldaten erheblich gewesen. Die Konfrontation mit einem farblosen, geruchsarmen Kampfstoff, der mühelos Uniformen und Schuhwerk durchdringen konnte, sei für sie beinahe unerträglich gewesen. Weiterhin seien die Soldaten traumatisiert worden durch den Anblick ihrer vergifteten Kameraden. So seien vor allem die gut durchbluteten und feuchten Körperareale von der Vergiftung betroffen gewesen, neben der Achselhöhle auch die äußeren Geschlechtsorgane der Soldaten. Auch aus heutiger Sicht scheint eine Traumatisierung durch diesen Anblick, bzw. durch die ständige Gefahr einer eigenen Vergiftung, nachvollziehbar und von ernsthafter Bedeutung.

Eine deutlich geringere Anzahl der vergifteten Soldaten wurde als schwer erkrankt klassifiziert. In autoptischen Studien berichtet von den Velden von massiven Veränderungen des Bronchialbaums und einer Destruktion der Alveolen durch Inhala-tion hoher Gelbkreuzdosen. Diese Fälle endeten meist letal. Besonders tückisch für die Soldaten im Felde war der Umstand, dass diese hohen Konzentrationen in den Unterständen durch versehentlich eingeschleppten Kampfstoff erreicht wurden.

Therapeutische Optionen

Um die Therapiemöglichkeiten der Kampfgasverletzung zu eruieren, eignen sich zeitgenössische Dienstanweisungen, die während des Ersten Weltkrieges die Ärzte im Felde erreichten [7]. Selbige Druckschriften entstanden auf Weisung des Chefs des Feldsanitätswesens, Otto von Schjerning (1853 - 1921) [8]. Die Dienstanweisungen „Zur Kenntnis und Behandlung der Gasvergiftungen“ sind erstmals zu Beginn des Jahres 1916 erschienen. Sie wurden in den Folgejahren in insgesamt vier Auflagen durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse erweitert bzw. an Neuentwicklungen im Bereich der chemischen Kriegsführung angepasst. Die verantwortlichen Autoren Ludwig Aschoff (1866 - 1942) und Oskar Minkowski (1858 - 1931) galten zur damaligen Zeit als führende Wissenschaftler im Bereich der Pathologie bzw. der Kampfgasvergiftung.

In den Jahren 1916 und 1917 wurde in den Dienstanweisungen hauptsächlich die Therapie der Lungenschädigung thematisiert. Die Dienstanweisungen erschienen im Jahr 1918 bereits in vierter Auflage. In dieser wurde erstmals die Behandlung der Schwefellostvergiftung besprochen. Der von den Deutschen neu entwickelte Kampfstoff erforderte weitere therapeutische Strategien. Es finden sich weitreichende Behandlungsvorgaben zur Therapie dieser Intoxikation, obwohl der Kampfstoff von den Alliierten noch nicht verwendet wurde. Dieser Umstand lässt sich dadurch erklären, dass die chemischen Kampfstoffe zunächst für die eigenen Arbeiter und Soldaten sehr gefährlich waren. Versehentliche Intoxikationen bei der Herstellung oder beim Verladen an der Front waren eher die Regel als die Ausnahme. So basierten therapeutische Prinzipien zumindest beim Schwefellost u. a. auf Beobachtungen der Behandlung eigener verunfallter Arbeiter und Soldaten.

Therapie der Hautschädigung (historisch)

In der Dienstanweisung und in den Empfehlungen von den Veldens wurde den Militärärzten nahegelegt, zunächst entsprechende Dekontaminationsmaßnahmen vorzunehmen. Neben Kaliumpermanganat wurde auch der von Ignaz Semmelweis (1818 - 1865) zur Desinfektion entdeckte Chlorkalk verwendet. Bei dieser Substanz, welche den Kampfstoff zuverlässig neutralisierte, galt es aber, die deutliche Reizwirkung auf die Haut zu beachten. Die Hautschädigung durch Lost an sich wurde ähnlich wie eine Brandwunde behandelt. Blasen wurden abgetragen, trockene Verbände angebracht und auf die Keimfreiheit der Wunde geachtet. Von potenten analgetischen Maßnahmen sah man meist ab, da Opiate von den damaligen Militärärzten nur zurückhaltend appliziert wurden. Dem lag die Angst vor einer durch Opiate induzierten Atemdepression zugrunde.

Therapie der Augenschädigung (historisch)

Zur Erhaltung des Sehvermögens wurden umgehend alle Kampfstoffreste aus dem Auge entfernt. Dafür wurde in regelmäßigen Abständen eine basische Salbe verwendet, welche Borax als einen Inhaltsstoff enthielt. Den starken Schmerzen der Soldaten wurde mit dem Einbringen von Lokalanästhetika begegnet. Weiterhin musste für einige Tage das Auge abgedeckt und vor äußeren Einwirkungen geschützt werden.

Therapie der respiratorischen Schädigung (historisch)

Von den Velden erkannte die damals begrenzten Möglichkeiten einer Behandlung der Lungenschädigung, insbesondere bei hohen Gaskonzentrationen, sehr früh. Eine spezifische Therapie existierte nicht. So plädierte er für die Anwendung bereits etablierter Vorgehensweisen im Umgang mit Intoxikationen durch Lungenkampfstoffe. Aus heutiger Sicht wird bei der Analyse der Ausführungen von den Veldens deutlich, dass es zur damaligen Zeit sehr schwierig war, ein klinisches Bild einem bestimmten Kampfstoff zuzuordnen. So berichtet von den Velden, dass das auch bei der Vergiftung mit Schwefellost vorkommende alveoläre Lungenödem ebenfalls mittels Aderlass erfolgreich zu therapieren gewesen sei. Heute geht man davon aus, dass Schwefellost kein Lungenödem erzeugt. Die damaligen Patienten waren also vermutlich auch gegenüber anderen Kampfstoffen exponiert (z. B. Phosgen), welche mit den verfügbaren Methoden nicht ohne weiteres zu identifizieren gewesen sein dürften.

Hinsichtlich der respiratorischen Schädigung berichtet von den Velden weiterhin, dass bei diesem Krankheitsbild in der Folge oftmals Pneumonien aufgetreten seien. Diese habe man mit Optochin (gegen Streptococcus pneumoniae antibiotisch wirksam) behandelt. Unglücklicherweise zeigte dieses Medikament zahlreiche Nebenwirkungen (u. a. Erblindung). Daher wurde es nicht weiter verwendet.

Zusätzliche medikamentöse Strategien umfassten ein symptomorientiertes Vorgehen. Bei gereizten Atemwegen sei Codein verwendet worden, bei Hypotonien habe man auf Digitalis und Strophantin zurückgegriffen und schließlich seien Expektorantien bei trockenem Husten angewandt worden.

Insgesamt, so von den Velden, seien die Ergebnisse der Therapie der Gelbkreuzvergiftung zufriedenstellend gewesen. Dies habe vor allem daran gelegen, dass die Anzahl schwerer Intoxikationen eher gering gewesen sei. Nichtsdestotrotz werden auch in den Dienstanweisungen wiederholt die schweren psychischen Auswirkungen auf vergiftete Soldaten thematisiert. So seien nicht nur die vergifteten Soldaten selbst schwer traumatisiert gewesen, sondern auch ihre Kameraden, die den Anblick der Schwerkranken nicht ertragen hätten.

Die sanitätsdienstliche Versorgung der -gasversehrten Soldaten – Einblicke in -Krankenakten

Den Schilderungen von den Veldens und denen der Dienstanweisungen folgend, liegt es nahe, eine differenzierte Therapie der vergifteten Soldaten im Alltag zu erwarten. Dass dies so nicht der Fall war, zeigen zeitgenössische Krankenaktenbestände [9].

Um einen breiteren Einblick in die Versorgung gasversehrter Soldaten zu gewinnen, wurden insgesamt 1 350 Krankenakten des Bundesarchivs-Militärarchivs in Freiburg im Breisgau gesichtet. Hierbei galt es, einen Eindruck von der realen Versorgungvergifteter Patienten zu bekommen. Eine statistische Aussage wurde nicht angestrebt. Mit 1,5 % lag der Anteil der Gasvergiftungen an allen Verwundungen im Aktensample leicht unterhalb der Erwartungen von zwei Prozent. Letztendlich konnten 20 Krankenakten gasversehrter Soldaten aus dem Aktensample ermittelt werden.

Bei der Analyse der Krankenakten ist auffällig, dass keine vital gefährdeten Erkrankungsfälle vorhanden sind. Dieses Phänomen lässt sich damit begründen, dass die betreffenden Soldaten meist sehr lange Transportwege in Kauf nehmen mussten. Vital gefährdete Patienten dürften die lange Transportzeit von mindestens zwei Tagen bis zum Erreichen des entsprechenden Lazaretts nicht überstanden haben.

Hinsichtlich der Art der Kampfstoffe, welchen die Soldaten ausgesetzt waren, ist es im vorliegenden Aktensample sehr schwierig, eindeutige Aussagen zu treffen. Die Militärärzte sprachen oftmals einfach von einer „Gasvergiftung“, einer „Kampfgasvergiftung“ oder auch von einer „Gelbkreuzvergiftung“. Diesen Termini waren aber nicht immer klare Krankheitsbilder zugeordnet. Meist hätten die Soldaten eigenanamnestisch Gase einer explodierenden Granate eingeatmet und es seien dann entsprechende, oft diffuse, Symptome aufgetreten.

In 18 von 20 Krankenakten sind Symptome einer respiratorischen Schädigung aufgeführt. So prägen in diesen Heiserkeit und Atemnot das klinische Bild der Kampfgasintoxikation. Hauteffloreszenzen im Sinne einer Lostvergiftung werden nur am Rande beschrieben, selbst wenn die Diagnose einer Gelbkreuzvergiftung gestellt wurde.

Bei der Therapie der Kampfgaserkrankung lassen sich in den 20 auswertbaren Fällen zumindest Tendenzen erkennen. Am häufigsten wurde Erholung bzw. Bettruhe verordnet, gefolgt von überhaupt keiner Therapie.

Außerdem kann die medikamentöse Behandlung am ehesten als insuffizient bezeichnet werden. Selbst bei starken Schmerzen der Soldaten erhielten diese keine bzw. nur unzureichende Analgesie.

Sicherlich ist die Aussagekraft der 20 analysierten Krankenakten gasversehrter Soldaten eingeschränkt. Definitive Angaben zur durchschnittlichen Therapie der Gasvergiftung können daher nicht getroffen werden. Dennoch sind die Tendenzen richtungsweisend. In den meisten der vorliegenden Krankengeschichten zeigt sich eine Überforderung der Ärzte; es finden sich keine Hinweise auf eine wissenschaftlich fundierte Therapie.

Fazit

Insgesamt stellt sich die Behandlung der kampfstoffversehrten deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges in zwei gegensätzlichen Positionen dar. Einerseits existierten Speziallazarette, in denen die Patienten von erfahrenen Spezialisten, wie Reinhard von den Velden, behandelt wurden; andererseits wurde die Mehrheit der Patienten aber vermutlich in „normale“ Lazarette verbracht. Dort trafen sie oftmals auf Ärzte, die mit den therapeutischen Erfordernissen in Bezug auf die Kampfgasvergiftung nicht vertraut waren.

Das Zitat des jungen Militärarztes Hermann Büscher, der in den 1930er Jahren ein Standardwerk zur Kampfgasvergiftung veröffentlichte, stellt vielleicht die Situation vieler Militärärzte im Umgang mit der Kampfgasvergiftung dar. Er äußerte sich zur Therapie der Kampfgaserkrankung wie folgt:

„Als ich 1918 für einige Zeit als Bataillonsarzt an der Westfront stand (…) da habe ich den Soldaten geholfen so gut ich konnte. Ich stand den Gaserkrankungen sehr unsicher gegenüber, so daß ich innerlich oft aufatmete, wenn die Gaskranken rechtzeitig abtransportiert werden konnten.“ [10]

Literatur

  1. Müller, Rolf-Dieter: Gaskrieg. In: Hirschfeld, Gerhard; Krumeich, Gerd; Renz, Irina (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Aktualisierte und erw. Studienausg.: Schöningh, Paderborn; Wien u. a. (2009). S. 521.
  2. Diese Dienstanweisungen sind (soweit bekannt) in vier Auflagen erschienen. Eine undatierte Fassung wurde vermutlich zu Beginn des Jahres 1916 an die Lazarette übersendet. Das verwendete Exemplar findet sich im BayHStA/Abt. IV unter der Signatur MKr. 13826. Die nächste Auflage enthält die Bezeichnung „Nach dem Stande Ende 1916“ und befindet sich ebenfalls im BayHStA/Abt. IV unter selbiger Signatur. Die dritte Fassung „Nach dem Stande Juni 1917“ nennt als Ort des Druckes die Reichsdruckerei in Berlin und das genutzte Exemplar entstammt der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig (Signatur: 1937-A-9588). Schließlich existiert eine vierte Version „Nach dem Stande Januar 1918“, die ebenfalls in Leipzig archiviert ist (Signatur: 1922-A-1090).
  3. Enzyklopädie Erster Weltkrieg. S. 520f.
  4. Deimling, Berthold: Aus der alten in die neue Zeit. Lebenserinnerungen: Ullstein, Berlin (1930). S. 201.
  5. Flury, Ferdinand; Wieland Hermann: Über Kampfgasvergiftungen. VII. Die pharmakologische Wirkung des Dichloräthylsulfids. Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin 1921; 13: 367 - 483.
  6. von den Velden, Reinhard: Klinik der Erkrankungen nach Dichloräthylsulfidvergiftung. Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin 1921; 14: 1 - 27.
  7. Amend, Niko (2015): Die sanitätsdienstliche Versorgung der gasversehrten deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges. Open Access Repositorium der Universität Ulm. Dissertation.
  8. Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abt. IV Kriegsarchiv, Mkr. 13826. Nr. 18791.16. Bei diesem Schreiben (datiert: 02.09.1916) handelt es sich um einen kurzen Brief des Chefs des Feldsanitätswesens an das Königliche Kriegsministerium in München. Dieser Brief dient der Übersendung der ersten Fassung der späteren Dienstanweisung „Zur Kenntnis und Behandlung der Gasvergiftungen“. In dem Schreiben bezeichnet er Aschoff und Minkowski als Autoren dieser Druckschrift.
  9. Bundesarchiv, Abt. Militärarchiv, Bestand PERS 9. In diesem Bestand werden die Krankenunterlagen für die Geburtsjahrgänge 1802 - 1899 verwahrt. Aus den Geburtsjahrgängen 1891 - 1899 sind nur die Unterlagen der im Januar und Juli Geborenen überliefert.
  10. Büscher, Hermann: Grün- und Gelbkreuz: Spezielle Pathologie und Therapie der Körperschädigungen durch die chemischen Kampfstoffe der Grünkreuz- (Phosgen und Perchlorameisensäuremethylester [Perstoff]) und der Gelbkreuz-Gruppe (Dichloraethylsulfid und β-Chlorvinylarsindichlorid [Lewisit]): Johann Ambro-sius Barth Verlag, Leipzig (1932). S 262.

(Dieser Artikel wurde im Jahr 2017 veröffentlicht)

 

Für die Verfasser:

Oberstabsarzt Dr. Niko AmendInstitut für Pharmakologie und Toxikologie der BundeswehrNeuherbergstraße 11, 80937 MünchenE-Mail: nikoamend@bundeswehr.org 

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